Sind wir alle verstrahlt? Eine Einführung in die belastete Umwelt von heute!

Wie gefährlich der schädliche Einfluss von Strahlung sein kann, werden wir nicht nur anhand der Strahlungsverletzten und den Nachwirkungen großer Reaktorkatastrophen, wie denen von Tschernobyl am 26. April 1986 sowie von Fukushima am 11. März 2011 gewahr, sondern ebenfalls tagtäglich durch das Einwirken der Sonnenstrahlung. Die als Super-GAU in die Geschichtsschreibung einfließenden Kernschmelzen und Reaktorkatastrophen sind vor allen Dingen dahingehend schmerzlich, da infolgedessen Hunderttausende nicht nur ihre Heimat verloren, sondern ebenso erhebliche Strahlenschäden aufweisen. Die durch eine nukleare Explosion hervorgerufene Verteilung von radioaktiven Stoffen innerhalb der Erdatmosphäre, wie dem radioaktiven Isotop Caesium137 mit einer Halbwertszeit von circa 30 Jahren, ist als besonders tragisch einzuordnen, da die Kontaminierung sich über weite Strecken durch wechselnde Wetterbedingungen im Boden, im Wasser sowie der Luft verteilen kann.

 

Der radioaktive Niederschlag, welcher sich auch als Kondenswasser in der unmittelbaren Umgebung von Häusern verteilen kann, übt somit nicht nur in der näheren Umgebung des Reaktors beträchtlichen Schaden aus, sondern gelangt über die natürlichen Kreislaufketten des Lebens sowohl in molekularen Körperbau der Pflanzen und somit ebenfalls in die Nahrungskette der Tiere. Dem nicht genug, bereits 2005 wiesen Forscher darauf hin, dass in Wildschweinen in Bayern Strahlungsrückstände nachgewiesen werden konnten, da diese kontaminierte Pilze aßen.

 

Die Korrelation von Krebserkrankungen und Strahlung!

Eine Korrelation, der jährlich steigenden Zahl an Krebserkrankungen, ist durch eine erhöhte Umweltbelastung durch Strahlung, nicht von der Hand zu weisen. Mehr noch als die radioaktive Strahlung wird bei einer Erkrankung wie dem Hautkrebs vermehrt eine statistische Steigerungsrate wahrgenommen. Demnach wird nahezu jede dritte Krebsdiagnose derzeit dieser Krebserkrankung zugerechnet, die in drei möglichen Variationen auftreten kann: dem Basalzellkarzinom, dem Spinaliom sowie dem malignen bösartigen Melanom. Der Hautkrebs ist nur in den seltensten Fällen letal, also tödlich und kann weitestgehend schnell lokal anästhetisch behoben werden. Die jährliche Zahl an Neuerkrankungen von circa 200.000 Personen sollte jedoch jedem normal denkenden Menschen eine Warnung sein.

 

Eine Reaktorkatastrophe ist somit das eine, die weltweit gestiegene Anzahl der Länder mit Atomwaffen sowie die weltweite Anzahl der nuklearen Sprengköpfe von 13.865 Stück (Stand 2019) besorgniserregend und mehr. Umso tragischer wirkt die derzeit unbedenkliche Benutzung von panzerbrechender Uran-angereicherter Munition, der DU-Munition (DU für depleted Uranium, also abgereichertes Uran), die in nahezu jedem Krieg der vergangenen Jahre beziehungsweise Jahrzehnte Verwendung fand und dies bereits seit 1970. Dazu gehören der Zweite Golfkrieg, der syrische Bürgerkrieg sowie die Kriege ringsum dem südeuropäischen Jugoslawien. Allein im dreiwöchigen Golfkrieg 2003 wurden demnach nach Verlautbarung mehr als 1000 Tonnen Uranmunition verwendet. Die Organisation der Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges macht die Uranmunition verantwortlich für den Anstieg an Krebserkrankungen und Missbildungen in den Gebieten, wo diese Art der Munition verfeuert wurde. Die WHO sowie die Internationalen Atomenergieorganisation (IAEO) sehen dahingehend keine direkte Gefährdung, was nur schwerlich zu glauben ist.

 

Mutationen und die genetischen Grundlagen der Vererbung!

Die DNA als der Träger der Erbinformationen kann bildlich gesprochen mit einem Speichermedium verglichen werden. Die in einer Doppelhelix angeordneten Molekülstrukturen, die Nukleotide, die entweder in einer zufälligen Reihenfolge oder in sogenannten Basentripletts zu einem Gen angeordnet werden, sind die Codierungsstellen für den menschlichen Körperbauplan inklusive der Körperfunktionen. Ein Basentriplett bietet somit die Grundlage und Information zur Bildung einer Aminosäure, welche in einem Prozess namens Transkription hintereinander abgelesen und in weiteren Schritten zu den Proteinen weiterverarbeitet wird. Die natürliche Genmutation, welche zu einer genetischen Variabilität innerhalb einer Art und Population führt, steigt mit einer zunehmenden Fortpflanzungsrate aufgrund des natürlichen Fehlerpotenzials bei der Replikation, also der Genomverdopplung. Ein Organismus, wie ein Virus, verfügt somit über eine sehr hohe Mutationsrate, da sich Viren sehr schnell vermehren können. Zum Vergleich: Besitzt ein höherer Organismus, wie der Mensch oder eine Maus, eine Mutationsrate von circa 5 bis 50 Mutationen pro Generation ist die Fehlerrate bei einem Virus bereits rund 1000-fach höher. Die hohe Vermehrungsrate tut ihr Übriges.

 

Im Gegensatz zur körpereigenen und fehleranfälligen Replikation können Mutationen im Genom ebenfalls durch äußere Faktoren hervorgerufen werden. Diese auch als Mutagene bekannten äußeren Einflüsse können sowohl chemische Stoffe als auch die bereits erwähnte Strahlung in Form von UV-Licht, Röntgen-Strahlung oder radioaktiver Strahlung, allgemein ionisierter Strahlung, sein. In Abhängigkeit davon, wo im Gen die Mutation stattgefunden hat (Anfang oder Ende), kann entweder das Protein entweder nur unvollständig synthetisiert werden oder in schwerwiegenden Fällen überhaupt nicht. Diese Körperfunktion geht somit verloren. Wie sich bereits der Austausch einer einzigen Base im Leseraster des Genes auswirken kann, sehen wir an der Sichelzellenanämie, einer oftmals tödlich verlaufenden Erbkrankheit mit veränderten roten Blutkörperchen. Verschiedene Tiergruppen zeigen außerdem gegenüber ionisierter Strahlung verschiedene Empfindlichkeiten. So ist die Letalität aufgrund einer kurzzeitigen Ganzkörperbestrahlung bei dem Tabakmosaikvirus um das circa 1000-fache höher wie beim Menschen, bei der Ratte hingegen nur etwa um das Doppelte. Die dafür verantwortliche Maßeinheit ist das Gray (Einheitszeichen Gy), also die absorbierte Energie pro Masse, welche somit die Energiedosis der ionisierenden Strahlung angibt. Welche Wirkung, die zuvor vorgestellte DU-Munition somit tatsächlich hat, lässt sich hinsichtlich der Umwelt und der darin lebenden Organismen nur vermuten, da es dazu keine verifizierbaren Studien gibt.

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