Archiv der Kategorie: Geschichte

Was die Erfahrung und die Geschichte lehren, ist dieses, daß Völker und Regierungen niemals etwas aus der Geschichte gelernt und nach Lehren, die aus derselben zu ziehen gewesen wären, gehandelt haben.

Georg Wilhelm Friedrich Hegel

Drei Wege, um beim ersten Date zu beeindrucken

Wenn Sie bald ein Date mit jemandem haben, den Sie wirklich mögen, wollen Sie einen guten Eindruck hinterlassen. Da Sie selbst gerne die Kontrolle haben, ist es klug, Ihr Date zu sich nach Hause einzuladen, damit Sie sich von Ihrer besten Seite zeigen können. Wenn Sie das tun, können Sie sicher sein, dass Sie mit den drei Dingen beeindrucken, die wir in diesem Blog erwähnen. Lesen Sie schnell weiter!

 

Liebe ist Dich zu heiraten!

 

  1. Ein guter Film

Es reicht nicht aus, jemanden zu sich nach Hause einzuladen: Sie wollen eine kleine Aktivität, um dazu einzuladen. Ein Film ist in diesem Fall perfekt. Auch wenn Sie nicht viel plaudern können, ist das schon eine gute Möglichkeit, Ihren Geschmack zu zeigen. Wählen Sie vorzugsweise einen romantischen Film, in dem tatsächlich etwas passiert. Besorgen Sie sich bequeme Kissen, damit Sie den Film gemütlich anschauen können. Sobald der Film zu Ende ist, besprechen Sie ihn zu zweit: Schauen Sie, ob er Ihnen beiden gefallen hat.

 

  1. Guter Kaffee

Sie wissen wahrscheinlich schon vorher, ob Ihr Date Kaffee trinkt oder nicht. Da Sie nicht gleich mit dem Film beginnen wollen, ist die Tasse Kaffee eine hervorragende Möglichkeit, Ihr Date zu begrüßen. Hier können Sie schnell einen guten Eindruck hinterlassen, indem Sie eine wirklich gute Tasse Kaffee auf den Tisch stellen. Wir empfehlen Ihnen, einen Blick auf die Website von Kaffee Henk zu werfen, da Sie hier Qualitätskaffee kaufen können. Sobald Ihr Date einen Schluck davon trinkt, wird es sofort einen positiven Eindruck von Ihnen haben. So können Sie sicher sein, dass Ihr Date wiederkommen wird, und sei es nur wegen des Kaffees.

 

  1. Schöner Duft

Wussten Sie, dass sich viele Menschen zuerst in den Geruch eines Menschen verlieben? Für Sie mag das nicht zutreffen, aber für Ihr Date ist es wahrscheinlich. Außerdem willst du bei deinem Date bestimmt nicht falsch riechen, also ist ein schöner Duft eine gute Wahl. Seien Sie aber vorsichtig: Sie sollten nicht zu viel Parfüm aufsprühen, denn das hat den gegenteiligen Effekt. Wenn Sie gut riechen, sorgen Sie dafür, dass Sie schneller als attraktiv empfunden werden!

 

Viel Glück!

Denken Sie immer daran, dass es beim ersten Date am wichtigsten ist, Sie selbst zu sein, denn nur so lernt Ihr Date Sie wirklich kennen!

 

Anstoßen auf das Glück!

 

Die Peenemünder Geheimakten Wernher von Brauns im Eisenkuhlenstollen der Grube Georg-Friedrich bei Liebenburg-Dörnten

Dr. Friedhart Knolle

Die Peenemünder Geheimakten Wernher von Brauns im Eisenkuhlenstollen der Grube Georg-Friedrich bei Liebenburg-Dörnten
Für kurze Zeit geriet das Eisenerzbergwerk Georg-Friedrich im südlichen Salzgitterschen Höhenzug nahe der Ortschaft Dörnten (heute Gemeinde Liebenburg) im Nordharzvorland in den Fokus der Weltgeschichte. Dieses vor Ort im Harz noch immer recht unbekannte kurze Kapitel der Rüstungsgeschichte des 2. Weltkriegs sei hier anhang der zitierten Arbeiten quellenkritisch nacherzählt.

Die NS-Raketentechnik
Hinter der V2, wie sie die NS-Propaganda nannte, verbarg sich das Aggregat 4 (A4). Es war 1942 weltweit die erste funktionsfähige Großrakete mit Flüssigkeitstriebwerk. Sie war als ballistische Artillerie-Rakete großer Reichweite konzipiert und das erste von Menschen konstruierte Objekt, das in den Weltraum vordrang. Die Boden-Boden-Rakete A4 wurde in der Heeresversuchsanstalt Peenemünde auf Usedom ab 1939 unter der Leitung von Wernher von Braun entwickelt und kam ab 1944 in großer Zahl zum Einsatz.
Neben der flugzeugähnlichen Fieseler Fi 103, genannt V1, bezeichneten die Nazis auch die Rakete A4 als angeblich kriegsentscheidende „Wunderwaffe“. Im August 1944 wurde sie von Propagandaminister Joseph Goebbels erstmals intern und im Oktober 1944 öffentlich zur „Vergeltungswaffe 2“, kurz V2, verklärt. In den NS-Medien war spätestens ab Dezember 1944 von der „Fernwaffe V2“ die Rede.
Die Alliierten hatten die Entwicklungs- und Versuchsanlage in Peenemünde 1943 entdeckt und massiv bombardiert. Die anlaufende Raketenproduktion insbesondere der V2, aber auch anderer Aggregate wurde daraufhin nach Nordhausen im Südharz in das Stollenlabyrinth unter dem Kohnstein (Mittelbau-Dora) verlegt, während die Forschung trotz Behinderung vorerst in Peenemünde fortgesetzt wurde, bis man sie Ende 1944 nach weiteren Bombardements ebenfalls in den Südharz verlegte. Die Nazis hatten damit im Kohnstein die damals größte und modernste Raketenfabrik der Welt errichtet.

Die Auslagerung der Unterlagen
Anfang 1945 kamen die alliierten Fronten Nordhausen immer näher, so dass das umfangreiche Akten- und Planmaterial, das in Bleicherode bei Nordhausen lagerte, an einen sicheren Ort verbracht werden musste. Von Braun ließ weniger wichtiges Material verbrennen und setzte alles daran, das relevante Material von insgesamt 14 Tonnen Gewicht (einige Quellen beziffern das Gewicht auf ca. 10 Tonnen) in Form von Berechnungen, Zeichnungen, Versuchsprotokollen und sonstigen Arbeiten zu sichern, denn die Alliierten, allen voran die Briten, waren längst auf der Suche danach.

Wernher von Braun beauftragte seinen technischen Assistenten Ing. Dieter K. Huzel damit, die Unterlagen zusammenzustellen und sie sicher, am besten in einem trockenen Stollen, zwischenzulagern. Nachdem das gesamte Aktenmaterial auf drei LKW und zwei Anhänger verladen war, musste dieser sichere Ort erst einmal gefunden werden. Wernher von Braun wurde in diesen Tagen mit seinem Team nach Süddeutschland evakuiert.

Huzel sprach beim Oberbergamt Clausthal vor, schließlich auf dortige Empfehlung auch beim Bergamt Goslar. Niemand schien ihm helfen zu können, zumal eine Einlagerung in eine der aktiven Schachtanlagen nicht in Frage kam – die Belegschaft einer solchen Grube wäre ein unkalkulierbares Mitwisser-Risiko gewesen, weil man die 14 Tonnen Material zunächst in die Schachtförderanlage hätte umladen müssen. In der Grube Rammelsberg war bereits sensibles Material eingelagert worden, u.a. der Braunschweiger Löwe. Als der Goslarer Bergamtsleiter Ernst Cornelius daher ebenfalls abwinkte, wurde Huzel wütend: „Hier sind die wichtigsten Dokumente, die es in Deutschland gibt, und wir können sie nicht schützen!“ Bergrat Cornelius bedauerte dies, doch beim Hinausgehen kam ihm eine Idee.

Die Eisenerzlager des südlichen Salzgitterschen Höhenzuges mit der Grube Georg-Friedrich; Grafik P. Neuß 1979
Die Eisenerzlager des südlichen Salzgitterschen Höhenzuges mit der Grube Georg-Friedrich; Grafik P. Neuß 1979

Dörnten kommt ins Spiel
“Da gibt es eine Eisenerzgrube in Dörnten, wo ein Stollen stillgelegt ist. Der scheint richtig zu sein.“ Cornelius war froh, nun doch helfen zu können. Gemeinsam fuhren sie daraufhin nach Dörnten zum pensionierten Betriebsführer Karl Nebelung der Grube Georg-Friedrich und brachten das Anliegen vor. Nebelung stand als „guter alter Deutscher“ sofort zur Verfügung. Auch in diesem Bergwerk waren im Krieg Zwangsarbeiter eingesetzt, u.a. Polen.

Nebelung brauchte nicht lange nachzudenken, um den idealen Einlagerungsort herauszufinden, und entschied sich für eine alte Sprengstoffkammer auf der Stollensohle der Grube, dem sog. Eisenkuhlenstollen. Eine Förderbahn führte vom Betriebshof in südöstlicher Richtung in den Berg bis an den Einlagerungsort. Die Kammer war stabil und trocken, etwa 20 Quadratmeter groß und 4 m hoch. „Ideal, wie für uns geschaffen“, sagte Huzel, “nun müssen wir nur noch das Material hineinbekommen.“

Man wurde sich einig, dass Nebelung die Vorbereitungen vor Ort treffen sollte, während Huzel die Anfuhr der LKW organisierte. Zu diesem Zeitpunkt, Anfang April 1945, war die Lufthoheit der Alliierten bereits erdrückend, die Gefahr der Zerstörung des Materials aus der Luft war groß. Die LKW mit Anhängern waren zunächst einigermaßen sicher in Lerbach abgestellt. Man brachte sie dann zu einem alten Steinbruch bei Goslar und versteckte sie dort. Nebelung holte sich zwei vertrauenswürdige Bergleute aus dem Dorf: Hermann Bosse und Hermann Siemens.

Zu den Vorbereitungen gehörte unter anderem das Zusammenstellen des Zugs mit etwa 10 Förderwagen. Gegen Abend des darauffolgenden Tages fuhr Huzel den ersten LKW nach Dörnten, stellte ihn im Wald neben dem Zug am Betriebsgelände ab und das Material wurde von zehn Soldaten des Begleitschutzes und den beiden Dörntenern von Hand umgeladen. Danach erst wurde der zweite LKW geholt und dann der dritte – eine Aktion, die unter größtmöglicher Geheimhaltung weitgehend im Dunkeln ablief.

Saigerriss der Grube Georg-Friedrich mit der Stollensohle im Bereich Eisenkuhle; Grafik Heinz Kolbe
Saigerriss der Grube Georg-Friedrich mit der Stollensohle
im Bereich Eisenkuhle; Grafik Heinz Kolbe

Die Einlagerung war am 6. April beendet. Danach hatte Nebelung mit seinen beiden Vertrauensleuten abschließend die Aufgabe, den Eingang zur Kammer zuzuschießen, d.h. zuzusprengen. Dazu wurden U-förmig um den Eingang Löcher gebohrt und diese mit Sprengstoff versehen. Die erste Sprengung zeigte nicht den erwünschten Erfolg, oben blieb eine Öffnung. So musste eine zweite Sprengung von der Firste des Stollens her vorgenommen werden. Danach war der Eingang zur alten Sprengstoffkammer nur noch für Experten zu erkennen. Nur wenige Tage später, am 10. April, rückten die US-Amerikaner in Dörnten.

Das Versteck wird entdeckt

Von dem Versteck wussten nur Huzel, sein Begleiter Bernhard Tessmann, Karl-Otto Fleischer, ehemaliger Chef der Verwaltung in Peenemünde, und Wernher von Braun. Die drei letztgenannten wussten nur von Dörnten, aber nicht den genauen Ort. Unter dem US-Oberst Toftoy, der die Peenemünder Wissenschaftler anwerben sollte, begann die Suche nach dem Ort und der Einlagerungsstätte der Dokumente. Zu seinem Stab gehörte Major Robert Staver, der erkannte, dass Fleischer vom Mitarbeiterteam Wernher von Brauns wusste, wo sich ungefähr der Einlagerungsort befindet. Staver brachte ihn zum Reden und entlockte ihm sein Wissen. Sofort brach man nach Dörnten auf und suchte solange, bis die Kammer gefunden war. Ein US-Pionier-Sonderkommando unter Stavers Leitung arbeitete in drei Schichten, um den „Schatz“ wieder freizulegen. Am 26. Mai 1945 wurden die Akten geborgen und unverzüglich in das Foreign Documents Evaluation Center bei Aberdeen im US-Staat Maryland verbracht. Wernher von Braun hatte sich mit seinem Team bereits am 2. Mai der US Army in Tirol gestellt. Damit besaßen die US-Amerikaner nunmehr die relevanten Akten, die wichtigsten Ingenieure und darüber hinaus nicht nur etwa 100 im Kohnstein sichergestellte V2, sondern auch zahlreiche weitere Waffenmuster, Einzelteile und die Produktionstechnik.

Nur kurze Zeit nach diesem Geschehen übernahmen die Briten den Nordharz. Sie suchten zwar auch nach den Dokumenten, fanden jedoch nichts mehr. Die Sowjets übernahmen nach der Aufteilung des ehemaligen Deutschen Reichs in die endgültigen Besatzungszonen den Raum Nordhausen und sicherten sich die Technik, die ihnen die US-Amerikaner übrig gelassen hatten, sowie das verbliebene Personal des Teams von Wernher von Braun. So bildete die V2 ab Mitte 1945 die Ausgangsbasis der Raumfahrtentwicklungen der USA und der Sowjetunion – die Briten waren leer ausgegangen.

Verbliebene Tagesgebäude der Grube Georg-Friedrich im Bereich des ehemaligen Mundlochs des Eisenkuhlenstollens; Foto Verlag Schadach
Verbliebene Tagesgebäude der Grube Georg-Friedrich im Bereich des ehemaligen Mundlochs des Eisenkuhlenstollens; Foto Verlag Schadach

Dank
Das Manuskript beruht auf einem Entwurf des verstorbenen Hahndorfer Heimatpflegers Wolfgang Janz, der dem Erstautor seinen Textbaustein zur Verfügung stellte. Die beiden Veröffentlichungen, die auf diesem Manuskript beruhten (Knolle & Janz 2017a, b), und auch die Medienberichte enthalten einige Fehler und Unschärfen, die hiermit verbessert seien. Für ergänzende Hinweise danke ich Stefan Dützer, AG Schroederstollen, und Heidi Niemann, Göttingen.

Literatur

Bornemann, M. (1971): Geheimprojekt Mittelbau. Die Geschichte der deutschen V-Waffen-Werke. – J. F. Lehmanns Verlag, München

Bornemann, M. (1989): Schicksalstage im Harz – Das Geschehen im April 1945. – 6. Aufl., Piepersche Druckerei und Verlag, Clausthal-Zellerfeld

Giesecke, H. (2014): Stunde Null bis Pall Mall. Wie Goslar und Umgebung die Besatzungszeit von 1945 bis 1948 erlebt. – Books on Demand, Norderstedt

Huzel, D. K. (1962): Peenemunde to Canaveral. – Prentice Hall, Inc, Englwood Cliffs, NJ, USA

Knolle, F. & Janz, W. † (2017a): Ernst Cornelius hatte eine Idee. Peenemünder Geheimakten im Eisenkuhlenstollen bei Dörnten. – Neue Wernigeröder Zeitung 28 (10):22

Knolle, F. & Janz, W. (2017b): Peenemünder Geheimakten im Eisenkuhlenstollen der Grube Georg-Friedrich bei Dörnten. – Uhlenklippenspiegel 32 (119):36-40

Koch, F. (2021): Die Grube „Oberer Kleeberg“ und die Peenemünder Akten. – Lerbacher Heimatblätter 28, H. 51, S. 84 – 85

Kolbe, H. (1984): Die Geschichte des Eisenerz-Bergbaus in Salzgitter. 3. Teil: Die Aufschlußgeschichte der Anlagen südlich und nördlich des Stadtgebietes Salzgitter. 17. Aufschlußgeschichte der Grube Georg-Friedrich bei Dörnten. – Salzgitter-Jahrbuch 6, S. 28 – 41

McGovern, J. (1964): Crossbow and Overcast. – W. Morrow, New York

Möller, J. (2013): Der Kampf um den Harz April 1945. – 2. Aufl., 352 S., Rockstuhl, Bad Langensalza

Padeffke, H. (2003): Chronik von Dörnten. 950 Jahre. 1053 Dornzuni Dörnten 2003. – Leifer

https://de.wikipedia.org/wiki/Aggregat_4

Eine kleine Geschichte des Geldes

Der Tausch war die früheste Form des Handels. Die Menschen tauschten die Produkte, die sie selbst hergestellt hatten, gegen Waren, die sie brauchten, aber nicht selbst produzieren konnten. Zunächst wurden also Lebensmittel, Vieh, Waffen, Werkzeuge und Schmuck gehandelt.
Dieser Handel war beschwerlich und risikobehaftet: Lebensmittel konnten verderben und Vieh sterben, Waffen und Werkzeuge waren schwer zu transportieren. Nachdem die Menschen Metalle entdeckt und deren Verarbeitung erlernt hatten, wurden auch Metallgegenstände zu Handelsgütern. Insbesondere Gold, Silber und Edelsteine wurden sehr geschätzt, da sie selten und nur in geringen Mengen verfügbar waren. Auch waren diese Güter leicht zu transportieren und zudem unverderblich. Sie wurden daher zu Zwischentauschmitteln; diesen Gütern kam daher eine erste „Geldfunktion“ zu. Man tauschte eigene Produkte gegen sie und konnte die Zwischentauschmittel später gegen die eigentlich gewünschten Güter eintauschen.
Es dauerte jedoch noch viele Jahrhunderte, bis man darauf kam Gold und Silber zu normieren und damit den Edelmetallen einen Nennwert zu geben.
Zunächst stellte man im Mittelmeerraum kleine Haustierminiaturen aus Bronze her, die eine erste Geldfunktion innehatten.
Die Idee von Münzen stammt von dem legendären König Krösus, der um 595 v. Chr. bis um 541 v. Chr. lebte, oder eventuell schon von dessen Vater Alyattes II. Als König von Lydien – heute Westtürkei – ließ er die wohl ersten flachen Goldmünzen mittels eines Stempels prägen. Nach der Prägung wurden die Münzen beschnitten, so dass sie alle das gleiche Goldgewicht aufwiesen.

Goldmünze des Krösus im Britischen Museum London, ca. 550 v. Chr., Foto: BabelStone, Wikipedia
Lydische Goldmünze des Krösus im Britischen Museum London, ca. 550 v. Chr., Foto: BabelStone, Wikipedia

Etwa ab 550 v. Chr. folgten Silbermünzen, die in Kleinasien und Griechenland geprägt wurden. Lange blieben die Münzen von der griechischen Insel Aigina („Schildkröten“ genannt) sowie die aus Korinth („Fohlen“) und Athen („Eulen“) die beherrschenden Zahlungsmittel des frühen Griechenlands sowie des Mittelmeerraums. Dann wurden auch in den griechischen Kolonien Münzen geprägt.
Die Römische Republik als politischer Nachfolger der Griechen, ließ ab 289 v. Chr. eigene Münzen prägen. Die Römer hatten bereits umfangreiche Erfahrungen im Prägen von Münzen, da auf dem italienischen Territorium von den Griechen schon lange Münzstätten betrieben wurden, insbesondere in Crotone und Neapel.
Münzen hatten inzwischen im Handel eine bedeutende Rolle übernommen. Da Gold und Silber rar waren, wurden Bronzemünzen eingeführt. Diese Münzen stellten ein sogenanntes Fiatgeld dar, also ein Geld ohne inneren Wert, das ausschließlich als Tauschmittel diente.
Um 210 v. Chr. traten die ersten römischen Münzen mit Signatur auf. Mit großem Eifer und ständig neuen Münzreihen und Münznominalen trieben die Römer die Geldentwicklung voran. Ein gewichtiger Grund dafür waren die zahlreichen Eroberungsfeldzüge der Römer und die Bezahlung ihrer Legionäre mit Münzen.

Square Pop-Up (250x250)

Etwa zur gleichen Zeit, im Jahr 211 v. Chr., führten die Römer den Denar als Leitwährung ein, was er über vier Jahrhunderte bleiben sollte. Dieses Silbernominal wurde anfangs in großen Mengen geprägt. Der Denar besaß den Wert von zehn Assen und war durch die Wertzahl X gekennzeichnet. Sein Gewicht betrug etwa 4,5 g, das entspricht einem Zweiundsiebzigstel des römischen Pfundes. Schon damals wurde bald begonnen das Standardgewicht dieses Münznominals abzusenken, was einer verordneten Geldentwertung gleichkam. Angenommen wird, dass die Menge der Münzmetalle nicht mehr ausreichten, um die Anzahl der benötigten Münzen für die Legionäre und Hilfstruppen prägen zu können.
Die ersten römischen Goldmünzen wurden um 216 v. Chr. geprägt, deren Nominale Stater genannt wurden. Etwa 83 v. Chr. führten die Römer die Aureus-Goldmünze ein, die zu großer Bedeutung gelangte.
Nach dem Ende der Römischen Republik versuchten sich fast alle Kaiser an Münzreformen. Der Wert der Münzen verfiel zunehmend, denn alle Gepräge wurden verkleinert, das Gewicht reduziert oder der Edelmetallanteil verringert.
Nach dem Ende des Römischen Reiches ging die ausgeprägte Münzkultur der Römer weitgehend verloren. Im europäischen Mittelalter, besonders im Früh- und Hochmittelalter, kam sogenanntes Gewichtsgeld zum Einsatz. Münzen, Barren und Schmuckstücke aus Edelmetallen wurden nicht mehr nach Anzahl oder Nennwert getauscht, sondern nach Gewicht. Die Handelspartner bestimmten das Gewicht durch Doppelwägung. Dabei wurden häufig Münzen, Barren und Schmuckstücke einfach geteilt oder zerschnitten.
Karl der Große lehnte sich dann während seiner Regierungszeit an das ehemalige römische Münzsystem an und schuf in seinem Reich einen einheitlichen Münzumlauf. Fortan verschaffte er seiner Münzreform allgemeine Geltung und Denar oder Silberpfennig waren das einzig geprägte Nominal in seinem Reich. Nach dem Tode Karl des Großen zerfiel das Frankenreich und damit ging auch sein einheitliches Münzsystem unter.
Durch ihren häufigen Gebrauch als Zahlungsmittel sind überall in Europa und Asien die Münzmetalle rar. In China werden daher versiegelte und unterschriebene Schriftstücke als Kompensation herausgegeben – die wohl ersten Banknoten.
Im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation war man im Mittelalter nicht in der Lage ein einheitliches Münzsystem zu schaffen. Zunächst prägten zahlreiche Grundherren Münzen nach Gutdünken.
1356 verlieh die Goldene Bulle dann den deutschen Kurfürsten das offizielle Münzrecht. In Folge dessen erteilten diese das Privileg des Münzrechts auch ihren Grundherren und den Städten, woraus ein Wirrwar aus Kreuzer, Schilling, Pfennig, Gulden, Taler und Denar entstand.
Im Spätmittelalter, bis in die frühe Neuzeit hinein, verwendeten viele Länder einen Silberstandard als offizielle Währung. Im täglichen Zahlungsverkehr fanden sowohl Kurantmünzen wie auch Scheidemünzen Verwendung. Eine Kurantmünze war eine Münze, deren Nominalwert durch das Edelmetall, aus dem sie besteht, vollständig gedeckt war. Das Gegenteil davon waren die Scheidemünzen.

Kipper und Wipper
Kipper und Wipper, zeitgenössische Darstellung aus dem 17. Jahrhundert.

In der Kipper- und Wipperzeit im 17. Jahrhunderts fand eine erneute starke Münzentwertung statt. Der geprägte Nominalwert stieg immer weiter an und der Materialwert wurde immer weiter reduziert.
Im 17. – 18. Jahrhundert wurde in verschiedenen europäischen Ländern mehrfach mit Papiergeld experimentiert. Es konnte sich auf Grund mangelnder Deckung durch Gold und Silber jedoch nicht durchsetzen und führte zu Inflationen.
1821 fand die offizielle Einführung von Papiergeld in Großbritannien statt. Das ausgegebene Papiergeld wurde durch die Goldmenge des Landes gedeckt, wodurch dieses Geldsystem stabilisiert wurde. Ab 1873 galt dieser Goldstandard dann auch im Deutschen Reich.
Ab 1919 lässt die deutsche Regierung massenhaft Geldscheine drucken, um damit ihre Staatsschulden zu tilgen. Das Resultat ist eine Hyperinflation sowie eine Weltwirtschaftskrise. Im November 1923 liegt der Kurs für einen US-Dollar bei über 4 Billionen Mark. Erst eine Währungsreform stoppt diese Geldentwertung.

Geldschein in der Inflationszeit, Hundert Billionen Mark, 1924
Geldschein in der Inflationszeit, Hundert Billionen Mark, 1924

1944, der Zweite Weltkrieg liegt in den letzten Zügen, wird einzig der US-Dollar durch Gold gedeckt. Die anderen Währungen richten sich an fixen Wechselverhältnissen zum Dollar aus. Erst 1973 werden die Wechselkurse freigegeben.
1950 wird die erste Kreditkarte in den USA eingeführt. Mit der Dinners-Club-Carte lässt sich in 27 US-Restaurant speisen und bezahlen.
1957 wird in der Bundesrepublik das Girokonto eingeführt, damit findet die Lohntüte ihr Ende. In der DDR wurde der Lohn jedoch noch bis weit in die 1980er Jahre bar ausgezahlt.
1969 wird in der EG die EC-Karte eingeführt.
1998 wird der spätere Online-Bezahldienst Paypal gegründet.
2009 geht die heute führende und umstrittene Kryptowährung Bitcoin an den Start.
Seit 2010 gibt es verstärkte Aktivitäten europäischer Länder das Bargeld komplett abzuschaffen. Für mich derzeit keine gute Idee: Wenn die elektrische und elektronische Infrastruktur ausfällt, ist man komplett handlungs- und zahlungsunfähig und besonders unser Mobilfunknetz ist noch störanfällig und löchrig.