Christian Borgward ist der Enkel von Carl F. W. Borgward, er hat seinen Großvater jedoch nicht mehr persönlich kennenlernen können. Dennoch war das Vermächtnis BORGWARD in der Familie immer ein Thema und der Enkel war voller Bewunderung über die Leistungen seines Großvaters, der innerhalb von 40 Jahren einen Automobilkonzern von Weltruf aufgebaut hatte. Und Christian Borgward hatte einen Traum, den er konsequent verfolgte: Die Marke Borgward sollte wiederbelebt werden.
Christian Borgward war sich bewusst, dass auch 50 Jahre nach der Zerschlagung des Borgward-Konzerns die Marke Borgward noch einen guten Klang bei weltweiten Autoenthusiasten hatte. Als er den Automobil-Manager Karlheinz L. Knöss kennenlernte, der für große Autohersteller in den Bereichen Strategie, Markenführung und Kommunikation tätig war, hatte er seinen strategischen Partner für seine Vision gefunden. Das Tandem arbeitete mit einem kleinen Team etwa 10 Jahre zielführend, bis sie mit vorzeigbaren Ergebnissen an die Öffentlichkeit traten.
Die Borgward-Erben brauchte zur Realisierung ihres Traumes internationale Geldgeber, die bereit waren viele Millionen zu geben. Diese Investoren fanden sie in Beiqi Foton, dem größten Nutzfahrzeughersteller Chinas, einem Tochterunternehmen der Beijing Automotive Industry Holding.
Für viele Jahre war nun angeblich die Finanzierung von der Borgward-Vision gesichert. Mit einer kleinen Mannschaft wurde geplant, entwickelt und designt.
Im Jahr 2015 war es dann soweit: Das erste Etappenziel war erreicht. Erstmals seit 1960 präsentierte sich die Marke BORGWARD wieder auf dem Genfer Automobilsalon. BORGWARD war zurück.
Konsequent und doch modern und zukunftsorientiert greift das neue BORGWARD-Emblem die traditionsreiche Grundform des alten BORGWARD-Markenzeichens auf. Der dreidimensionale Rhombus in edlem Silber, ausgefüllt von vier Dreiecken, zwei davon in rot, die anderen beiden ausgespart, so dass die Wagenfarbe zur Geltung kommt, und auf der waagerechten Symmetrieachse der Markenname, wirkt gediegen und edel.
Die neue BORGWARD-Marke erhebt Anspruch auf Dynamik, Innovation, Qualität und zeitgemäßes Design mit edlem Touch. Zunächst wurden drei PKW-Modelle kreiert, die in der Modelgattung SUV anzusiedeln sind.
BORGWARD will sich als erschwingliche Premiummarke etablieren. Dazu sollen zunächst bis 2020 mindestens zehn verschieden Modelle auf den Markt kommen.
Der Startschuss für BORGWARD fiel im Jahr 2016 in China mit dem SUV-Modell BX7. Auf dieses möchte ich nicht weiter eingehen: Es ist ausschließlich für den chinesisch/asiatischen Markt geschaffen worden. Doch im Jahr 2017/18 kommt der BX7 auch nach Europa. Mit 4,70 Meter ist der BX7 ein Vertreter der sogenannten Large-Mid-Size-SUVs.
Und die Sensation dabei ist: BORGWARD kehrt zu seinen Wurzeln nach Bremen zurück. In Bremerhaven wird dafür ein neues Werk gebaut. Die BX7-Komponenten werden zwar in einem eigens erbauten Werk in China produziert, zusammengebaut wird der SUV für den europäischen Markt jedoch in Bremerhaven. Sitz von BORGWARD ist jedoch nicht Bremen sondern Stuttgart, wo auch der deutsche Ableger des chinesischen Foton-Konzerns ansässig ist.
Der BX7, in der Größe des Audi Q5, BMW X3 und Mercedes GLK, fährt mit 7 Sitzen vor. Das europäische Modell verfügt über ein Allradsystem mit elektronisch gesteuerter Lamellenkupplung, die den Hinterradantrieb komplett deaktivieren, ihn jedoch bei Bedarf blitzschnell wieder zuschalten kann. Das Top-Modell der BORGWARD BX-SUV-Reihe ist mit einem Plug-in-Hybrid-Antrieb ausgestattet. Der Benzinmotor soll 143 PS und der Elektromotor 115 PS leisten, was einer Systemleistung von 258 PS entspricht. Zudem soll noch ein BX7 TS (Touring Sport) folgen, von dem jedoch noch keine Daten bekannt sind.
Der BX7 ist mit allen für seine Klasse üblichen Fahrdynamik-, Assistenz- und Schutzsystemen sowie mit fortschrittlichen Kommunikations- und Entertainmentsystemen ausgestattet.
Im Rahmen des Ausbaus seiner strategischen Netzwerke und Partnerschaften hat BORGWARD mit dem renommierten französischen Automobilzulieferer Faurecia ein Gemeinschaftsunternehmen gegründet, das Sitze sowie Interieur-Komponenten entwickeln und produzieren soll.
Wie AutoBild nach einem ersten Test des chinesischen Modells feststellt, wirkt die Machart des neuen BORGWARD-SUV genauso seriös, wie die der alten Traditionsmarke. Zudem vermitteln die guten, soliden Ledersitze mit ihrem Steppmuster in Rhomben-Form etwas Nostalgie im Innenraum.
Trotz seines Premiumanspruchs soll der BX7 deutlich unter dem Preisniveau der vor allem Deutschen Konkurrenz liegen. In China liegt der Eintrittspreis bei 22.900 Euro. Zu diesem Preis wir der SUV mit Plug-in-Hybrid und mehr Leistung wohl in Europa nicht zu haben sein.