Heute ist das Wort Globalisierung in aller Munde, jedoch ist es ein Begriff aus der Mottenkiste der Geschichte. Globalisierungseffekte und Flüchtlingsströme sowie Völkerwanderungen gab es in unserer mitteleuropäischen Region seit der letzten Eiszeit und explizit seit Bronzezeit ständig.
Menschen flohen als Klimaflüchtlinge, vor Krieg, oder weil sie ganz einfach einen Lebensraum suchten, in dem es sich besser leben lies.
Als in unseren Gefilden die Eiszeit einsetzte flohen die Menschen in Richtung Süden. Heute wird eher vor Dürre, Hunger, Überschwemmungen und auch Kriegen in die andere Richtung geflohen. Die Migrationsgeschichte der Menschheit ist also fast so alt, wie die Menschheitsgeschichte selbst.
Wie diese Migration/Immigration verlief, darüber können wir nur spekulieren. Auf jeden Fall gab es in dieser vorgeschichtlichen Zeit noch keine Religionen und auch keine damit verbundenen Ideologien, die heute das Zusammenleben zusehends erschweren.
Diese Religionen werden zum Teil ideologisch missbraucht und nehmen dann erheblichen Einfluss auf die Ethnosoziologie von Menschen.
Der überall in der Welt hochgeschätzte und geachtete weise alte Mann – der Dalai Lama – hat dazu folgenden Ausspruch getätigt: „Ich denke an manchen Tagen, dass es besser wäre, wenn wir gar keine Religionen mehr hätten. Alle Religionen und alle Heiligen Schriften bergen Gewaltpotential in sich. Deshalb brauchen wir eine säkulare Ethik jenseits aller Religionen.“ Dieses Zitat ist für mich eines der bedeutendsten und vor allem weisesten der Neuzeit.
Politiker, religiöse Führer und auch Gläubige aller Couleur sollten sich dieses weise Zitat zur Handlungsmaxime machen, was jedoch leider derzeit nicht absehbar ist.
Wir in Europa haben uns für eine demokratische und rechtsstaatliche Gesellschaft entschieden. In Deutschland ist das Grundgesetz die Maxime allen Handelns und Gerichte entscheiden unabhängig auf Grundlage der geltenden Gesetze. Dies ist in anderen Gesellschaftsformen oft nicht so: Maxime des Handels sind dort Heilige Schriften und deren Auslegung, Recht wird von religiösen Führern im Sinne dieser Schriften gesprochen. Entscheidend für diese Gesellschaftsformen ist jedoch, wie auch für alle anderen, die soziologische Erziehung und Prägung der Menschen.
Immigranten, egal welcher Religion sie angehören und welche ethnosoziologische Prägung sie haben, müssen sich den grundlegenden Regeln ihrer selbstgewählten neuen Heimat unterordnen. Zudem muss das Immigrationsland seine Regeln auch entsprechend durchsetzen.
Somit ist der Ethnosoziologie für das friedlichen Zusammenleben von grundlegender Bedeutung: heute und auch in Zukunft. Menschen, deren Erziehung nicht von der Gleichberechtigung der Geschlechter geprägt wurde, fällt es schwer diese nun anzuerkennen. Wer im Rechtssystem der Blutrache aufgewachsen ist, hat Probleme unsere unabhängige Gerichtsbarkeit zu akzeptieren. Wer als Rechts- und Handlungsgrundlage nur die Scharia kennt, dem wird unser Grundgesetz fremd sein.
Am gravierendsten ist jedoch, wenn anderen Religionen als der eigenen das Existenzrecht abgesprochen werden.
Schon vor 25 Jahren habe ich mich intensiv mit der Mentalität anderer Länder – die im gewissen Maße deren Ethnosoziologie widerspiegelt – auseinandergesetzt, um in anderen Ländern geschäftlich erfolgreich zu sein. Unsere Politik jedoch ignoriert diesen Ansatz weitgehend und pocht auf unseren Wertekanon. Das ist wohl ein gravierender Fehler, denn in einem ethnosozial anders geprägten Land weiß man mit westlichem Demokratieverständnis wenig anzufangen. Sicherlich ist es richtig, jenen nichtdemokratischen Ländern unsere Lebensweise zu vermitteln zu versuchen, jedoch ohne Druck und erhobenem, lehrmeisterhaftem Zeigefinger. Die westliche Diplomatie muss versuchen die nichtdemokratischen Länder für das demokratische Modell zu gewinnen: Zwang, Druck und überhebliches Agieren verkehren sich schnell ins Gegenteil.
Die derzeitigen wie auch zukünftigen Flüchtlingsbewegungen können wir nur durch ethnosoziologisches Verständnis und Handeln beeinflussen. Das fehlt jedoch bisher auf allen Seiten. Und mit zunehmendem Klimawandel wird sich dieses Problem zuspitzen.
Was ist also zu tun, um die derzeitigen und künftigen Flüchtlingsbewegungen in friedliche Bahnen zu lenken? Es liegt in den genetischen Veranlagungen jedes Menschen vor „Fremdem“ Angst zu haben: Das können wir nur sehr bedingt beeinflussen und steuern.
Wenn der Fremde, der kommt – egal woher – sich kulturell nicht grundsätzlich von der eigenen Ethnosoziologie unterscheidet, so wird er wohl auch eher in die jeweilige Gesellschaft integriert werden können.
Um nicht missverstanden zu werden: Diese kulturelle Integration bedeutet keinesfalls seine Religion und seine Kultur aufzugeben. Wenn jedoch die Religion zugleich Ideologie ist und sich bewusst von der Kultur des Immigrationslandes abgrenzt, wird ein ethnosoziales Zusammenleben schwer bis unmöglich.
Wenn wir diese Erkenntnisse auf Deutschland beziehen, so müssen wir resümieren:
- Wir brauchen Zuwanderung um unsere demografische Entwicklung auszugleichen.
- Alle Immigranten müssen unser Grundgesetz akzeptieren und auch leben wollen.
- Wir müssen jedoch sehr viel tun um den Migranten unsere Werte zu vermitteln und das schnell, denn sie sind weitgehend ethnosoziologische anders geprägt und gleiten andernfalls in Parallelgesellschaften ab.
- Es herrscht Religionsfreiheit, jedoch ist die Religion Privatsache.
- Wer sich nicht bemüht unsere grundgesetzlichen Regeln einzuhalten und unsere Rechtsstaatlichkeit nicht akzeptiert, muss Konsequenzen zu spüren bekommen.
- Migranten dürfen keinesfalls besser oder großzügiger behandelt werden als Bürger unseres Landes, des zerstört den sozialen Frieden nachhaltig.
- Wer als Immigrant unsere Regeln nicht einhält und mehrfach dagegen verstößt ist des Landes zu verweisen: Wenn das nicht möglich ist, sind entsprechende Maßnahmen vorzunehmen.
Wünschenswert wäre es, wenn wir etwas Einfluss auf die ethnosoziale Prägung der Menschen aus den Hauptflüchtlingsländern nehmen könnten, dass jedoch bleibt wohl ein Wunschtraum.
Also müssen wir in Deutschland Maßnahmen ergreifen, die zum einen dem deutschen Bürger zu vermitteln sind und die zum anderen Anreize für die Migranten schaffen, sich anzustrengen. Dazu ist eine Begrenzung der Flüchtlingszahlen unumgänglich, um die Bevölkerung nicht zu überfordern und die Staatskassen nicht überzustrapazieren. Zudem muss die weitere Ausbildung von Parallelgesellschaften verhindert werden.
Immer wieder wird von Befürwortern einer „Bunten Gesellschaft“ die humanitäre Verpflichtung als Markenzeichen unserer Verfassung hervorgehoben: Das ist auch richtig! Dennoch verpflichtet unsere Verfassung auch zur Fürsorge für die Deutsche Bevölkerung. Wir müssen also Extremisten, Islamisten, Terroristen, Religionsfanatiker und auch Wirtschaftsflüchtlinge erkennen und aussortieren.
Jedoch muss auch unsere deutsche Gesellschaft viel tun. Doch dazu müssen schnell viele Gesetze geändert werden und vor allem die bestehenden Gesetze müssen angewandt und durchgesetzt werden. Zudem ist es notwendig, dass wir unsere eigene Ethnosoziologie überdenken und auch anpassen. Es hilft nichts, alles schönzureden und die Probleme auszusitzen. Wir alle, doch zunächst die Politik, müssen das Heft des Handelns in die Hand nehmen: Sonst schaffen wir das nicht! Letztlich muss die Bevölkerung mitgenommen werden. Es helfen uns dabei weder linke „Multikulti-Mentalität“ noch rechte „Fremdenfeindlichkeit“, denn eine Mauer, die alle Flüchtlinge abhält, kann es nicht geben – jedoch kann unsere Demokratie durchaus in Gefahr geraten. Wir haben das uneingeschränkte Recht, zu entscheiden, wer zu uns kommt und wer bei uns bleiben darf. Und über die dazu notwendigen Regeln müssen wir offen diskutieren, dann ist Handeln angesagt und das nötige Durchsetzungsvermögen muss aufgebracht werden.