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Über openthedoor

Geboren 1956 in Gernrode/Harz, wo ich bis heute zuhause bin. Ausbildung: Realschule, abgeschlossene Lehre als Werkzeugmacher und Flugzeugmechaniker, Studium der Ingenieurwissenschaften mit Diplomabschlüssen, Weiterbildung in Betriebswirtschaft und Publizistik. Berufliche Stationen: Manager in der Metallindustrie, Messgeräteindustrie, Holz- und Möbelindustrie, Fleisch- und Lebensmittelindustrie, Landwirtschaft, Unternehmensgründer, Geschäftsführer, Unternehmensberater, Erfinder, Patentinhaber, Publizist, Journalist, Buchautor, Herausgeber, Verleger, Radioredakteur und Moderator.

Der letzte Versuch den 2. Weltkrieg zu verhindern – 7. Teil

Am 27. August 1939 um die Mittagszeit traf der Schwede Birger Dahlerus auf dem Londoner Flughafen ein. Dort wurde der „Privat-Botschafter“ streng abgeschirmt, damit niemand ein Foto von ihm machen konnte oder seine Identität bekannt wurde.
Noch auf dem Flughafen wurde er von seinen englischen Freunden um Lord Spencer empfangen und begann umgehend Hitlers Vorschläge in die Schreibmaschine einer Sekretärin zu diktieren, die wie folgt lauteten:
1. „Deutschland wünscht ein Bündnis mit England, was bedeuten soll, dass alle Streitfragen politischer oder wirtschaftlicher Art durch diesen Pakt ausgeschlossen werden sollen.“
2. „England soll mitwirken, dass Deutschland Danzig und den Korridor erhält, jedoch mit Ausnahme eines Freihafens in Danzig, der Polen zur Verfügung stehen solle. Polen solle außerdem einen Korridor nach Gdingen erhalten und ganz über die Stadt und ein hinreichend großes Gebiet um sie herum verfügen.“
3. „Deutschland verpflichtet sich, Polens Grenzen zu garantieren.“
4. „Über die Kolonien soll eine Übereinstimmung getroffen werden. Deutschland wünscht entweder seine Kolonien zurück oder eine Vereinbarung über zum Britischen Empire gehörige Kolonien, die Deutschland als Kompensation erhalten könne. Deutschland bedürfe gewisser tropischer Gebiete, um sich aus ihnen für die Industrie und Versorgung wichtige Rohstoffe und Lebensmittel beschaffen zu können.“
5. „Für die Behandlung der deutschen Minderheiten in Polen sollen ausreichende Garantien geschaffen werden.“
6. „Deutschland verpflichtet sich, das Britische Empire, wo immer es angegriffen werden könnte, mit seiner Wehrmacht zu schützen.“
Dieser Bericht wurde sofort an Lord Halifax weitergeleitet. Über einen geheimen Flughafenausgang und einige Umwege wurden Dahlerus zur Downingstreet Nr. 10 gebracht, wo er von Außenminister Lord Halifax, Staatsminister des Foreign Office Sir Cadogan und Premierminister Chamberlain bereits erwartet wurde.
Hitlers Vorschläge sowie die allgemeine politische Lage wurden heftig diskutiert und festgelegt, dass Dahlerus noch am gleichen Tag Hitler die Antwort der Britischen Regierung persönlich überbringen sollte. Dazu hatte Dahlerus aus Downingstreet Hermann Göring angerufen. Dieser hatte kurz mit Hitler Rücksprache genommen und diesem diplomatischen Weg zugestimmt: Die deutsche Maschine sollte Dahlerus so bald wie möglich nach Berlin zurückbringen.
Im Eiltempo wurde die Antworten verfasst. Die Briten forderten jedoch, dass die Rückreise von Dahlerus streng geheim behandelt wurde. Erneut lernte Dahlerus auswendig, diesmal die Antwortet der Briten auf den Sechspunkte-Vorschlag Hitlers.
Um 19 Uhr startete das Flugzeug von London nach Berlin: an Bord Birger Dahlerus. Gegen 23 Uhr landete die Maschine in Berlin. Göring war informiert und ließ ihn vom Flughafen abholen und in seine Residenz bringen.
Dahlerus gab Hermann Göring in der Folge die Antworten der Briten auf den Sechspunkte-Vorschlag zur Kenntnis. Und die waren für Deutschland nicht durchweg zufriedenstellend:
Punkt 1 wurde grundsätzlich begrüßt, auch Punkt 2 stand England wohlwollend gegenüber. Punkt 3 wollte England so nicht annehmen: man war der Auffassung auch Russland, Frankreich, Italien und England müssten die Grenzen Polens garantieren. Punkt 4 wurde grundsätzlich von England akzeptiert. Punkt 5 wurde in der vorgeschlagenen Form abgelehnt, jedoch zugesagt, wenn die anderen Fragen gelöst wären und Deutschland eine Demobilisierunge erkennen lassen würde, eine Lösung im beiderseitigen Interesse dazu finden zu können. Auch Punkt 6 wurde abgelehnt und dies aufs Entschiedenste – es wiedersprach dem britischen Ansehen sowie dem Ehrgefühl der Briten, sich von Deutschland helfen zu lassen
Keine überaus guten Nachrichten also für Göring, die dieser nun Hitler beibringen musste. Nach Mitternacht erhielt Dahlerus dann in seinem Berliner Hotelzimmer den versprochen Rückruf von Hermann Göring. Dessen Stimme und Stimmung verriet Dahlerus sofort, dass er bei Hitler Erfolg gehabt hatte. Hitler hatte die Antwort der englischen Regierung zwar nicht euphorisch begrüßt, deren Standpunkt jedoch vollständig akzeptiert. Es sah nach einer friedlichen Lösung aus.
Dahlerus fuhr umgehend zur englischen Botschaft in Berlin, um, wie in London vereinbart, diese über Hitlers Antwort in Kenntnis zu setzen. Die Botschaft leitete dann Hitlers Antwort umgehend in die Downingstreet Nr. 10 weiter.
Am 28. August gegen 5.30 Uhr verließ Birger Dahlerus die englische Botschaft in Berlin. Dort wurde er von einem Fahrer Görings abgeholt und zu Görings geheimen Sonderzug gebracht. Es herrschte allgemeine Freude und viel Zuversicht, sowohl bei dem umtriebigen Schweden, als auch bei Göring und seinem Generalstab.
Über den Tag hinweg wurden verschiedene Noten des 6-Punkte-Programms zwischen England und Deutschland ausgetauscht, an denen Dahlerus nicht mehr direkt beteiligt war. Der britische Botschafter in Berlin, Sir Henderson, überbrachte die Noten seiner Regierung direkt in die deutsche Reichskanzlei.
Henderson war jedoch äußerst skeptisch gegenüber der deutschen Regierung eingestellt und traute ihr nicht. Der deutsche Außenminister Ribbentrop, der von Dahlerus als Gegenspieler zu Göring angesehen wurde, hielt wiederum wenig von den Briten und versuchte die Verhandlungen zu torpedieren, Hitler hielt ihn jedoch zum Teil zurück. Zwei Gegenspieler also, die sich recht unversöhnlich gegenüberstanden, was die Verhandlungen nicht erleichterte.
Dahlerus erholte sich von den stressigen Tagen im Berliner Hotel Esplanada, als ihn der britische Botschaftsrat Forbes, den er bereits gut kannte, am Abend des 29. August 1939 anrief und um ein dringendes Gespräch bat.
Kurze Zeit später traf Forbes bei Dahlerus ein und berichtete über ein soeben beendetes Gespräch zwischen seinem Botschafter Henderson mit Hitler und Ribbentrop: Und was Forbes zu berichten hatte, war wenig Gutes!
Wie es weiterging: demnächst.




Der letzte Versuch den 2. Weltkrieg zu verhindern – 6. Teil

Während des Dinners von Dahlerus, mit seinen englischen Freunden im Charlton-Hotel in London, wurde er aufgefordert, zu versuchen Hermann Göring in Berlin zu erreichen, um weitere Ergebnisse von den Gesprächen des englischen Botschafters Hendersons mit der Deutschen Regierung zu erfahren.
Es stellte sich als Problem heraus, Hermann Göring telefonisch zu erreichen; alle Verbindungen nach Deutschland waren unterbrochen. Nur über das Foreign Office gelange dann 22.30 Uhr ihn zu erreichen. Göring war sehr nervös und aufgebracht und teilte Dahlerus mit, dass ein Kriegsausbruch jeden Augenblick zu befürchten sei – darüber konferiere gerade die deutsche Regierung.
Die Stimmung von Dahlerus und seinen englischen Freunden schlug von einen Moment auf den anderen um: von großer Freude in Angst, Ärger und Wut. Was war nur in den letzten Stunden geschehen?


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Göring erklärte Dahlerus, dass er und auch Hitler große Hoffnungen in dessen Gespräche in England sowie auch in die Gespräche mit dem britischen Botschafter Henderson am heutigen Abend gelegt hätten. Doch leider habe die englische Regierung zeitgleich mit den Verhandlungen in Berlin den Verteidigungspakt mit Polen unterzeichnet. Die deutsche Regierung sah das als Affront und zudem als Zeichen der Engländer, dass diese keine friedliche Lösung des Konfliktes mehr wünschen.
Dahlerus informierte über seine neuen Erkenntnisse ungeschminkt seine Freunde sowie Außenminister Lord Halifax. Schon kurze Zeit später kannte auch die gesamte englische Regierung die Situation und am nächsten Morgen kursierte das Kriegsgerücht bereits in ganz London. Die Mobilisierung setzte an jenem Sonnabend, den 26. August 1939 in England ein und viele Familien verließen aus Angst London und gingen auf das Land.
Am 26. August gegen Mittag traf Dahlerus in Downigstreet mit Lord Halifax zusammen er erläuterte ihm nochmals den Ernst der Lage. Auch äußerte er seine Überzeugung, dass, wenn jemand den Krieg noch verhindern könne, das nur Göring sei. Er bat Halifax einen persönlichen Brief an Göring zu schreiben, in dem er den Willen Englands an einer friedlichen Lösung Ausdruck verleihen sollte. Halifax beriet sich kurz mit Premierminister Chamberlain und erklärte sich dann bereit Göring zu schreiben. Dieser Brief, der auf dem Höhepunkt der Krise von englischen Außenminister Lord Halifax an Hermann Göring geschrieben wurde, ist in keiner offiziellen Veröffentlichung zu finden.
Dahlerus erhielt am frühem Nachmittag den Brief von Halifax, und da bereits die offiziellen Flugverbindungen nach Deutschland eingestellt worden waren, wurde für ihn eigens die umgehende Reise nach Berlin vom englischen Luftfahrtminister organisiert.
Am Abend traf Dahlerus mit Göring in einem fahrenden Zug im Umfeld von Berlin zusammen. Göring schildert ihm nochmals den Ernst der Situation und verwies auf zunehmende Gewalttätigkeiten der Polen gegenüber der dortigen deutschen Minderheit. Dahlerus teilte dann Göring seine Auffassung, insbesondere zu den angeblichen Greueltaten der Polen, mit und forderte Göring auf, am Frieden festzuhalten. Dann übergab er Göring den Brief von Lord Halifax.
Göring riss den Brief auf und versuchte mit seinen beschränkten Englischkenntnissen den Brief zu lesen. Doch er war derart nervös, das es ihm nicht gelang. Er bat Dahlerus, ihm den Brief zu übersetzen und dann vorzulesen. Er sagte dazu: „Herr Dahlerus, übersetzen Sie den Brief ins Deutsche und denken Sie daran, wie außerordentlich wichtig es ist, dass jede Silbe in Ihrer Übersetzung ihre rechte Bedeutung bekommt.“ Dahlerus tat, worum er gebeten worden war und Göring war tief beeindruckt vom englischen Schreiben.
Er ließ sofort den Zug anhalten, bestellte ein Auto, um direkt mit Dahlerus nach Berlin zu fahren und Hitler den Inhalt des Briefes mitzuteilen.
Mitten in der Nacht informierte Göringin in der Reichskanzlei Hitler über den Brief von Lord Halifax. Dann wurde Dahlerus von Hitler hinzugeladen. Nach einer freundlichen Begrüßen von Dahlerus durch Hitler, hielt dieser dem Schweden einen 20-minütigen Monolog, in dem er Dahlerus seine Sicht der Dinge darlegte und versucht diesem seinen Auffassung aufzuzwingen.
Es folgten weitere längere Gespräche: Insbesondere ließ sich Hitler von Dahlerus über England informieren. Dann schilderte Hitler Dahlerus in vielen Einzelheiten die Stärken der Deutschen Wehrmacht und gab zur Kenntnis, dass er keinen Krieg wünsche, diesen jedoch auch nicht fürchte un von einem deutschen Sieg überzeugt sei. Letztlich bat er Dahlerus, nach England zu reisen und erneut zwischen Deutschland und England zu vermitteln. Dahlerus machte Hitler daraufhin klar, dass er als neutraler Bürger nur eine Vermittlerposition einnehmen könne und Hitler im ganz konkret die deutschen Vorschläge benennen müsse, die er dann eins zu eins in England vorlegen könne. Da diese Positionen und Vorschläge Hitlers für England nicht schriftliche festgehalten werden sollten, lernte Dahlerus diese Punkt für Punkt auswendig. Hermann Göring war bei diesem Gespräch, dass bis zum frühen Morgen andauerte, zwar die ganze Zeit anwesend, mischte sich jedoch in die Gespräche zwischen Hitler und Dahlerus kaum ein. Am Morgen des 27. August wurde Dahlerus auf diplomatischem Weg ein umgehender Flug mit einem deutschen Flugzeug nach London organisiert, um der englischen Regierung Hitlers Positionen vorzutragen.
Wie diese Positionen aussahen und wie die Verhandlungen weiter liefen berichte ich demnächst.




Der letzte Versuch den 2. Weltkrieg zu verhindern – 5. Teil

Am Morgen des 7. August 1939 fuhr Birger Dahlerus nach Bredstedt, um Hermann Göring und seine Begleiter in Empfang zu nehmen. Göring kam mit einem Sonderzug und wurde begleitet von Ministerialrat SA-Oberführer Görnert, Staatssekretär Paul Körner, General Karl-Heinrich Bodenschatz und Dr. Böttcher.
Dahlerus begrüßte Göring und seine Begleiter und fuhr sie nach Sönke Nissen Koog, wo sie freundliche von den anwesenden Engländern empfangen wurden. Man nahm im großen Wohnzimmer Platz, Dahlerus begrüßte die Vertreter beider Länder und dann begann man das beabsichtigte Programm abzuarbeiten. Zunächst stellten die Engländer ihre Position dar, dann die Deutschen.
Es kam zu einer lebhaften Diskussion, die Stimmung war bestens. Die Diskussionsteilnehmer, allen voran Hermann Göring, prosteten sich zu und man trank auf den Frieden. Die Besprechung dehnte sich bei gutem Einvernehmen bis in frühen Abend aus. Als Resümee wurde von beiden Parteien zum Schluss zusammengefasst, dass Möglichkeiten für eine friedliche Lösung aller Probleme bestehen würden. Ein Zusammentreffen von bevollmächtigten Vertretern beider Regierungen müsse zu einem Einverständnis führen können, so die einhellige Meinung. Beide Seiten wollten ihrer Regierung empfehlen, baldmöglich eine Konferenz auf neutralem Boden, am besten in Schweden, dazu durchzuführen.

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Gegen 18.30 fuhr Göring mit dem Auto nach Niebüll und von dort weiter nach Sylt.
Am nächsten Morgen Frühstückte Dahlerus mit der englischen Delegation. Diese teilte ihm mit, dass sie ausgiebig über das Gespräch mit den Deutschen nachgedacht hätten und nun eine andere Lösung favorisierten: Statt eine Zweierkonferenz zwischen England und Deutschland sollte eine Viererkonferenz durchgeführt werden, an der auch noch Frankreich und Italien teilnehmen sollte. Dahlerus versuchte sofort Göring zu erreichen und ihm diesen neuen Vorschlag mitzuteilen. Inzwischen war jedoch General Bodenschatz nach Berchtesgaden geflogen um Hitler über die Gespräche und Ergebnisse zu informieren. Am Nachmittag traf Dahlerus erneut mit Göring zusammen, diesmal auf Sylt. Inzwischen schien Hitler sein Einverständnis erteilt zu haben, denn Göring teilte ihm mit, das eine Viermächtekonferenz durchaus für die Deutschen annehmbar sei. Jedoch verwies Göring ausdrücklich darauf, dass diese Konferenz keinesfalls ein negatives Ergebnis bringen dürfte; das wäre einer Katastrophe gleich zu setzen.
Die diesbezüglichen Verhandlungen zur Konferenzvorbereitung liefen zunächst auf Hochtouren. Doch dann kamen die Verhandlungen ins Stocken, einem verhängnisvollen Stocken, wie sich später zeigen sollte. Lord Spencer teilte Dahlerus mit, dass mit einer englischen Entscheidung nicht „vor Ablauf einiger Zeit gerechnet werden dürfte“. Der Grund für das Stocken war, dass die maßgeblichen englischen Personen im Jahresurlaub waren.
Nichts bewegte sich mehr bei den Alliierten und in dieser Zeit verschlechterte sich die politische Lage zusehends. Am 21. August wurde dann ein Handelsvertrag zwischen der Sowjetunion und Deutschland bekannt und am 22. August zudem, dass am Folgetag ein Nichtangriffspakt zwischen den beiden Ländern geschlossen werden sollte.
Der Pakt wurde am 24. August unterzeichnet und ging als Hitler-Stalin-Pakt in die Geschichtsbücher ein. Eigentlich hatten die Sowjets lange mit den Alliierten über einen Verteidigungspakt verhandelt, doch nun brachen sie diese Verhandlungen ab. Der Hitler-Stalin-Pakt garantierte dem Deutschen Reich die sowjetische Neutralität bei einer kriegerischen Auseinandersetzung mit Polen und den Westmächten und brüskierten diese damit zudem, denn eigentlich wollten diese die Vertragspartner der Sowjets sein. Auch damals hatte der viel später getätigte Ausspruch von Gorbatschow „Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben“ seinen Wahrheitsgehalt unter Beweis gestellt.
Am Mittwoch den 23. August hatte Göring Dahlerus angerufen und um ein dringendes Treffen in Berlin gebeten. Am darauf folgenden Tag flog Dahlerus nach Berlin und traf in Carinhall mit Göring zusammen. Dieser bat Dahlerus, trotz der für Deutschland verbesserten Situation durch den Hitler-Stalin-Pakt, nach England zu fliegen. Dort sollte er für Verständigungsgespräche zwischen Deutschland und England bei deren Regierung werben. Göring äußerte dabei gegenüber Dahlerus, dass er seine ganze Autorität einsetzen werde, um diese Ziel zu erreichen. Weiterhin brachte er zum Ausdruck, dass das deutsche Auswärtige Amt keine hinreichenden Beziehungen zum Foreign Office habe, um zu einer friedlichen Lösung zu gelangen, die er wünsche.
Dahlerus erfüllte Görings Wunsch und flog am nächsten Tag nach London, wo er mit seinen Freunden, die auch in Sönke Nissen Koog anwesend waren, zusammentraf. Auf Wunsch von Sir Spencer verfasste er dort einen schriftlichen Bericht der sofort in die Downingstreet weitergeleitet wurde.
Bereits am selben Tag um 17 Uhr informierte Spencer Dahlerus, dass der englische Botschafter in Berlin, Sir Nevile Henderson, gebeten worden sei, in die Reichskanzlei zu kommen, um mit Hitler Verhandlungen einzuleiten. Zu 18.30 Uhr war Dahlerus in das Foreign Office zu Lord Halifax eingeladen worden und es wurde ihm dort mitgeteilt, dass offizielle Verhandlungen für eine friedliche Lösung aufgenommen worden waren.
Anschließend traf Dahlerus erneut mit seinen englischen Freunden zusammen. Das Dinner erfolgte in allerbester Stimmung, denn es bestand die begründete Hoffnung, dass die großen Probleme gelöst werden könnten.
Im nächsten Teil erfahren Sie wie lange die gute Stimmung anhielt.