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Das Universum, dessen Entstehung und Gott

In der Astronomie, Kosmologie und der Astrophysik ist es nicht anders als in anderen Wissenschaftsbereichen. Wenn die Beweise und Fakten fehlen, um kausale Zusammenhänge in der Natur zu erklären, so werden Theorien und Hypothesen aufgestellt.

Diese werden so nah wie möglich an den Erkenntnissen und Gesetzmäßigkeiten der Naturwissenschaften angelehnt. Dennoch bleiben es Theorien und Hypothesen, die keine nachprüfbaren Beweise aufzubieten haben.

So ist die Situation auch in der modernen Kosmologie bei der Erklärung der Entstehung des Universums.

 Hubble Ultra Deep Field Hubble Ultra Deep Field – Wikipedia

Die Religionen machen es sich diesbezüglich einfach. Die katholische Kirche fasst dieses wohl komplexeste Ereignis, das sich unser Gehirn vorstellen kann – oder auch nicht – in einem schlichten Satz zusammen. Der Leiter der Sternwarte des Vatikans, George V. Coyne (Theologe, Mathematiker, Astronom und Philosoph) erklärte 2006 in einem Interview mit der ZEIT: „Gott schuf das Universum so, wie es ist, weil er seine schöpferische Kraft und seinen Dynamismus mit dem Universum teilen wollte.“ Gott habe den Urknall geschaffen, so Coyne weiter: „Aber das war kein singulärer Akt, sondern es ist eine kontinuierliche Schöpfung.“

Einfach und unpräzise also, wie es sich für eine Religion gehört.

Dennoch ist der erwähnte Urknall auch die in den letzten Jahrzehnten favorisierte wissenschaftliche Theorie. Die „Urknall-Theorie“ bezeichnet in diesem astronomischen Zusammenhang die gemeinsame Entstehung von Materie, Raum und Zeit aus einer ursprünglichen Singularität.

Als Begründer der Urknall-Theorie gilt der belgische Theologe und Physiker Georges Lemaître, der 1931 für den heißen Anfangszustand des Universums den Begriff „primordiales Atom“ oder „Uratom“, später auch „kosmisches Ei“ verwendete.

Mit Albert Einsteins allgemeiner Relativitätstheorie bekam die Urknall-Theorie dann eine wissenschaftliche Grundlage, die von weiteren Wissenschaftlern ausgebaut wurde. Zur allgemein gültigen Theorie wurde der „Urknall“ durch den weltbekannten Astrophysiker und Mathematiker Stephen Hawkins, der diese Theorie wissenschaftlich zu fundierten versuchte, jedoch auch alternative Theorien nicht ausschloss.

Jedoch ist die Urknall-Theorie, wie wohl keine andere, von der Beweislage her, sehr fragwürdig. Die Frage „Was war vor dem Urknall?“ bleibt ein Rätsel und eröffnet mehr Fragen als die Theorie Antworten zu geben vermag. Vielfältige Lösungsansätze stoßen dabei an die Grenzen unseres Verständnisses. Und viele Kosmologen erklären, für diese Frage nicht zuständig zu sein. Wo Wissenschaft endet, liegt das unbestellte Feld für Theologen und Philosophen.

Somit wirft selbst die moderne Wissenschaft mehr Fragen auf, als sie Antworten zu geben vermag. Schon vor tausenden von Jahren hat sich daher der Mensch Götter geschaffen, um schlicht zu erklären, was nicht erklärbar ist.

In den letzten Jahren häufen sich nun neue Theorien zur Entstehung des Universums, die den „Urknall“ in Frage stellen. Diese Theorien, oder bezeichnen wir sie besser als Hypothesen, stammen aus so renommierten Universitäten wie Princeton und Cambridge und sie sind nicht besser oder schlechter als die Urknall-Theorie, denn sie können keinerlei Beweise für ihre Richtigkeit liefern.

Dem Durchschnittsbürger, und selbst studierten Akademikern, sind diese Theorien kaum verständlich zu machen. Nun behaupten Wissenschaftler der Pennsylvania State Universität die Frage mathematisch geklärt zu haben. Nach ihren Berechnungen war der angenommene Urknall vor 13,7 Milliarden Jahren keine gewaltige erstmalige Explosion, die alle Materie erschuf, sondern nur ein Kollaps eines Vorgängeruniversums. Langsam beginnt Verwirrung einzusetzen! Für ein normales Gehirn ist Unendlichkeit von Zeit und Raum wohl nicht fassbar. Jedoch scheinen auch die Fachleute selbst damit arge Schwierigkeiten zu haben, was Religionen viel Raum lässt.





Es gibt also nach wie vor sehr viel Raum für weitere Forschungen. Aber auch für Spekulationen frei nach Einsteins Ausspruch: „Fantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt“. Doch dann sind wir wieder bei der Theologie angekommen und einfache Lösungen werden zu Doktrin, die die „Gläubigen“ ohne Widerspruch zu akzeptieren haben.

Ohne Zweifel: Wir benötigen wissenschaftliche Theorien, wenn unser Gehirn nach Antworten auf wichtige Fragen verlangt. Doch sollten solche Theorien, die ausschließlich von prominenten Wissenschaftlern stammen, nicht zum Dogma einer wissenschaftlichen Erkenntnis mutieren.

Wir alle werden sicher keine endgültige Antwort mehr auf die Frage der Entstehung unseres Universums erhalten. Das ist jedoch sicherlich für kaum einen Erdenbürger ein wirkliches Problem, denn wir haben ganz andere.