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In der Wissenschaft wird fleißig gearbeitet und geforscht, jedoch braucht es ab und an auch einen klugen Gedanken. Denn wenn alle Berechnungen versagen ist dies nicht Zufall, sondern Unwissen.

Bernd Sternal

Wärmedämmung – ein Mittel zum Klimaschutz? Teil 2

Das Wärmedämmung nicht in jedem Fall, und insbesondere nicht mit Wärmeverbundsystemen, ein adäquates Umweltschutzprojekt ist, habe ich in Teil 1 versucht darzulegen.
Heute möchte ich mich mit den diesbezüglichen Versprechen bezüglich Klimaschutz und Wirtschaftlichkeit auseinandersetzen.


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Viele Hausbesitzer treiben die ständig steigenden Energiekosten um, sie wollen sparen und zudem die Umwelt schonen. Wärmedämmung wird dafür als Heilsbringer angepriesen und mit öffentlichen Mitteln subventioniert. Es werden Unsummen in die Fassadendämmung investiert, doch die Kritik von Fachleuten nimmt rasant zu. Die von den Gebäudebesitzern getätigten Investitionen sollen sich über die Jahre durch Heizkosteneinsparungen amortisieren. Außenfassadendämmung ist daher zunächst eine wirtschaftliche Entscheidung. Diese steht und fällt, mit einer realistischen Einschätzung der Investitionskosten incl. Folgekosten sowie der erzielbaren Einsparungen gegenüber dem ungedämmten Haus. Doch in der Regel wird dem Gebäudebesitzer die Entscheidung schon abgenommen, denn die Fassadendämmung ist politisch gewollt und für Neubauten und Sanierungen gesetzlich festgeschrieben. Auf jeden Fall ist sie ein riesiges Geschäft für die Baustoffindustrie und das Bauhandwerk.
Und zudem: welcher Bauherr kann die Kosten und Einsparungen schon selbst berechnen. Das machen in der Regel die Handwerksbetriebe, die sich auf Berechnungen der Baustoffhersteller und wirtschaftsnaher Institute stützen. Es ist nicht selten, dass in den Angeboten mit Einsparungen von 30 bis 60 Prozent geworben wird. Doch ist das korrekt?
Zur Berechnung wird der sogenannte U-Wert herangezogen. Das ist der Wärmedurchgangskoeffizient – abgekürzt mit U für unit of heat transfer – und stellt die Einheit des Wärmedurchgangs dar. Doch was sagt dem Laien das? Der U-Wert beschreibt, wie viel Wärme pro Quadratmeter Wandfläche nach draußen entschwindet, wenn die Temperatur draußen um ein Grad niedriger ist als drinnen.
Die SI-Einheit des U-Wertes ist also Watt/(Quadratmeter x Kelvin). Watt ist die Leistung, dargestellt in Energieumsatz pro Zeiteinheit. Quadratmeter ist die Fläche eines Gebäudeteils und Kelvin gibt den Temperaturunterschied zwischen der Innen- und Außenfläche des Bauteils an (1 K entspricht 1 Grad C). So wird ein theoretischer Berechnungskoeffizient ermittelt, der als Basis für die angebliche Energieeinsparung erhalten muss. Der ermittelte Wert setzt voraus, dass der Wärmestrom über die Zeit konstant ist und das Bauteil chemisch, physikalisch und mathematisch über die ganze Fläche gleich ist: ein rein theoretischer Zustand.
Ohne Zweifel ist der U-Wert ein theoretischer Wert von praktischer Bedeutung. Bei entsprechenden Berechnungen kann man so schnell darauf kommen, dass eine gedämmte Außenfassade den U-Wert bis zu 80 Prozent verbessern kann. Das ist zwar rechnerisch richtig, aus diesen Prozenten allein nun Ableitungen über die zu erwartenden Heizkosteneinsparungen abzuleiten ist jedoch eine Fehleinschätzung. Zu viele weitere bedeutende Faktoren sind in diese Berechnung einzubeziehen: Ausrichtung des Gebäudes, Art der Heizungsanlage, Dämmeigenschaften anderer Gebäudeteile wie Fenster, Türen, Decken, Keller, Dach etc. Auch klimatische sowie Standortfaktoren spielen eine Rolle.
Rechenmodelle sollen helfen, doch diese sind auch nur Theorie und orientieren sich weder an den tatsächlichen Verbrauchswerten noch beziehen sie unterschiedliche Jahreswetter ein. Zudem werden bei allen Berechnungen die physikalischen Änderungen in der Wand, die sich bei einer Fassadendämmung zwangsläufig ergeben, nicht mit einbezogen. So kann eine gedämmte Fassade kaum Sonneneinstrahlung aufnehmen.




Weitere Ausführungen dazu möchte ich nicht machen. Ich denke es ist ersichtlich, dass der Einspareffekt häufig nicht der ist, der versprochen oder erwartet wurde. Dann wird die Wärmedämmungs-Investition schnell zu Kostenfalle, denn besonders die Lebensdauer der WDVS ist mangelhaft.
Wenn die Einsparrechnung nicht aufgeht sind besonders Mieter betroffen. Die Investitionen werden auf diese umgelegt und den teilweise erheblichen Mieterhöhungen werden angebliche drastische Heizkosteneinsparungen entgegengestellt. Leider rechnet sich die Außenfassadendämmung jedoch mehrheitlich nur für die Hausbesitzer.
Da die prognostizierten Energieeinsparungen nur selten die avisierten Höhen erreichen, ist auch der damit einhergehende Klimaschutz nur bedingt zu erzielen. Die Herstellung sowie die spätere Entsorgung der WDVS, sowie deren Energiebilanz, wollen wir bei diesen Betrachtungen außen vorlassen.

Wärmedämmung – ein Mittel zum Klimaschutz? Teil 1

Wir müssen unsere Umwelt und Natur schützen und dem Klimawandel nach Möglichkeiten entgegenwirken. An dieser Aussage sind keine Zweifel zu hegen. Doch leider sind die Mittel die zum Erreichen dieser hehren Ziele führen sollen nicht immer probat.
Ein Beispiel dafür ist zweifellos die Bautechnik der Wärmedämmung. Mit Energie muss man sparsam umgehen, ohne Frage. Das trifft insbesondere auch auf Heizwärme zu. Noch vor wenigen Jahrzehnten waren in unseren Wohnhäusern nur ausgewählte Räume beheizt; die Küche wurde durch den Kochprozess automatisch erwärmt. Türen und Fenster wurden in der kalten Jahreszeit geschlossen gehalten, um die Wärme nicht ins Freie entkommen zu lassen. Gebaut wurde mit unterschiedlichen Materialien, die jedoch alle eines Gemein hatten: Sie waren natürlichen Ursprungs.
Diese alten Bautechniken, Türen und Fester aus Holz, Fachwerk, 240 mm Ziegelsteinwände, Decken aus Holz, Stroh, Lehm und so weiter, waren schlecht geeignet um die Wärme in den Gebäuden zu halten. Zugluft und Wärmebrücken sorgten unstrittig für nicht geringe Wärmeverluste.
Dann kam die Bauforschung in Zusammenarbeit mit der Bauwirtschaft auf die Idee der Wärmedämmung im industriellen Stil. Die Wärme in den Gebäuden halten, dadurch Energiekosten und natürlich Energieträger sparen, was letztlich Geldbeutel und Umwelt schont. Grundsätzlich eine gute, eine sehr gute Idee. Aber nicht immer wird eine gute Idee auch gut umgesetzt – besonders, wenn man zu viel des Guten will.
Man entwickelte Türen und Fenster aus PVC, Aluminium und Holz sowie Verbundstoffen, die keinen Luftzug mehr durchlassen und deren Scheibensysteme mehrfach isoliert sind. Weiterhin wurden Bau- und Isolierstoffe für Innen- und Außenisolierungen sowie Dachisolierung entwickelt. Toll: Können so doch auch Häuser älterer Bauart auf modernen Isolationsstandard gebracht werden. Das kostet zwar einiges Geld, amortisiert sich jedoch nach einem berechenbaren Zeitraum und dann spart man Geld und tut zudem was Gutes für die Umwelt und das Klima.
So dachte wohl, inspiriert von der Bauwirtschaft, auch die Politik. Allen voran sprangen die Grünen auf den schon fahrenden Zug der Wärmedämmungseuphorie auf. Und da unsere Politiker immer bemüht sind uns Bürgern mittels unserer Steuern Wohltaten zukommen zu lassen, wurden gewaltige Förderprogramme aufgelegt. Zudem wurde, wie in Deutschland üblich, alles in Gesetze gegossen, in diesem Fall in die En-EV. Bürokratisch kann nicht einfach und verständlich sein, daher heißt dieses Gesetz „Verordnung über energiesparenden Wärmeschutz und energiesparende Anlagetechnik bei Gebäuden – Energiesparverordnung“.
Wir Deutschen haben eine seltsame Mentalität entwickelt: Alles was es an Förderungen vom Staat gibt, muss mitgenommen werden – koste es was es wolle. Dazu werden sogar teure Kredite aufgenommen.
Jedoch wie sieht die Realität aus? Halten die vollmundigen Wärmeisolierungs-Versprechen das, was sie versprechen.

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Ein Gebäude ist in gewisser Weise eine Art lebender Organismus. Es muss atmen können, Wärme und Kälte aufnehmen und abgeben, Feuchtigkeit aufnehmen und abgeben. Es folgt physikalischen und chemischen Gesetzmäßigkeiten, die wir Menschen nicht unbegrenzt außer Kraft setzen können. Nie zuvor waren Gebäude so auf unser Wohlgefühl konzipiert wie heute. In den kalten Monaten werden alle Räume wohl temperiert, in den warmen Monaten hingegen klimatisiert, also gekühlt. Die Folgen dieser teilweise erheblichen Temperaturdifferenzen sind Spannungen in den Gebäuden, die durch die verschiedenen Ausdehnungskoeffizienten der unterschiedlichen verbauten Materialien entstehen. Können diese Spannungen nicht ausgeglichen werden oder abfließen, so kommt es zu Gebäudeschäden, die sich insbesondere durch Risse darstellen.
Zudem herrschte nie zuvor in den Räumen von Gebäuden eine Luftfeuchtigkeit wie in unseren Tagen. Es wird geduscht, gebadet, gewaschen, getrocknet, gespült, gekocht, gekühlt, wir haben Haustiere, Aquarien, Zimmerpflanzen, Luftbefeuchter und vieles mehr. Alles das gibt Feuchtigkeit in den Räumen ab, die irgendwo hin muss.
Eine der Folgen ist Schimmelbildung, die häufig den Wohnungsinhabern angelastet wird. Es wird dann offeriert, dass ein verändertes Heiz- und Lüftungsverhalten Abhilfe bringen könnte. Das mag in Einzelfällen zutreffen, in der Regel jedoch basiert die Schimmelbildung auf baulichen Mängeln, insbesondere bei der Innenraumisolierung.
Weitaus problematischer ist wohl die Außenfassadenisolierung zu sehen. Und sie gerät immer wieder erneut in den Fokus der Kritik. In der Regel werden heute sogenannte Wärmedämmverbundsysteme (WDVS) eingesetzt. Diese sind vergleichsweise preisgünstig und stellen eine einfache Lösung dar Energieverluste durch die Gebäudehülle zu senken und dass, ohne sich allzu sehr Gedanken über die bauphysikalischen Zusammenhänge im Gebäude machen zu müssen. So jedenfalls argumentiert die Bauwirtschaft und auch die Politik.
Nach neuesten Schätzungen wurden deutschlandweit bisher etwa 900 Millionen Quadratmeter dieser Verbundisolationen auf Fassaden verklebt. WDVS bestehen aus einem schwer zu trennenden Materialmix: Polystyrol- Dämmschicht, Kunststoffarmierungsgewebe, kunststoffmodifizierte Zementkleber sowie Fassadenfarben. Letztere werden stark mit Algiziden und Fungiziden angereichert, damit die Fassaden länger wie neu aussehen. Ständig kommen weitere chemische Substanzen hinzu, um die Verbundstoffe zu verbessern. Über deren Wirkung auf die Umwelt sowie auch den menschlichen Körper sind kaum Aussagen zu treffen.
Nachfolgend möchte ich auf die Umweltfreundlichkeit von WDVS eingehen, wirtschaftliche Betrachtungen folgen in einem weiteren Beitrag. Über die Lebensdauer der WDVS lässt sich bisher noch nichts Abschließendes aussagen, denn sie werden erst seit Ende der 1980er Jahre verbaut. Experten schätzen jedoch eine Lebensdauer von etwa 30 Jahren. Mehr als dreiviertel unserer Gebäude wurden vor 1980 gebaut. Wären durch den Krieg nicht so viele Gebäude zerstört worden, wäre die Anzahl alter Gebäude noch weitaus höher. Gebäude können also bei sachgemäßer Pflege technisch durchaus eine Lebenserwartung von mehreren Hundert Jahren haben. Von diesem Blickwinkel aus, ist es von wenig Bedeutung, ob eine Wärmedämmung 25 oder 35 Jahre hält. Die Lebensdauer ist von Umweltgesichtspunkten aus einfach zu kurz, gegenüber konventionellen Baustoffen, wie Mauerwerk.
Wir können also davon ausgehen, dass die ersten Dämmsysteme bald entsorgt werden müssen und in der Folgezeit werden es immer mehr. Demnach müssen in den nächsten 30-40 Jahren alle geschätzten 900 Millionen Quadratmeter entsorgt werden und es kommen immer neue Massen davon hinzu.
Im Herbst 2015 wurde zur Entsorgung von WDVS eine kleine Anfrage vom Hessischen Landtag beantwortet. Demnach gibt es eine verlässliche Zahlenbasis für das zu erwartende Rückbauvolumen in den kommenden Jahren bislang nicht. Auf die Frage „Welche Recyclingtechnologien sind erprobt?“ gab es diese Antwort: Technologien zum Recycling, also zur stofflichen Verwertung von Polystyrol aus WDVS, sind aktuell nicht verfügbar.
Weiter Fakten erspare ich Ihnen. Sieht jedoch so Umwelt- und Klimaschutz aus? Etwas Energie einsparen – dazu demnächst mehr – und dafür hunderte Kubikmeter Sondermüll fabrizieren?
Der Architekt Christoph Mäckler, ehemaliger Vorsitzender des Bundes Deutscher Architekten, plädiert dafür nachhaltig und klimagerecht zu bauen, anstatt Gebäude in Kunststoff zu verpacken. Eine weiche Dämmschicht aus geschäumtem Kunststoff habe nicht die gleiche Lebensdauer wie eine gemauerte Wand – meint Mäckler. „Nachhaltig bauen bedeutet, ein Gebäude so zu errichten, dass es auch noch in hundertfünfzig Jahren genutzt werden kann und nicht nach 30 Jahren wieder abgerissen oder erneuert werden muss.“ Dies müsse bei der Energiedebatte berücksichtigt werden, meint Mäckler. Er fordert auch von Gesetzgeber für Neubauten Wärmeverbundsysteme zu untersagen. Stattdessen sollte so geplant und konstruiert werden, das durch entsprechende Wanddicken Dämmstoffe überhaupt nicht erst nötig werden.
Demnächst Wirtschaftlichkeit von WDVS




Interessantes zum Klimawandel

Der Klimawandel wird schon den Kindern im Kindergarten vermittelt. Er stellt mittlerweile bei den Deutschen eine der größten Sorgen dar. Auch ich möchte ihn nicht in Zweifel ziehen, doch es gibt ihn schon seit es auf der Erde ein Klima gibt. Über die Umstände die zu diesen Klimaveränderungen führten und führen bestehen nur ansatzweise Erkenntnisse. Dennoch wird den Menschen heute eine entscheidende Rolle für unseren derzeitigen Klimawandel zugesprochen. Ihre Lebensweise soll den Klimawandel stark forcieren. Die uns dafür von der Wissenschaft gelieferten Fakten sind vom normalen Bürger nicht zu widerlegen. Auch ich möchte eine gewisse Mitwirkung der Menschen am Klimawandel nicht bestreiten. Der Tenor liegt jedoch auf „gewisse Mitwirkung“, denn der Klimawandel findet auch ohne unser Mitwirken statt und wir können nichts dagegen tun.
Sicher ist, die Menschen in vor- und frühgeschichtlicher Zeit hatten an Klimaveränderungen keinen Anteil, was wohl auch weitgehend auf das Mittelalter zutrifft. Heute machen Wissenschaft und Politik aus einem unbestrittenen Problem ein Drama, eine Existenzfrage.
Vom vor- und frühgeschichtlichen Klimawandel kann uns nur die Archäologie berichten. Im Mittelalter begannen die Menschen schwere Unwetter, die wohl auf klimatische Veränderungen zurückzuführen sind, schriftlich festzuhalten. Besonders die Mönche in den Klöstern taten sich dabei hervor.
Ich möchte in der Folge derartige Unwetter, die ja auch Naturkatastrophen waren, für den norddeutschen Raum aufzeigen. Sie sind ein beredendes Zeugnis dafür, wie wenig Einfluss wir Menschen auf das Klima haben. Dennoch möchte ich Umwelt-, Klima- und Naturschutzmaßnahmen nicht in Abrede stellen: Nur die Verhältnismäßigkeit sollte gewahrt bleiben.

– 516: Bei einer Sturmflut in Friesland sollen 6 000 Menschen ertrunken sein.
– 533: Nach dreitägigem Sturm eine sehr große Sturmflut an der Nordsee.
– 584: Große Sturmflut in Friesland.
– 586: Die Nordseeküsten werden von einer großen Sturmflut heimgesucht.
– Um 626: Ungeheure Sturmflut in Friesland
– 792: 7. November ungeheure Sturmflut in Friesland.
– 800: Sehr große Sturmflut er Nordsee schädigt Helgoland, das damals aus zwei Tafelbergen bestand, die annähernd gleich hoch waren.
– 806: Sehr große Sturmflut in Friesland.
– 821/22: Die bereits im September einsetzende Winterkälte hält ununterbrochen bis April an.
– 838: 26. Dezember, eine schwere Sturmflut, deren Höhe die Dünenkämme erreicht, sucht unsere Nordseeküste heim; wahrscheinlich erster Ansturm zur Entstehung der Leybucht; ein großer Teil der zwischen Ems und Weser überlebenden Ostfriesen wandert nach Nordfriesland aus.
– 863: Der Winter bleibt frostfrei. Es folgt eine Heuschreckenplage, die bis zehn Jahre lang die Enten zerstören und in Frankreich und Deutschland zu großen Hungersnöten führte.
– 975: Nach langem hartem Winter fällt am 14. Mai noch sehr viel Schnee.
– 984/85: Sehr kalter Winter mit Frost von November bis Mai.
– 989: mächtige Sturmflut in Friesland.
– 993/94: Strenger Winter mit starkem Frost bis Mitte April. In der darauf folgenden Sommerdürre versiegen viele Bäche und Flüsse.
– 999 und 1000: Zwei unerhört heiße und trockene lassen viele Bäche und Flüsse versiegen.
– 1015 -1017: Alljährlich besonders starke Sturmfluten an der Nordsee.
– 1066: Ungeheure Sturmflut an der Nordsee (soll auch des Schloss Mellum vernichtet haben).
– 1072: Besonders milder Winter, so dass die Bäume schon zu Neujahr ausschlagen und die Vögel im Februar Junge haben.
– 1076/77: Der äußerst strenge Winter legte die Flüsse von Ende November bis Ende März unter Eis.
– 1120: In den Dörfern um Halberstadt werden neben Vögeln sogar Ochsen und anderes Vieh vom Hagelschlag getötet.
– 1122: Von Magdeburg bis Halberstadt starker Hagel, der große Zerstörungen anrichtet.
– 1124: Bemerkenswerte Sturmflut an der Nordsee.
– 1128: Zu Pfingsten fällt ungewöhnlich viel Schnee.
– 1144: Eine starke Sturmflut soll von der Nordseeküste fast 12 Meilen weit ins Land eingedrungen sein.
– 1162: Ungeheure Sturmflut an der Nordsee; gleichzeitig im ganzen Land schwerste Gewitterstürme.Square Pop-Up (250x250)
– 1164: 17.Februar ungeheurer Gewittersturm in ganz Norddeutschland, Überschwemmungen an Elbe und Weser sowie schwere Sturmflut an der Nordsee mit angeblich 100 000 Toten. Mit dieser „Julianenflut“ begann die Bildung des Jadebusens.
– 1170: Außerordentlich schwere Sturmflut schädigt die ostfriesische Küste stark.
– 1171: schwere Sturmflut an der Nordsee, schwere Gewitterstürme in ganz Norddeutschland.
– 1172,1173,1174: Außergewöhnliche Sommerhitze mit großer Dürre.
– 1185: Außergewöhnlich warmer Winter, in der Adventszeit bilden sich Knospen, im Januar 1186 spießen die Blätter und die Bäume stehen in Blüte.
– 1200: 100 000 Menschen sollen einer starken Sturmflut an der Nordsee zum Opfer gefallen sein.
– 1212-1214: Auffallend starke und zahlreiche Sturmfluten an der Nordsee.
– 1216: Sehr starke Sturmflut soll allein in der Bremer Gegend 20 000 Menschen dahingerafft haben.
– 1218: 17. November: Ungeheure Sturmflut schädigt die ostfriesische Küste und soll insgesamt 100 000 Menschen getötet haben.
– 1219: 16. Januar: Eine ungeheure Flut vertieft den bereits 1164 begonnenen Jadebusen und soll 36 000 Menschenopfer gefordert haben.
– 1220: Riesige Sturmflut am 4. Januar.
– 1222: Große Sturmflut am 14. Januar
– 1223: 27. Januar mächtige Sturmflut an der Nordsee.
– 1228: Schwerste Regengüsse überschwemmen große Teile Ostfrieslands sowie des Magdeburger Gebietes.
– 1230: Ungeheure, mit Sturmfluten verbundene, Sturmflut an unseren Küsten.
– 1233: Alle norddeutschen Flüsse waren in extrem hartem Winter zugefroren.
– 1237: Sehr große Sturmflut on der ostfriesischen Küste.
– 1242: Große Sturmflut am 20. November an der ostfriesischen und oldenburgischen Küste.
– 1248: Sehr starke Sturmflut am 19. November an der Nordseeküste.
– 1257: 9. Oktober: große Sturmflut an der Küste und große Überschwemmungen an der Ems.
– 1263: 23. Juni: Wolkenbruch fordert im Braunschweigischen mehrere Todesopfer.
– 1266: 16. Januar: Sehr große Sturmflut an der Nordsee.
– 1268/69: Sehr strenger Winter von November bis Februar – Skagerrak und Kattegatt komplett zugefroren.
– 1273: In Ostfriesland kommen 2 000 Menschen bei einer Überschwemmung (Sturmflut?) um.
– 1277: 13. Januar: Sehr große Sturmflut in Ostfriesland. Das Nordseewasser wir bis zum holländischen Kloster Ter Apel (grenznah) getrieben, dass sin ca. 40 km landeinwärts. Im Kloster sterben 70 Menschen.
– 1287: Sehr milder Winter, die Bäume blühen bereits im Januar. Eine heftige Sturmflut an der Nordseeküste soll wieder, wie 10 Jahre zuvor, tief ins Binnenland vorgedrungen sein und erneut in Ter Apel viele Menschen getötet haben.
– 1288: Schwere Sturmfluten an der Nordsee und heftige Orkane in den Monaten Januar und Februar.
– 1289: sehr warmer Winter, um Neujahr blühen Violen und Korn, die Mädchen schmücken sich mit Blumen, die Vögel brüten im Januar, im Februar ist man Waldbeeren, Im April blühen die Reben.
– 1292: Milder Winter bis Februar, dann jedoch frieren alle Flüsse zu und können schwere Lasten tragen, auch das Kattegatt friert zu.
– 1300: Helgoland und andere Nordseeinseln leiden unter sehr starken Sturmfluten.
– 1301: extrem warmer Winter.
– 1303 und 1304: Sehr große Trockenheit, die Weser und zahlreiche andere Flüsse in ganz Deutschland trocknen im Sommer aus.
– 1313: sehr große Sturmflut an der Nordsee.
– 1313 bis 1317: ungewöhnlich nasse Jahre in ganz Deutschland.
– 1323: Sehr harter Winter: Es herrscht so strenger und langer Frost, dass man von Lübeck bis Kopenhagen über die Ostsee laufen konnte.
– 1333: Ein Wolkenbruch zerstört die Dörfer Wagenrode und Wisenhorst, westlich der Rehburger Berge, fast vollständig.
– 1334: 23. November: Die Clemensflut erweitert den östlichen Teil des Jadebusens; die Heete stößt zur Weser durch und Butjadingen wird zur Insel.
– 1336: 27. Und 28. Oktober: Ungeheurer Sturm und mächtige Sturmflut an der Küste.
– 1342: Juli: Höchstes bis heute bekanntes Hochwasser aller niedersächsischen Flüsse, viele massive Brücken werden zerstört, viele Häuser brechen zusammen, viele Städte wie Hann.-Münden, Hameln, Minden stehen tagelang unter Wasser, ungezählte Tote.
– 1362: 16. Januar: Die zweite Marcellusflut, auch Grote Mandrenke genannt (großes Ertrinken) war eine gewaltige Sturmflut in Friesland. Sie verursachte wahrscheinlich den ersten Dollart-Einbruch, ferner die Leybucht und große Landverluste am Jadebusen.
– 1370: 16. Januar: schwere Sturmflut an der ostfriesischen Küste.
– 1372: große Sturmflut an der Nordsee.
– 1373: 9. Oktober: Sehr große Sturmflut.
– 1374. 9. Oktober: Die furchtbare Dionysusflut schädigt die Nordseeküste schwer.
– 1377: 15./16. November: Große Sturmflut vernichtet 30 Kirchspiele.
– 1382: Ungeheurer Regenguss überschwemmt Braunschweig.
– 1387: Die außerordentliche Hitze jenes Sommers gibt ihm auf Jahrhundert hinaus den Namen „Der alte, heiße Sommer“; niedrigster Flusswasserstand im ganzen Land.
– 1398: Die große Insel Bant zerfällt nach gewaltiger Sturmflut in die heutigen Inseln Borkum, Juist und Norderney.
– 1400: Große Sturmflut, „de vriessche vloet“ genannt, wütet an der ostfriesischen Küste.
– 1401: 23. April bis 17. September fällt täglich Regen.
– 1403 und 1404: Im November sehr große Sturmfluten an der Nordsee.
– 1405: Täglicher Regen von Anfang August bis Neujahr.
– 1407/08: Außerordentlich strenger Winter – Der Große Winter genannt.
– 1421: Außergewöhnlich schwere Sturmflut an der Nordsee.
– 1424: Die Besiedlung von Aldesum im heutigen südlichen Jadebusen, noch um 1350 ein vielbesuchter Markt mit einer Gaukirche, wird infolge von Sturmfluteinwirkungen aufgegeben.
– 1425: Extrem warmer Winter, Kornblumen, ausgefallene Erbsen und Bohnen blühen im Dezember.
– 1427: Bäume blühen im Dezember.
– 1434 bis 1437: Jährlich große Sturmfluten:
– 1446: 10. April: ungeheurer Sturm, schwere Gewitter, sehr starke Schneefälle und verderbliche Kälte; furchtbare Sturmflut vernichtet 16 Küstenorte und verschlingt angeblich 100 000 Menschen.
– 1468: Sehr kühler, nasser Sommer mit großen Hochwässern; in Braunschweig werden Tote aus den Gräbern gespült, das Korn bleibt ungemäht stehen, der Wein missrät, im folgenden Winter extrem starker Schneefall der Schäden an Häusern verursacht, schwere Schneebrüche im Wald.
– 1473: Sehr trockener Sommer, denn „Wasser war teurer als Wein“. Von Mitte April bis zum 8. September kein Tropfen Regen. Mühlen stehen wegen Wassermangel still, schwere Waldbrände im Harz.
– 1479: Heißer, trockener Sommer, Mangel an Wasser, in Braunschweig kann weder gebacken noch gebraut werden, alles wird aus Magdeburg geholt.
– 1481: In Magdeburg fallen hühnereigroße Hagelkörner in riesigen Mengen, Unwetter bringt ein Ausufern der Elbe und mächtige Überschwemmungen.
– 1485: Den ganzen Januar über große Sturmfluten.
Diese Unwetterchronik führt nur die bedeutendsten Ereignisse auf und zudem nur für Nordwestdeutschland. Sie zeigt jedoch eindrucksvoll, dass es mächtige Unwetter auch vor vielen Jahrhunderten gab. Auch damals fand ein Klimawandel statt, dessen Ursachen wir jedoch nicht kennen und wohl ohne Zutun des Menschen. Wir sollten dennoch Klimaschutz betreiben, jedoch ohne Hysterie und mit Augenmaß.
Dazu demnächst das Thema Wärmedämmung.