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Über openthedoor

Geboren 1956 in Gernrode/Harz, wo ich bis heute zuhause bin. Ausbildung: Realschule, abgeschlossene Lehre als Werkzeugmacher und Flugzeugmechaniker, Studium der Ingenieurwissenschaften mit Diplomabschlüssen, Weiterbildung in Betriebswirtschaft und Publizistik. Berufliche Stationen: Manager in der Metallindustrie, Messgeräteindustrie, Holz- und Möbelindustrie, Fleisch- und Lebensmittelindustrie, Landwirtschaft, Unternehmensgründer, Geschäftsführer, Unternehmensberater, Erfinder, Patentinhaber, Publizist, Journalist, Buchautor, Herausgeber, Verleger, Radioredakteur und Moderator.

Glyphosat, andere Pflanzenschutzmittel und eine Idee

Riesige Aufregung: Der geschäftsführende Landwirtschaftsminister Christian Schmidt von der CSU hat in Brüssel, gegen den Willen der SPD-Umweltministerin, dafür gestimmt, die Zulassung für das umstrittene Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat für fünf Jahre zu verlängern. Dieser Alleingang hat die SPD schwer verstimmt und die Kanzlerin in Schwierigkeiten gebracht.

Entsprechend vereinbarter Absprachen hätte er sich in diesem Fall der Stimme enthalten müssen, heißt es aus der SPD und auch aus Regierungskreisen. Vereinbarungen sollte man einhalten: keine Frage. Was jedoch hätte das an der Situation geändert? Rein gar nichts, was mich zu der Frage veranlasst warum soviel Wind um fast nichts gemacht wird? Nur des Prinzips wegen? Doch seit wann gelten in der Politik noch Prinzipien? Man muss es ganz eindeutig formulieren: Glyphosat wäre auch bei einer deutschen Enthaltung für weitere 5 Jahre von der EU genehmigt worden.

Das Problem liegt ganz wo anders, doch kein Politiker hat dazu Lösungsvorschläge. Die in der Landwirtschaft eingesetzten Pestizide, Insektizide und Herbizide gefährden unsere Gesundheit. Zudem belasten sie mit ihren, der Natur fremden Bestandteilen, die Böden, das Grundwasser und die Flora und Fauna.

Pflanzenschutzmittel haben eine lange Tradition. Bereits in der Antike wurde über sie berichtet. In der Neuzeit entdeckten Forscher dann pflanzliche Wirkstoffe, die gegen sogenannte Schädlinge eingesetzt werden konnten.

Mit der einsetzenden Industrialisierung kam zunehmend die Chemie zum Einsatz. Damit begann ein Teufelskreis: immer mehr schwerabbaubare, gesundheitsschädigende und auch giftige Chemikalien kamen und kommen zum Einsatz.

Pflanzenschutzmittel – PSM – dürfen erst dann eingesetzt werden, wenn sie ein langwieriges Zulassungsverfahren bestanden haben. Dennoch sind die Nebenwirkungen vieler Chemikalien, die zum Einsatz kommen, wenig bekannt. Noch weniger wissen wir über Langzeitwirkungen sowie viele weitere Wirkmechanismen. Ein Problem beim Pflanzenschutz ist die Gefahr von Resistenzbildungen bei Insekten, Unkräutern und Pilzen gegenüber einzelnen Wirkstoffen. Diese können entstehen, wenn wiederholt identische Wirkstoffe angewendet werden.



Derzeit ist zudem ein Insektensterben in aller Munde. Der NABU schreibt dazu: „27 Jahre wurden Schutzgebiete untersucht – die Ergebnisse sind erschreckend: Mehr als 75 Prozent weniger Biomasse bei Fluginsekten. Es stellt sich nicht mehr die Frage, ob die Insektenwelt in Schwierigkeiten steckt, sondern wie das Insektensterben zu stoppen ist.“ Wie bei allen komplexen Naturereignissen sind auch deren Ursachen sehr vielschichtig. Als ein potentieller Einflussfaktor wird auch der PSM-Einsatz angesehen.

Alles in der Natur hat seinen Platz und seinen Zweck; nichts ist ohne Einfluss auf das gesamte Ökosystem. Wenn wir so das Problem betrachten, so wird uns klar, dass jeder Eingriff in die Natur – auch der gutgemeinteste – Folgen hat, die wir jedoch zum Teil nicht abschätzen können.

Immer wieder kommen Pflanzenschutzmittel auf den Markt, die im Nachhinein als umwelt- oder gesundheitsschädigend eingestuft oder verdächtigt werden. Zum Teil werden diese Mittel dann vom Markt genommen und neue folgen nach, deren Nebenwirkungen jedoch ebenfalls nicht abzuschätzen sind. Ein Teufelskreis und keine Aussicht auf Besserung.

Das Problem liegt jedoch auf einer anderen Ebene. Unsere Preise für Lebensmittel sind enorm niedrig. Hat der Deutsche 1850 noch 61 Prozent seiner Konsumausgaben für Lebensmittel getätigt, so waren es 1950 nur noch 44 Prozent, 1980 nur noch 20 Prozent und 2016 sogar nur noch 13,7 Prozent dieser Ausgaben.

Viele der Bauern kämpfen daher um ihre Existenz. Sie müssen umfangreiche gesetzliche Regeln einhalten, müssen die Steuer- und Abgabenlast bewältigen und haben zudem häufig hohe Kredite zu tilgen. Es kann wohl mit Sicherheit davon ausgegangen werden, dass Bauern – die von der Natur leben – kein Interesse an deren Zerstörung haben. Sie sind jedoch gezwungen Pflanzenschutzmittel einzusetzen, um gute Ernten einzufahren und damit ihre Existenz zu sichern.

Was kann man jedoch gegen diese Situation tun? Glyphosat beispielsweise zu verbieten und kurz darauf ein anderes Pflanzenschutzmittel zulassen, dass vielleicht noch mehr Risiken birgt, ist wohl keine wirklich nachhaltige Lösung.

Halfsize Urlaubslust low

Ich habe da jedoch eine Idee: Wenn wir alle bei landwirtschaftlichen Produkten unbedingt sparen müssen, so könnten wir dennoch eine Abgabe leisten, die den Landwirten bei Ernteausfällen, Tierseuchen und ähnlichem finanziell hilft. Es könnte ein Verbot aller Pflanzenschutzmittel erlassen werden, die nicht nachweislich für Mensch und Natur unbedenklich sind. Im Gegenzug könnte eine Abgabe oder Steuer auf alle landwirtschaftlichen Produkte erhoben werden – z.B. von 5% des Kaufpreises – die wie die Umsatzsteuer zentral eingezogen wird. Die Steuer sollte auf ein Zweckkonto eingezahlt werden. Dann werden vom Staat Expertenkommissionen gegründet. An diese können sich landwirtschaftliche Betriebe wenden, die durch „Schädlingsbefall“ oder andere naturnahe Ereignisse Ernteeinbußen oder Ernteausfälle hinnehmen müssen. Die Expertenkommission bewertet den Antrag fachmännisch sowie schnell und unbürokratisch und veranlasst entsprechende Ausgleichszahlungen, die von dem Zweckkonto getätigt werden.

So könnten die landwirtschaftlichen Betriebe auf chemische Pflanzenschutzmittel verzichten und dennoch in eine gesicherte Zukunft blicken. Wir alle – die Verbraucher – würden mit einem keinen Beitrag für wesentlich mehr Umwelt- und Naturschutz sorgen, qualitativ hochwertigere landwirtschaftliche Produkte erhalten und zudem unsere Landwirte in ihrer unverzichtbaren Arbeit unterstützen. Wäre das nicht eine diskussionswürdige Idee zum Nutzen aller?

Das Universum, dessen Entstehung und Gott

In der Astronomie, Kosmologie und der Astrophysik ist es nicht anders als in anderen Wissenschaftsbereichen. Wenn die Beweise und Fakten fehlen, um kausale Zusammenhänge in der Natur zu erklären, so werden Theorien und Hypothesen aufgestellt.

Diese werden so nah wie möglich an den Erkenntnissen und Gesetzmäßigkeiten der Naturwissenschaften angelehnt. Dennoch bleiben es Theorien und Hypothesen, die keine nachprüfbaren Beweise aufzubieten haben.

So ist die Situation auch in der modernen Kosmologie bei der Erklärung der Entstehung des Universums.

 Hubble Ultra Deep Field Hubble Ultra Deep Field – Wikipedia

Die Religionen machen es sich diesbezüglich einfach. Die katholische Kirche fasst dieses wohl komplexeste Ereignis, das sich unser Gehirn vorstellen kann – oder auch nicht – in einem schlichten Satz zusammen. Der Leiter der Sternwarte des Vatikans, George V. Coyne (Theologe, Mathematiker, Astronom und Philosoph) erklärte 2006 in einem Interview mit der ZEIT: „Gott schuf das Universum so, wie es ist, weil er seine schöpferische Kraft und seinen Dynamismus mit dem Universum teilen wollte.“ Gott habe den Urknall geschaffen, so Coyne weiter: „Aber das war kein singulärer Akt, sondern es ist eine kontinuierliche Schöpfung.“

Einfach und unpräzise also, wie es sich für eine Religion gehört.

Dennoch ist der erwähnte Urknall auch die in den letzten Jahrzehnten favorisierte wissenschaftliche Theorie. Die „Urknall-Theorie“ bezeichnet in diesem astronomischen Zusammenhang die gemeinsame Entstehung von Materie, Raum und Zeit aus einer ursprünglichen Singularität.

Als Begründer der Urknall-Theorie gilt der belgische Theologe und Physiker Georges Lemaître, der 1931 für den heißen Anfangszustand des Universums den Begriff „primordiales Atom“ oder „Uratom“, später auch „kosmisches Ei“ verwendete.

Mit Albert Einsteins allgemeiner Relativitätstheorie bekam die Urknall-Theorie dann eine wissenschaftliche Grundlage, die von weiteren Wissenschaftlern ausgebaut wurde. Zur allgemein gültigen Theorie wurde der „Urknall“ durch den weltbekannten Astrophysiker und Mathematiker Stephen Hawkins, der diese Theorie wissenschaftlich zu fundierten versuchte, jedoch auch alternative Theorien nicht ausschloss.

Jedoch ist die Urknall-Theorie, wie wohl keine andere, von der Beweislage her, sehr fragwürdig. Die Frage „Was war vor dem Urknall?“ bleibt ein Rätsel und eröffnet mehr Fragen als die Theorie Antworten zu geben vermag. Vielfältige Lösungsansätze stoßen dabei an die Grenzen unseres Verständnisses. Und viele Kosmologen erklären, für diese Frage nicht zuständig zu sein. Wo Wissenschaft endet, liegt das unbestellte Feld für Theologen und Philosophen.

Somit wirft selbst die moderne Wissenschaft mehr Fragen auf, als sie Antworten zu geben vermag. Schon vor tausenden von Jahren hat sich daher der Mensch Götter geschaffen, um schlicht zu erklären, was nicht erklärbar ist.

In den letzten Jahren häufen sich nun neue Theorien zur Entstehung des Universums, die den „Urknall“ in Frage stellen. Diese Theorien, oder bezeichnen wir sie besser als Hypothesen, stammen aus so renommierten Universitäten wie Princeton und Cambridge und sie sind nicht besser oder schlechter als die Urknall-Theorie, denn sie können keinerlei Beweise für ihre Richtigkeit liefern.

Dem Durchschnittsbürger, und selbst studierten Akademikern, sind diese Theorien kaum verständlich zu machen. Nun behaupten Wissenschaftler der Pennsylvania State Universität die Frage mathematisch geklärt zu haben. Nach ihren Berechnungen war der angenommene Urknall vor 13,7 Milliarden Jahren keine gewaltige erstmalige Explosion, die alle Materie erschuf, sondern nur ein Kollaps eines Vorgängeruniversums. Langsam beginnt Verwirrung einzusetzen! Für ein normales Gehirn ist Unendlichkeit von Zeit und Raum wohl nicht fassbar. Jedoch scheinen auch die Fachleute selbst damit arge Schwierigkeiten zu haben, was Religionen viel Raum lässt.





Es gibt also nach wie vor sehr viel Raum für weitere Forschungen. Aber auch für Spekulationen frei nach Einsteins Ausspruch: „Fantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt“. Doch dann sind wir wieder bei der Theologie angekommen und einfache Lösungen werden zu Doktrin, die die „Gläubigen“ ohne Widerspruch zu akzeptieren haben.

Ohne Zweifel: Wir benötigen wissenschaftliche Theorien, wenn unser Gehirn nach Antworten auf wichtige Fragen verlangt. Doch sollten solche Theorien, die ausschließlich von prominenten Wissenschaftlern stammen, nicht zum Dogma einer wissenschaftlichen Erkenntnis mutieren.

Wir alle werden sicher keine endgültige Antwort mehr auf die Frage der Entstehung unseres Universums erhalten. Das ist jedoch sicherlich für kaum einen Erdenbürger ein wirkliches Problem, denn wir haben ganz andere.

Myonen und die Cheopspyramide

Alles besteht aus Materie: Diese stellt in den Naturwissenschaften eine Sammelbezeichnung für alles dar, woraus physikalische Körper aufgebaut sind, also chemische Stoffe sowie deren Bausteine.

Der Begriff Materie ist kein feststehender, denn in der modernen Physik wurde er mehrfach erweitert und er ist wohl auch für die Zukunft nicht endgültig definiert.

In seiner engeren Bedeutung umfasst der Materiebegriff heute alle Elementarteilchen. Das sind also Quarks und Leptonen mit Eigendrehbewegung sowie alle darauf aufgebauten Objekte wie Atome, Moleküle sowie weitere feste, flüssige und gasförmige Materie. In den Geisteswissenschaften wird der Materie-Begriff jedoch anders definiert.




Ich möchte dennoch hier keine philosophische Materie-Betrachtung anstellen, sondern ausschließlich über neue wissenschaftliche Erkenntnisse informieren.

Ein Elementarteilchen, das dem Elektron ähnelt, ist das Myon. Es hat viele Eigenschaften des Elektrons, jedoch hat es eine etwa 200-mal größere Masse. Weiterhin zerfällt es im Unterschied zum Elektron spontan mit einer mittleren Lebensdauer von nur etwa 2,2 Mikrosekunden. Das mag jedem, der kein Naturwissenschaftler ist, wenig interessant und relevant vorkommen: Ist es aber nicht wirklich.

Square Pop-Up (250x250)

Myonen sind ein Hauptbestandteil der kosmischen Strahlung. Sie erzeugen mit ihrer meist hohen kinetischen Energie in Materie durch viele aufeinander folgende Stöße mit annähernder Lichtgeschwindigkeit lange Ionisationsspuren, die zur Detektion dienen können. Myonen bewegen sich meist mit nahezu Lichtgeschwindigkeit und können trotz ihrer kurzem Lebensdauer kilometerdicke Felsen durchdringen.

Myonen wurden 1936 von US-amerikanischen Physikern Carl D. Anderson und Seth Neddermeyer bei der Untersuchung von kosmischer Strahlung entdeckt und unabhängig davon 1937 von den US-amerikanischen Physikern J. Curry Street und E. C. Stevenson nachgewiesen.

Physik-Nobelpreisträger Luis Walter Alvarez beschäftigte sich seit dieser Zeit ebenfalls mit kosmischer Strahlung. Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte er den Protonen-Linearbeschleuniger in Berkeley, der ab 1947 im Einsatz war. Außerdem war er in Berkeley Mitentwickler der ersten Synchrotrone (Ringbeschleuniger). Ab 1950 wandte er sich der Detektor-Entwicklung zu.

Seine entwickelten Detektor-Verfahren setzte er von 1965-1969 In Ägypten ein. Mit Hilfe von Messungen komischer Höhenstrahlungen wollte er herausfinden, ob in der Chephren-Pyramide unentdeckte Kammern aufzufinden sind. Seine Methoden waren jedoch noch unausgereift und seine Messungen, auf Grund deren er behauptete, dass in der Pyramide keine unentdeckten Kammern mehr vorhanden sind, stellten sich als Fehlurteil heraus.

Querschnitt der Cheops-Pyramide mit Hohlraum-Scan von 2015
Querschnitt der Cheops-Pyramide mit Hohlraum-Scan von 2015, Sternal Media

Jedoch wurde die Verfahrenstechnik ständig weiterentwickelt, verbessert und verfeinert. Das war im Jahr 2015 für ein internationales Forscherteam, unter Aufsicht des ägyptischen Antiken-Ministeriums, Anlass, die Cheopspyramide nach unentdeckten Hohlräumen zu untersuchen. Mit Hilfe modernster Analyse- und bildgebender Technik wurde das 4 500 Jahre alte antike Bauwerk auf unbekannte Räume, Kammern und Gänge untersucht. Mit Myonen-Detektoren gelang den Forschern nun das Auffinden bisher unbekannter räumlicher Strukturen. Die Myonen-Technologie, die heute auch zur Untersuchung von Vulkanen eingesetzt wird, und die auch beim havarierten Kernkraftwerk in Fukushima zum Einsatz kam, zeigt einen rätselhaften Hohlraum von wohl etwa 30 m Länge oberhalb der Großen Galerie. Die Wissenschaftler können die Anomalie jedoch bisher nicht erklären. Das liegt nach eigenen Aussagen wohl daran, dass die Wissenschaftler die inneren Strukturen der Pyramide noch nicht verstehen. Zudem ist sich die Wissenschaft bis heute nicht über den Bau der Pyramide einig. Verschiedene Theorien stehen sich gegenüber, doch sie bleiben Hypothesen, da bisher die Beweise fehlen. Wir können also auch in Zukunft gespannt sein, welche Geheimnisse sich die alten Grabstätten der Pharaonen noch entreißen lassen werden.