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Das Raubgold der Nationalsozialisten letzter Teil

Jahrzehntelang war man auf der Suche nach dem legendären Schatz vom Reichsführer SS, Heinrich Himmler. Doch welcher Art sollte der Schatz sein, den der Ober-Nationalsozialist noch kurz vor Kriegsende beiseite geschafft haben soll und wo ist sein geheimes Versteck?
Diese Legende ist nun wohl aufgelöst: Der Harzer Autor und Heimatforscher Andreas Pawel hat durch aufwendige Recherchen Licht ins Dunkel gebracht.
Himmler galt als tot. Angeblich hatte er am 23. Mai 1945 nach einer Festnahme nebst Verhör in Lüneburg Selbstmord begangen. Er war jedoch unter falschem Namen und mit gefälschten Papieren unterwegs und wurde von den britischen Soldaten sofort nach seinem Tode an unbekannter Stelle beerdigt. Der Fall Heinrich Himmler war somit für die Alliierten, wie auch für die deutschen Behörden, abgeschlossen, obwohl der Mythos, dass Himmler noch lebte, weiter existierte. Und auch die Legende von seinem Schatz lebte fort.
Im Jahr 1975 recherchierte ein Regierungsrat des Auswärtigen Amtes in Bonn in der Akte Himmler und fand heraus, dass Himmler noch große Vermögenswerte mittels Kurier beiseite geschafft haben soll. Der Regierungsrat war jedoch zugleich Mitarbeiter der DDR-Staatssicherheit und leitete seine Informationen nach Berlin weiter.
Nun setzten geheime Recherchen und Ermittlungen ein. Sowohl der DDR-Staatssicherheitsdienst sowie auch der BND und der englische MI6 begannen im Geheimen mit Ermittlungen und Recherchen.

Kloster Michaelstein in Blankenburg am Harz
Kloster Michaelstein in Blankenburg am Harz

Bereits Anfang der 1950er Jahre hatte der MI6 brisante Daten gesammelt, die ihn veranlassten einen Agenten namens Thiel in die DDR einzuschleusen, um im Raum Thale – Wernigerode Nachforschungen anzustellen. Doch Thiel wurde dabei erschossen. Der Fall wurde erstmal beiseite gelegt. Es lag jedoch die Erkenntnis vor, dass ein gewisser Feldwebel Mudra um den 21. April 1945 im Auftrag des Generalstabes der 11. Armee im Großraum Blankenburg etwas von erheblichem Wert versteckt haben soll.
Feldwebel Mudra lebte zunächst in der DDR, er war dort von der SS als Beauftragter vor Ort eingesetzt. Doch bereits 1961 verstarb er und sein Sohn Hannes beging unmittelbar danach Republikflucht. Mudra Junior kam nach Goslar wo er im Bergwerk Rammelsberg arbeitete. Der Aufenthaltsort von Mudra war der Stasi jedoch nicht bekannt. Milke hatte dennoch Informationen über das angebliche Versteck von Himmlers Schatz und zudem gab es viele Legenden von anderen NS-Schätzen, wie dem Bernsteinzimmer. Er gründete einen operativen Sonderstab und beauftragte diesen nach den NS-Schätzen zu suchen. Mit Spezialluftbildkameras von Carl Zeiss Jena wurde so auch die ostdeutsche Harzregion dokumentiert.
Die Auswertung der Fotos brachte den Verdacht, dass der Menhir von Benzingerode das Versteck sein könnte. Was man suchte, davon hatte man wenig Vorstellung. Eine erste geheime Grabung brachte jedoch keinen Fund.
Die geheimen Informationen gelangten jedoch auf dubiose Weise in den Westen und zwar zu dem Geschäftsführer einer Dortmunder Survivel-Firma. Die schickte im kleinen Grenzverkehr einen Mann in den Harz, um weitere Informationen zu sammeln und Informanten zu rekrutieren. Über die Dortmunder wurde der ehemalige SS-General Karl Wolff, der zum Kriegsende höchster SS-Vertreter in Italien war, involviert; die Dortmunder Firma war wohl eine Tochtergesellschaft von Wolff. Dieser hatte sich nach Kriegsende, von den Alliierten unbehelligt gelassen, in Rom niedergelassen. Wolff betrieb dort eine Stiftung, die über internationale Firmen- und Finanzbeteiligungen verfügte. Woher das Geld kam – Fragezeichen.
Wolff bekam die entsprechenden Informationen und erkannte sofort deren Bedeutung. Er konnte die fehlenden Puzzleteile hinzufügen, die bisher gefehlt hatten. Er hatte davon Kenntnis, dass der Reichsführer SS, Heinrich Himmler, ein riesiges Privatvermögen angesammelt (geraubt) hatte. Dazu zählten unter anderem edelste Diamanten, die er 1940 bei der Besetzung Antwerpens in Besitz genommen hatte. In den Tagen des Zusammenbruchs sollten diese Diamanten nach Gmünd am Tegernsee geschafft werden. Die Diamanten gingen auf die Reise, tauchten jedoch nie wieder auf.
Der Verein und die vermögende Stiftung von General Wolff war damit beauftragt, ehemalige SS-Leute zu unterstützen. Wolff sah in dem Projekt „Harz“ die Chance diesen Diamantenschatz zu finden und damit das Vermögen seiner Stiftung enorm zu mehren.




Wolff wusste zudem zu berichten, dass der gewisse Feldwebel Mudra in Wirklichkeit Hauptsturmführer SS war und als Kurier mit dem Diamantvermögen losgeschickt worden war. Er berichtete weiter, dass sie über den Brigadegeneral der 11. Armee, Worgitzky, der später Stellvertretender Chef des BND war, wussten, bis wohin Mudra gekommen war – bis in den Harz.
Wolff konnte noch einiges mehr zu berichten: Er kannte die Transportbox für die Diamanten die eigens für Himmel angefertigt worden war. Es handelte sich um eine Aluminiumkiste von etwa 60 x 40 x 25 cm, versehen mit zwei Schlössern. Neben Sprengfallen verfügte der Behälter über einen biologischen Kampfstoff, einem hochgezüchteten Erreger der Beulenpest. Wer nicht über die zwei Schlüssel zum Öffnen der Schlösser verfügte, wäre bei dem Versuch sofort getötet worden. Über diese Informationen verfügten nun auch die Dortmunder, die Stasi hatte sie nicht. Auf die Frage der Dortmunder, auf welchen Wert Wolff die Himmler-Diamanten beziffern würde, antwortete dieser süffisant: auf ca. 91 Millionen US$.
Der Survivel-Firma wurde der Auftrag erteilt, Mudra Junior ausfindig zu machen und die zwei Schlüssel zu beschaffen. Dafür erhielt sie großzügige finanzielle Mittel. In den folgenden Jahren erfolgten mehrere Versuche im Ostharz am Menhir zu graben, immer vergebens oder ohne Erfolg und auch Mudra konnte nicht ausfindig gemacht werden. Inzwischen war Wolff verstorben, andere führten die Stiftung jedoch weiter.
Der Staatssicherheit, die nicht über die Informationsfülle der italienischen Stiftung verfügte, war in den letzten Jahren auch keinen Schritt vorangekommen. Doch dann kam eine Erleuchtung: Es hatte doch vormals 3 Menhire gegeben, doch nur noch einer stand an seinem angestammten Platz.
Die Suche nach Mudra verlief zunächst weiter erfolglos, denn Mudra hatte mit seiner Eheschließung seinen Namen gewechselt und heiß seit langer Zeit Rieche. Hannes Mudra hatte seinen Namen ganz bewusst gewechselt. Sein Vater hatte ihn in das Diamantenversteck eingeweiht und ihm die Koordinaten hinterlassen. Und eines Tages werden sie nach Dir suchen hatte der Vater auch gesagt.
Nun war es soweit, wie Mudra-Rieche erfahren hatte. In Goslar waren Leute unterwegs, die nach Hannes Mudra suchten, den es ja eigentlich schon lange nicht mehr gab. Mudra konnte noch fliehen, wurde aber dann von seinen Häschern doch gefasst. Man presste ihm die Koordinaten des Verstecks ab, bevor man ihn tötete.
Die Stasi-Sondereinheit hatte zwar die Koordinaten nicht, jedoch die Intention bei den anderen beiden Menhiren ihre Suche fortzusetzen. Beim Heimburger Menhir, der 1945 von einem Panzer umgefahren worden war und unter der Erde lag wurden die Truppe um Führungsoffizier Langer 1989 fündig. Sie bargen die Kiste und erstatteten Meldung zu Milke nach Berlin. Jedoch war ihnen nicht klar, dass ihre Aktion von weitem genau beobachtet worden war.
Es war die Zeit der „Wende“ in der DDR und Langer musste warten bis er eine Antwort aus Berlin erhielt. Ihm wurde mitgeteilt, das Milke noch nicht entschieden habe, was mit der Kiste geschehen sollte. Langer sollte sie bis dahin im ZV-Führungsbunker des Kreises Wernigerode sicher verwahren und streng bewachen. Tagelang wartete er und das System der DDR begann sich zunehmend selbst aufzulösen. Dann fasste er den Entschluss mit der Kiste nach Berlin zu fahren, um sich vor Ort weitere Anweisungen zu holen. In Berlin angekommen musste er feststellen, dass sich die Stasi aufgelöst hatte, niemand war mehr zu erreichen.
Langer kehrte nach Wernigerode in den Führungsbunker zurück und begann Pläne zu schmieden. Er ahnte, dass da etwas vorging wovon er keine Kenntnis hatte, denn inzwischen waren seine beiden Kollegen von der Schatzbergung auf mysteriöse Weise ums Leben gekommen. Dennoch war ihm nicht bewusst, dass Mitarbeiter der Wolffschen Stiftung bzw. der Dortmunder Survivel-Firma ihm unmittelbar auf den Fersen waren.
Langer hatte keine weiteren Freunde in der Region, nur eine flüchtige Bekanntschaft mit einem jungen Mann, die er gerade erst gemacht hatte.
Er wollte an die Diamanten ran und sich damit ein schönes Leben machen. Doch er kannte das Geheimnis der Kiste nicht.
Zusammen mit dem Bekannten sprengte er die Kiste mit einer Spezialschneidladung. Der junge Gehilfe erlebte die Sprengung in sicherer Entfernung. Langer hingegen wurde dabei getötet, wohl von der biologischen Waffe im Innern der Kiste. Der junge Gehilfe nahm einen Teil der Diamanten an sich, dann wurde er gestört. Die Beauftragten von Wolffs Stiftung waren ihm auf den Fersen, er konnte entkommen, jedoch nicht verhindern, dass „die Jäger des verlorenen Schatzes“ die restlichen Diamanten an sich nahmen.
Der junge Gehilfe fand an den Diamantsäckchen das belgische Siegel und setzte sich mit der Belgischen Botschaft in Verbindung. Es wurde die Rückgabe an Belgien vereinbart und ausgeführt.
Die übrigen Diamanten verschwanden wohl in den Tresoren der italienischen Wolff-Stiftung. Soweit die Ausführungen von Andreas Pawel in seinem Buch „Stern vom Harz“.