Verminderte Nierenfunktion ist Risikofaktor für Demenz

Als Demenz wird ein psychiatrisches Syndrom bezeichnet, das bei verschiedenen Erkrankungen des Gehirns auftreten kann, die sowohl degenerativ wie nichtdegenerativ sein können. Demenz umfasst Defizite in kognitiven, emotionalen und auch sozialen Fähigkeiten. Besonders betroffen können das Denkvermögen, die Sprache, das Kurzzeitgedächtnis und auch die Motorik sein. Die wohl häufigste Form einer Demenz ist die Alzheimer-Krankheit.
Bisher liegen nur wenige Erkenntnisse zu den Ursachen einer Demenz vor, dennoch gelten bei einigen wenigen die Ursachen als bekannt. Weltweit arbeitet die Forschung daran, seit bekannt ist, dass mit zunehmendem Alter das Risiko einer Demenz steigt. Daher kann wohl davon ausgegangen werden, dass Demenz in einem ursächlichen Zusammenhang mit gewissen körperlichen Alterungserscheinungen steht.

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Wissenschaftler der Maastricht University in den Niederlanden haben nun zu diesem vermuteten Zusammenhang in einer analytischen Studie wichtige neue Zusammenhänge aufgedeckt. Die beiden Forscher am Alzheimer Centrum Limburg (ACL) Kay Deckers und Sebastian Köhler haben mit ihrer Mataanalyse nachgewiesen, dass ein gesteigertes Risiko für Demenz bei verminderter Nierenfunktion besteht. Das Ergebnis ihrer wissenschaftlichen Arbeit wurde am 15. 12. 2016 in der wissenschaftlichen Zeitschrift „Neurology“ veröffentlicht.
Die Wissenschaftler hatten bei ihren Untersuchungen das Problem von Eiweiß im Urin in ihrem Fokus, was einen wichtigen Hinweis von verminderter Nierenfunktion darstellt. Die Analyse der Wissenschaftler ergab, dass Menschen mit Eiweiß im Urin im Vergleich zu Personen mit normaler Nierenfunktion ein um 35 Prozent gesteigertes Risiko haben, an Gedächtnisstörungen oder Demenz zu erkranken. „Nierenerkrankungen und Demenz teilen viele gemeinsame Risikofaktoren“, so Wissenschaftler Kay Deckers. Weiterhin äußert er sich wie folgt: „Das Verhältnis zwischen einer verringerten Nierenfunktion und Demenz könnte mit einer vergleichbaren Gefäßstruktur von Nieren und Gehirn zusammenhängen, möglicherweise auch mit einer direkten Einwirkung von Nierenproblemen auf das Gehirn. Aus unserer Analyse geht klar hervor, dass eine verringerte Nierenfunktion ein Risikofaktor für die Entwicklung einer Demenz ist.“ Letztlich führt Deckers an, dass Ärzte Menschen mit einer verringerten Nierenfunktion auf das Risiko einer Demenz hinweisen und entsprechende Maßnahmen und Therapien einleiten sollen.



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