Riesige Aufregung: Der geschäftsführende Landwirtschaftsminister Christian Schmidt von der CSU hat in Brüssel, gegen den Willen der SPD-Umweltministerin, dafür gestimmt, die Zulassung für das umstrittene Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat für fünf Jahre zu verlängern. Dieser Alleingang hat die SPD schwer verstimmt und die Kanzlerin in Schwierigkeiten gebracht.
Entsprechend vereinbarter Absprachen hätte er sich in diesem Fall der Stimme enthalten müssen, heißt es aus der SPD und auch aus Regierungskreisen. Vereinbarungen sollte man einhalten: keine Frage. Was jedoch hätte das an der Situation geändert? Rein gar nichts, was mich zu der Frage veranlasst warum soviel Wind um fast nichts gemacht wird? Nur des Prinzips wegen? Doch seit wann gelten in der Politik noch Prinzipien? Man muss es ganz eindeutig formulieren: Glyphosat wäre auch bei einer deutschen Enthaltung für weitere 5 Jahre von der EU genehmigt worden.
Das Problem liegt ganz wo anders, doch kein Politiker hat dazu Lösungsvorschläge. Die in der Landwirtschaft eingesetzten Pestizide, Insektizide und Herbizide gefährden unsere Gesundheit. Zudem belasten sie mit ihren, der Natur fremden Bestandteilen, die Böden, das Grundwasser und die Flora und Fauna.
Pflanzenschutzmittel haben eine lange Tradition. Bereits in der Antike wurde über sie berichtet. In der Neuzeit entdeckten Forscher dann pflanzliche Wirkstoffe, die gegen sogenannte Schädlinge eingesetzt werden konnten.
Mit der einsetzenden Industrialisierung kam zunehmend die Chemie zum Einsatz. Damit begann ein Teufelskreis: immer mehr schwerabbaubare, gesundheitsschädigende und auch giftige Chemikalien kamen und kommen zum Einsatz.
Pflanzenschutzmittel – PSM – dürfen erst dann eingesetzt werden, wenn sie ein langwieriges Zulassungsverfahren bestanden haben. Dennoch sind die Nebenwirkungen vieler Chemikalien, die zum Einsatz kommen, wenig bekannt. Noch weniger wissen wir über Langzeitwirkungen sowie viele weitere Wirkmechanismen. Ein Problem beim Pflanzenschutz ist die Gefahr von Resistenzbildungen bei Insekten, Unkräutern und Pilzen gegenüber einzelnen Wirkstoffen. Diese können entstehen, wenn wiederholt identische Wirkstoffe angewendet werden.
Derzeit ist zudem ein Insektensterben in aller Munde. Der NABU schreibt dazu: „27 Jahre wurden Schutzgebiete untersucht – die Ergebnisse sind erschreckend: Mehr als 75 Prozent weniger Biomasse bei Fluginsekten. Es stellt sich nicht mehr die Frage, ob die Insektenwelt in Schwierigkeiten steckt, sondern wie das Insektensterben zu stoppen ist.“ Wie bei allen komplexen Naturereignissen sind auch deren Ursachen sehr vielschichtig. Als ein potentieller Einflussfaktor wird auch der PSM-Einsatz angesehen.
Alles in der Natur hat seinen Platz und seinen Zweck; nichts ist ohne Einfluss auf das gesamte Ökosystem. Wenn wir so das Problem betrachten, so wird uns klar, dass jeder Eingriff in die Natur – auch der gutgemeinteste – Folgen hat, die wir jedoch zum Teil nicht abschätzen können.
Immer wieder kommen Pflanzenschutzmittel auf den Markt, die im Nachhinein als umwelt- oder gesundheitsschädigend eingestuft oder verdächtigt werden. Zum Teil werden diese Mittel dann vom Markt genommen und neue folgen nach, deren Nebenwirkungen jedoch ebenfalls nicht abzuschätzen sind. Ein Teufelskreis und keine Aussicht auf Besserung.
Das Problem liegt jedoch auf einer anderen Ebene. Unsere Preise für Lebensmittel sind enorm niedrig. Hat der Deutsche 1850 noch 61 Prozent seiner Konsumausgaben für Lebensmittel getätigt, so waren es 1950 nur noch 44 Prozent, 1980 nur noch 20 Prozent und 2016 sogar nur noch 13,7 Prozent dieser Ausgaben.
Viele der Bauern kämpfen daher um ihre Existenz. Sie müssen umfangreiche gesetzliche Regeln einhalten, müssen die Steuer- und Abgabenlast bewältigen und haben zudem häufig hohe Kredite zu tilgen. Es kann wohl mit Sicherheit davon ausgegangen werden, dass Bauern – die von der Natur leben – kein Interesse an deren Zerstörung haben. Sie sind jedoch gezwungen Pflanzenschutzmittel einzusetzen, um gute Ernten einzufahren und damit ihre Existenz zu sichern.
Was kann man jedoch gegen diese Situation tun? Glyphosat beispielsweise zu verbieten und kurz darauf ein anderes Pflanzenschutzmittel zulassen, dass vielleicht noch mehr Risiken birgt, ist wohl keine wirklich nachhaltige Lösung.
Ich habe da jedoch eine Idee: Wenn wir alle bei landwirtschaftlichen Produkten unbedingt sparen müssen, so könnten wir dennoch eine Abgabe leisten, die den Landwirten bei Ernteausfällen, Tierseuchen und ähnlichem finanziell hilft. Es könnte ein Verbot aller Pflanzenschutzmittel erlassen werden, die nicht nachweislich für Mensch und Natur unbedenklich sind. Im Gegenzug könnte eine Abgabe oder Steuer auf alle landwirtschaftlichen Produkte erhoben werden – z.B. von 5% des Kaufpreises – die wie die Umsatzsteuer zentral eingezogen wird. Die Steuer sollte auf ein Zweckkonto eingezahlt werden. Dann werden vom Staat Expertenkommissionen gegründet. An diese können sich landwirtschaftliche Betriebe wenden, die durch „Schädlingsbefall“ oder andere naturnahe Ereignisse Ernteeinbußen oder Ernteausfälle hinnehmen müssen. Die Expertenkommission bewertet den Antrag fachmännisch sowie schnell und unbürokratisch und veranlasst entsprechende Ausgleichszahlungen, die von dem Zweckkonto getätigt werden.
So könnten die landwirtschaftlichen Betriebe auf chemische Pflanzenschutzmittel verzichten und dennoch in eine gesicherte Zukunft blicken. Wir alle – die Verbraucher – würden mit einem keinen Beitrag für wesentlich mehr Umwelt- und Naturschutz sorgen, qualitativ hochwertigere landwirtschaftliche Produkte erhalten und zudem unsere Landwirte in ihrer unverzichtbaren Arbeit unterstützen. Wäre das nicht eine diskussionswürdige Idee zum Nutzen aller?
Lange habe ich mit diesem Beitrag, der sich ja auf die Bundestagswahl beziehen soll, gewartet. Es war meine Intension, die Ergebnisse der Jamaika-Sondierungsgespräche und die des Weltklimagipfels in meine Betrachtungen mit ein einzubeziehen.
Die Ergebnisse liegen nun vor und sind ernüchternd!
Fangen wir jedoch mit dem Klimawandel an: Ich bin keine Klimawandel-Leugner. Jedoch habe ich bereits eine Vielzahl von geschichtlichen Büchern verfasst, in denen ich mich mit Klimawandel im Laufe der Erd- und Menschheitsgeschichte beschäftigt habe. Es sollte daher unstrittig sein, dass es Klimaveränderungen in Richtung Abkühlung oder Erwärmung zu allen Zeiten gegeben hat.
Auch heute findet ein Klimawandel in Richtung Erwärmung statt, der vor mehreren hundert Jahren begonnen hat. Es kommt nun häufig zu der Aussage, dass sich mit dem Beginn der Industriellen Revolution vor etwa 200 Jahren die Erwärmung drastisch zu beschleunigen begann. Ich kann das nicht widerlegen. Diese Beschleunigung wird zudem in direkten Zusammenhang mit der Industrialisierung gebracht und soll somit menschengemacht sein. Ob dem so ist, dahinter steht ein gewisses Fragezeichen.
Die Wissenschaft geht heute davon aus, dass etwa alle 100.000 Jahre eine Warmzeit auftritt, die logischerweise eine Kaltzeit ablöst. Als einer Ursache dafür wird eine Veränderung der Erdumlaufbahn und der Rotationsachse der Erde angesehen. Jedoch können Klimawandel auch durch verschiedene Naturkatastrophen und andere Ereignisse verursacht werden.
Wir können wohl derzeit von einer dieser zyklischen Klimaveränderungen ausgehen. Von der Wissenschaft wurden zahlreiche Warmzeiten untersucht und eine davon, die etwa vor 19.000 Jahren einsetzte, etwa genauer. Mehr dazu finden sie unter www.klimafakten.de
———————— Zusammensetzung der Luft – Abbildung Wikipedia
Zu den sogenannten Treibhausgase zählen Methan, Distickstoffmonoxide, Flurkohlenwasserstoffe, Schwefelhexafluoride und Stickstofftrifluoride sowie das Kohlendioxid. Sie alle sind strahlungsbeeinflussende gasförmige Stoffe in der Luft, die zum Treibhauseffekt beitragen und sowohl einen natürlichen als auch einen anthropogenen Ursprung haben können.
Auf unserem Planeten sind geschätzte 65.500 Gigatonnen Kohlenstoff gespeichert, davon ist etwa ein Prozent in Form von CO2 Bestandteil unserer Atmosphäre. In einem Kohlenstoffzyklus wird ständig eine sehr große Menge dieses Kohlenstoffs zwischen der Atmosphäre und den anderen Depots, wie Meere und Ozeane, Lebewesen, Böden und Gestein ausgetauscht.
Wie wir heute wissen, war der CO2-Gehalt in der Atmosphäre durch die verschiedensten Ursachen und Umstände in der erdgeschichtlichen Entwicklung sehr unterschiedlich. So war er in der kambrischen Explosion (erstmalige Vorkommen von Vertretern fast aller heutigen Tierstämme in einem geologisch kurzen Zeitraum von 5 bis 10 Millionen Jahren zu Beginn des Kambriums vor etwa 543 Millionen Jahren) der CO2 Gehalt in der Atmosphäre mit etwa 0,6 Prozent gegenüber heute 0,04 Prozent auf einem sehr hohen Level. Jedoch hat die Evolution alle diese Probleme lösen können.
Kohlenstoff und seine Verbindungen sind auf Grund ihrer besonderen Elektronenkonfiguration Grundbausteine des Lebens auf der Erde.
Pflanzen wandeln Kohlenstoffdioxid mit Hilfe der Photosynthese in Zucker, insbesondere Glucose, um. Die für diese Reaktion nötige Energie gewinnen sie über die Absorption von Sonnenlicht durch Chlorophyll. Der Prozess wird Photosynthese genannt, als Abfallprodukt entsteht Sauerstoff. Dieses Gas wird von den Pflanzen in die Atmosphäre abgegeben, wo es anschließend für die Atmung heterotropher Organismen und anderer Pflanzen benutzt wird; damit entsteht ein Kreislauf. Durch diese Stoffströme wird das Kohlenstoffdioxid der Atmosphäre durchschnittlich alle 3 bis 5 Jahre vollständig ausgetauscht. Die Freisetzung und der Verbrauch von Kohlenstoff im Pflanzenbereich gleicht sich in etwas aus, ist also in etwa neutral.
Abbildung: Kreislauf zwischen Autotrophen und Heterotrophen. Autotrophe können Kohlendioxid (CO2) und Wasser nutzen um Sauerstoff und komplexe organische Verbindungen zu bilden.
Dies hauptsächlich durch den Prozess der Photosynthese. Alle Organismen können solche Verbindungen nutzen um ihrerseits CO2 und Wasser durch zelluläre Atmung zu bilden.
Das System „Erde“ wird als geschlossenes System betrachtet, das aus fünf Teilsystemen besteht: Atmosphäre, Hydrosphäre, Lithosphäre, Biosphäre und Pedosphäre.
Für unsere Klimabetrachtungen sind vorrangig die Teilsysteme Atmosphäre und Biosphäre von Bedeutung, beide sind jedoch die kleinsten Kohlenstoffspeicher auf der Erde. In der Atmosphäre befanden sich mit Stand 2017 ca. 850 Gigatonnen Kohlenstoff, das sind nur rund 0,001 % des globalen Gesamt-Kohlenstoffes. Der Kohlenstoffgehalt der Atmosphäre reagiert also auf Änderung der Flussraten besonders empfindlich. Aufgrund biochemischer Vorgänge weist die Atmosphäre jedoch die höchsten Kohlenstoff-Flußraten auf und ist damit Bestandteil der kurzfristigen Kreisläufe.
Treibhausgase und insbesondere CO2 absolvieren einen Teil der vom Planetenboden abgegebenen langwelligen Infrarotstrahlung. Je mehr davon also Bestandteil der Atmosphäre ist, je mehr wird absorbiert und kann nicht in das Weltall entweichen. Das ist der sogenannte Treibhauseffekt, ohne den jedoch ein Leben auf der Erde wohl unmöglich wäre, denn es wäre hier viel zu kalt. Jedoch muss dieser Treibhauseffekt in einem gewissen Rahmen ablaufen, um nicht schädigend zu wirken.
Klimaveränderungen gehen normalerweise sehr langsam von statten. Nun gilt es als nachgewiesen, dass sich seit der Industriellen Revolution vor 200 Jahren der CO2-Gehalt in der Atmosphäre sehr schnell erhöht hat, eine Erhöhung, die man nicht mit natürlichen Ursachen begründen kann. Daher wird diese CO2-Anreicherung der Atmosphäre, der damit ansteigende Treibhauseffekt und auch die dadurch steigende globale Erderwärmung, dem Verbrennen fossiler Brennstoffe zugeschrieben.
Ob dem wirklich so ist, darüber wird heftig gestritten. Zu viele Faktoren spielen bei der Gesamtbewertung eine Rolle, die wir noch nicht alle überblicken.
Und damit sind wir wieder bei der deutschen und der internationalen Politik angelangt und deren geplante Maßnahmen für den Klimaschutz.
Klima- und Umweltschützer haben besonders die CO2-Emmissionen von Kohlekraftwerken und von Verbrennungsmotoren für Fahrzeuge als Schuldige ausgemacht. In Deutschland fordern die Grünen sowie Klima-, Umwelt- und Naturschutzorganisationen einen schnellen Komplettausstieg aus der Kohleverbrennung sowie ein baldiges Verbot der Zulassung von neuen Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor.
Um die Ziele des 2015 in Paris beschlossenen Klimaschutzvertrages zu erfüllen, die sogenannte menschengemachte globale Erwärmung auf deutlich unter 2 °C zu begrenzen, ist weltweit ein Kohleausstieg bis etwa 2030 notwendig, heißt es dazu.
Wohl auch daran sind die Sondierungsgespräche einer Koalition von CDU/CSU, Grünen und FDP in der Nacht vom 19. zum 20. November gescheitert.
Sicherlich sind diese Zielstellungen für Klima- und Umweltschutz begrüßenswert und notwendig, es wird auch mit Hochdruck daran gearbeitet. Jedoch kann es nicht Ziel einer verantwortungsvollen Politik sein, derartige Termine gesetzlich festzuschreiben und die Menschen dann bei Umsetzung damit allein zulassen. Es ist daher nicht wirklich von Bedeutung ob die Zielstellung 2030 oder 2040 heißt. Zunächst müssen „Nichtpolitiker“, also Techniker, Ingenieure und Wissenschaftler, praktikable Lösungen finden und diese zu verlässlichen Geräten, Maschinen, Fahrzeugen und Verfahren entwickeln. Das geht nicht per Gesetz: Aber vielleicht etwas schnelle bei tatkräftiger Unterstützung durch die Politik.
Klar, die Erderwärmung wird wohl weiter voranschreiten. Doch Deutschland produziert nur etwa 2,2 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen.
Wir hatten gerade die Weltklimakonferenz in Bonn: 29.000 Anmeldungen, angeblich 25.000 Teilnehmer konferierten 2 Wochen. Vorzeigbare Ergebnisse? Fehlanzeige! Nicht Konkretes, unendlich viel geduldiges Papier und Geldforderungen von Entwicklungsländern. Ein irrer Aufwand, der Deutschland 117 Millionen Euro gekostet hat. War das nötig? Bei dem Aufwand ein ganz eindeutiges NEIN. Aus 190 Nationen kamen die Teilnehmer geflogen. Und wir alle wissen wie klimaunfreundlich Fliegen ist. Jedoch scheint das die Klimaschützer wenig zu interessieren, wenn es um ihre hehren Ziele und Ideologien geht. Viele Ländervertreter scheinen nur gekommen zu sein, um von den Industrieländern Geld zu fordern, eigene Anstrengungen Fehlanzeige.
Auch ich kenne kein besseres Rezept, als solche internationalen Konferenzen durchzuführen. Aber bitte in Zukunft mit erheblich weniger Aufwand, damit sich das Aufwand-Nutzen-Verhältnis im Rahmen hält.
Die diesbezüglichen Zahlen zu den Emissionswerten von CO2, die zur Verfügung stehen, sind leider nicht zu überprüfen. Demnach erzeugen laut EPA 40 Länder die größten Emission von Kohlenstoffdioxid aus energetischer Nutzung (Verkehr, Heizen, Stromerzeugung, Industrie) von insgesamt 86,8 Prozent. Nicht in der Liste enthalten sind auch europäische Länder wie Schweden, Finnland, Norwegen, Dänemark, Bulgarien, Rumänien, Portugal, Ungarn, Slowenien, Tschechien und auch, außer Brasilien, kein südamerikanisches Land?
Oftmals gehen heute bei uns in Deutschland leider Ideologien vor Realpolitik. Ich glaube nicht, das wir vielen unserer Bürger vermitteln können, dass unsere Kohleindustrie ohne Ersatz kaputtgemacht wird ohne für die betroffenen Regionen wirtschaftliche Vorsorge zu treffen. Bei der Fahrzeugindustrie ist die Lage noch prekärer. Der Weltmarkt wird noch über viele Jahrzehnte Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren nachfragen. In den meisten Ländern dieser Erde ist eine Infrastruktur, die es erlaubt mit E-Mobilen zu fahren, nicht absehbar. Können wir da aus dieser Technologie aussteigen, ohne adequaten Ersatz an Beschäftigung?
Wir müssen in Deutschland verantwortungsvoll mit dem Klima-und Umweltschutz umgehen, jedoch nicht ideologisch. Ein diesbezüglicher Beitrag von uns könnte doch auch sein, wenn wir helfen die CO2-Emissionen in anderen Ländern zu mindern. Denn wo auf der Welt diese Einsparungen vorgenommen werden, ist unserem Planeten recht egal. Doch in der Regel spricht sich ein erheblicher Teil unserer Politiker dagegen aus: wir sollen Vorreiter sein, koste es was es wolle. Und das ist Ideologie pur!
Zudem muss begonnen werden, sich ehrlich zu machen. Wir geben riesige Summen für den Klima- und Umweltschutz aus und es soll immer noch mehr werden. Jedoch ziehen sehr viele Länder nicht an diesem Strang mit und allein Europa, sowie einige andere Industrieländer, können wenig bewirken. Auch ist das ganzen Unternehmen nicht ohne erhebliches Risiko, denn wir wissen nicht, ob wir bei allen Bemühungen den Klimawandel stoppen oder beeinflussen können.
Vor vielen hundert Jahren waren weite Teile des heutigen Friesischen Wattenmeeres Siedlungsräume von Menschen. Diese mussten mit ansteigendem Meeresspiegel aufgegeben werden.
Vielleicht können wir diese Warmzeit nicht wirklich aufhalten, dann verlieren Millionen Menschen ihr zuhause. Über diese Möglichkeit muss auch nachgedacht werden und es muss Vorsorge getroffen werden. In einigen Gebieten der Welt kann man vielleicht mit technischen Möglichkeiten helfen. In anderen müssen sich diese Menschen dann neue Wohngebiete suchen. Dabei muss die Weltgemeinschaft helfen. Ein Fond für diesen Fall, in den alle Länder einzahlen wäre sicherlich ein Lösungsansatz. Die Augen vor dem Scheitern der Klimabemühungen zu verschließen hilft jedenfalls nicht weiter. Und wir sollten akzeptieren, dass die Chancen wohl 50/50 stehen. Dagegen hilft letztlich auch alle Ideologie nicht, die unsere Menschen immer weniger mitnimmt. Mitte und Maß sind gefragt und vor allem Ehrlichkeit.
Wikipedia sagt: „Bildungspolitik ist Politik, die auf Gestaltung, Legitimation und Administration des Bildungswesens zielt.“ Soweit so gut, oder auch nicht. Wenn ein Bildungssystem zum Spielball der Politik wird, dann endet das so wie in Deutschland, in einem To-hu-wa-bo-hu.
Die Verwaltung der Schulen und Hochschulen obliegt in Deutschland im Wesentlichen den jeweiligen Bundesländern, in denen sich diese Bildungseinrichtungen befinden. Zumeist tragen die Kultusministerien auf Länderebene dafür die Verantwortung.
Da wir 16 Bundesländer haben, haben wir auch 16 unterschiedliche Bildungssysteme, denn so will es das Grundgesetz mit seinem Föderalismus. Und schon beginnen unsere Probleme, denn sechzehn Mal wird die Bildungspolitik zum Spielball der Landespolitiker. Diese haben auf viele bundespolitische Entscheidungen und Gesetzgebungen keinen oder nur geringen Einfluss und üben ihre Machtspielchen daher im Kleinen auf Landesebene aus: mit fatalen Folgen.
Da die Kulturhoheit bei den Bundesländern liegt, sind die Kultusministerkonferenzen eingeführt worden. Diese regeln einige Dinge, wie die Dauer und die Zeit der Schulferien, also nichts wirklich Bedeutendes, bei großem Aufwand. Die für Schüler und Studenten wirklich wichtigen Dinge werden jedoch nicht angefasst: Das wären die Lehrpläne, das Fächerangebot, die Schultypen, die Abschlussprüfungen, der Übergang von einer Schulform in eine andere, die länderübergreifende Anerkennung von Abschlüssen und vieles mehr. Über alle diese Unterschiede in den einzelnen Bundesländern könnte man noch lächelnd hinwegsehen, wenn denn die jeweiligen Schul- und Studienabschlüsse aus den einzelnen Bundesländern auch überall gleichermaßen anerkannt werden würden. Ein Zustand der innerhalb eines Landes einfach unakzeptabel ist. Solche grundlegenden Dinge konnten jedoch bisher nicht geregelt werden, was für mich nicht verfassungskonform ist. Dass sich die Bundesländer dabei auf ihre Kulturhoheit berufen, ist einfach nur peinlich und zudem Machtmissbrauch, da diese Praxis Millionen von Menschen in ihrer persönlichen Freiheit beschneidet. Dazu sagte schon der große Abraham Lincoln: „Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gibt ihm Macht“ und ein anders Sprichwort besagt dazu „Gib den kleinen Leuten Macht und sie werden sie missbrauchen“.
Seit Jahren und Jahrzehnten wird zu diesem Thema verhandelt, doch vorzeigbare Ergebnisse gibt es bisher nicht: ein echtes Armutszeugnis, dass Politikverdrossenheit zudem erheblich fördert.
Will die Politik nicht weiter an Glaubwürdigkeit verlieren, sollte sie in der Bildungspolitik bald zu Lösungen finden, die nicht nur Lippenbekenntnisse sind.
Ein großes Defizit stellt auch die vorschulische Betreuung dar, die auf den Schulbesuch vorbereiten soll. Die Zuständigkeit ist dennoch typischerweise nicht im Kultusministerium, sondern im Sozialministerium angesiedelt, was in der Regel zu erheblichen Abstimmungsproblemen führt.
Einen weiteren Schwerpunkt in der Bildungspolitik stellt die Personalpolitik dar. Laut aller Statistiken, die mir zugänglich waren, hat die Anzahl der Lehrer in den letzten Jahren ständig abgenommen. Das wird von der Politik mit den sinkenden Schülerzahlen begründet, was zunächst schlüssig klingt. Jedoch steigt seit vielen Jahren die Anzahl von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund stetig an, ganz besonders seit der Flüchtlingswelle 2015. Derzeit geht man davon aus, dass etwa ein Drittel aller Kinder und Jugendlichen einen Migrationshintergrund haben. Genaue Zahlen sind dazu nicht verfügbar. Auch sagen Statistiken wenig, denn es ist für einen Lehrer ein erheblicher Unterschied, ob ein Kind bereits halbwegs Deutsch spricht, oder wie bei den Flüchtlingskindern kaum ein Wort. Zudem sind es teilweise viele verschiedene Muttersprachen, die da in einer Schulklasse aufeinandertreffen: von den kulturellen Unterschieden gar nicht zu reden. Einem Lehrer in einer Klasse 20-50 Prozent Migrantenkinder zu zumuten, ist eine Bildungskatastrophe. Diesen Schülern müssen die Lehrer besonders viel Zeit widmen, die dann für die anderen Schüler fehlt. Das ganze Klassenniveau sinkt, was keinen Bildungspolitiker wirklich zu interessieren scheint. So werden Lehrer verschlissen und Schüler um die ihnen zustehenden Bildungschancen gebracht. Auch die Inklusion wird durch die Politik ständig vorangetrieben, was zu weiteren erheblichen Problemen führt. Die Lehrer sind zudem in der Regel weder in Sonder- noch in Migrationspädagogik ausgebildet. Ich möchte beides nicht in Abrede stellen, jedoch muss dafür auch Personal zur Verfügung stehen und außerdem fachlich qualifiziert sein. Zudem ist verkannt worden, dass junge Lehrer, wenn sie denn benötigt werden, nicht von heute auf morgen zur Verfügung stehen. Die Ausbildung von Lehrern und Erziehern und artverwandten Berufen ist jedoch unzureichend geplant worden, das Resultat: Lehrermangel. Gute Bildungspolitik sieht anders aus! Bezahlen müssen diese Bildungsmisere die Kinder der deutschen Steuerzahler mit endsprechenden Bildungsdefiziten. Wer kann, schickt seine Kinder auf Privatschulen.
Dringlich sind auch Reformen des Abiturs. Es kann nicht sein, dass die Qualität dieses Hochschulreife-Zeugnisses derart unterschiedlich in seiner Qualität ist, wie in Deutschland. Die einen brauche 12 Jahre, andere 13 Jahre und der Schulstoff ist in den einzelnen Bundesländern sehr verschieden. Auch ist es kein gutes Signal in die Zukunft, wenn immer mehr Abiturienten Naturwissenschaften und Mathematik als Prüfungsfächer zu Gunsten geisteswissenschaftlicher Fächer abwählen. Dadurch begrenzen die Abiturienten ihre Studien- und Berufsmöglichkeiten schon sehr zeitig. Zudem nehmen die geisteswissenschaftlichen Studiengänge immer weiter zu, zu Lasten von natur- und technikwissenschaftlichen Studiengängen. Das kann nicht durch Druck oder Zwang geändert werden, sondern nur durch Information, Aufklärung und eine andere Bildungspolitik. Ein Land verliert seine Zukunft, wenn es nur auf Geisteswissenschaften aufbaut, dass sollten die Bildungspolitiker endlich begreifen und mit entsprechenden Maßnahmen gegensteuern.
Ein weiters Dilemma liegt im Erhalt und der Ausstattungen von Bildungseinrichtungen. Die Kulturhoheit der Länder führt zu einer zunehmenden Verrottung von Bildungseinrichtungen und das in Zeiten in denen die Steuereinnahmen sprudeln, wie nie zuvor. Schulen zu sanieren und zu erhalten bringt wohl den Politikern nicht die gewünschte Aufmerksamkeit. Dass der Bund dabei nicht gezielt helfen darf, setzt dem Ganzen die Krone auf. Zudem geben die Landespolitiker lieber Geld für Prestige-Projekte aus, als für Schulsanierungen. So hätte als Beispiel Berlin mit dem Geld für den Neubau des Stadtschlosses, der mit rund 600 Millionen Euro geplant ist, lieber seine Schulen sanieren sollen. Zudem reichen die eingeplanten Investitionskosten für derartige Großprojekte grundsätzlich nie aus: Das fehlende Geld wird dann gern und regelmäßig aus anderen Haushaltsbereichen wie Kultur und Bildung abgezweigt. Nun kommen sicherlich die Argumente, dass man Äpfel nicht mit Birnen vergleichen kann, was wohl zutrifft. Dennoch liegt es allein in der Verantwortung der Politik, die Steuergelder nach Prioritäten einzusetzen und da kann ein Stadtschloss nicht vor der Schulsanierung stehen.
Im Jahr 2016 wurden laut Statistischem Bundesamt von Bund, Ländern und Kommunen 129 Milliarden Euro für Schule und Bildung ausgegeben. Laut der Sondierungsverhandlungen der potentiellen Jamaika-Koalition soll nun wohl erheblich mehr Geld für Bildung bereitgestellt werden. Warten wir es ab und hoffen wir. Doch Geld allein behebt die Bildungsmisere noch lange nicht, es muss auch in die richtigen Kanäle fließen. Ein wichtiges Thema bei der Bildung stellt immer aufs Neue die Digitalisierung dar. Die sollte jedoch nicht zu einer Digitalen Demenz führen. Denn digitale Investitionen ersetzen keinesfalls sanierte Schulen, Lehrer in ausreichender Zahl, die zudem gut ausgebildet und motiviert sind, denn die Lehrerschaft muss auch mit der digitalen Technik umgehen können, was kein Selbstverständnis ist. Immer öfter hört man Stimmen, in denen zum Ausdruck gebracht wird, dass man vieles nicht mehr stupide lernen muss, denn man es ja Googeln kann. Jedoch benötigt qualifiziertes Googeln mehr Wissen als je zuvor, denn der Rechercheur muss schon die Ergebnisse werten können. In diesem Sinne sollten wir Mal öfters über unseren Tellerrand hinausschauen und Benchmarking nicht nur ein Werkzeug für die Wirtschaft betrachten. Doch das trifft wohl auf alle Politikfelder zu. Visionen sind auch in der Politik von sehr großer Bedeutung – auch wenn diese kaum noch vorhanden sind, weil das visionäre Denken kaum über eine Legislaturperiode hinausreicht -, dennoch sollte das Machbare im Vordergrund stehen.