Archiv der Kategorie: Geschichte

Was die Erfahrung und die Geschichte lehren, ist dieses, daß Völker und Regierungen niemals etwas aus der Geschichte gelernt und nach Lehren, die aus derselben zu ziehen gewesen wären, gehandelt haben.

Georg Wilhelm Friedrich Hegel

Die verschwundenen Annalen des Tacitus – die Machenschaften der katholischen Kirche

Publius Cornelius Tacitus wurde um 58 n. Chr. geboren und starb um 120. Er gilt als einer der bedeutendsten römischen Historiker und Chronisten, zudem war er Senator in Rom.
Von seinen Werken sind insbesondere die Annales sowie die Germania einem breiten Kreis bekannt. Mit letzterem Werk, das die Geografie und Kultur der germanischen Stämme beschreibt, wird wohl jeder Schüler konfrontiert, der Latein als Fach belegt.
Seine Annales hingegen beschreiben die Geschichte des römischen Reiches vom Tod des Augustus 14 n. Chr. bis Nero 68 n. Chr. Sie sind wohl das bedeutendste Werk für diesen Zeitabschnitt römischer Geschichte. Veröffentlicht wurden diese 16, vielleicht sogar 18, Bücher zwischen 110 und 120 n. Chr.
Im Mittelalter gerieten die Werke des Tacitus fast vollständig in Vergessenheit, nur einige Kleriker kannten diese wohl noch und bedienten sich ihrer. Im 9. Jahrhundert sollen die Annales im Kloster Fulda kopiert (abgeschrieben) worden sein, danach galt das Werk als verschollen.
Im Jahr 1505 entdeckte ein weltlicher Gelehrter die Abschrift im Kloster Corvey wieder, in der viele Teile der verloren geglaubten Bücher enthalten waren. Gleich nach ihrer Entdeckung, der weltliche Gelehrte und ein Mönch hatten gerade mit der Übersetzung begonnen, wurden die Schriften gestohlen. Es heißt heute italienischen Humanisten waren die Diebe!? Doch woher wussten die Diebe von dem Fund; Medien im heutigen Sinne, die diese Information hätten verbreiten können, waren unbekannt. Es kann daher nur ein „Auftragsdiebstahl“ gewesen sein. Wenig später kamen die Bücher – welch ein Zufall – in die Hände von Papst Julius II. der sie bis zu seinem Tod 1513 unter Verschluss hielt. Sein Nachfolger Papst Leo X. kam so an die Annales und lies eine Übersetzung veröffentlichen. Sonderbarerweise fehlten im Druckwerk ganze Jahresberichte des Tacitus, die nach offizieller Version des Vatikans verschollen sind. Es fehlen, auf unsere Zeitrechnung bezogen, die Jahre 29, 30, 31 ganz, sowie der Anfang des Jahres 32, jedoch auch spätere Jahre fehlen. Die fehlenden Jahre sind genau jene Jahre, in denen laut Neuem Testament und Geschichtsschreibung die Geschichte von Jesus von Nazareth spielte und Jesus hingerichtet wurde. Es sind Jahre in denen Pontius Pilatus Präfekt der römischen Provinz Judäa war.
Es fehlen auch die Jahresberichte der Annales über die Jahre 37-46 in den Paulus von Tarsus als Verkünder des Urchristentums den Mittelmeerraum bereiste. Und letztendlich fehlen die Jahre 64-68 n. Chr., Kaiser Neros letzte Regierungsjahre. Unter Nero soll im römischen Reich die Christenverfolgung getobt haben – alles nur Zufall? Ich glaube nicht an solche Zufälle, jedoch auch nicht an Verschwörungstheorien und sie können sich ihr eigenes Bild machen. Ich gehe davon aus, dass die fehlenden Schriften von Tacitus noch komplett vorhanden sind und wohl in den päpstlichen Geheimarchiven auf ihre neue Entdeckung warten.
Das Original der Corveyer Handschrift der Annales ist dann in die Biblioteca Medicea Laurenziane in Florenz gekommen; jedoch ohne die fehlenden Schriften. Dort hat sie ein alter Freund von mir eingesehen und einige Seiten fotografieren dürfen. Dabei sind an zahlreichen Stellen erhebliche Diskrepanzen zwischen Abschrift und Original zu erkennen. An einem wohl gravierenden Beispiel möchte ich diese „Textentstellungen“ darlegen. Ob diese mutwillig, durch Unwissenheit oder einfach durch Schlamperei entstanden sind, werden wir sicherlich niemals in Erfahrung bringen.
Im Originaltext steht „proculteuto burgiensisaltu“ geschrieben in zwei Worten, in dem Druck im päpstlichen Auftrag wurde daraus „procul teutoburgiensi saltu“. Wohl allein durch diese umgestellte Auflösung kam man später bei der Ortssuche nach der Varusschlacht auf den Teutoburger Wald.
Dieser Mittelgebirgszug hieß jedoch bis in die frühe Neuzeit Osning – der Name Teutoburger Wald war bis dahin unbekannt. Im Jahr 1616 wurde der „Osning“ durch den deutschen Geografen und Historiker Philipp Clüver in „Teutoburger Wald“ umbenannt. Es sollte eine Rück-Übersetzung des Namens teutoburgiensi saltus sein; Clüver gründete seine Annahme auf den dort vorhandenen Teutberg. So nahm ein Irrtum, der auf einer fehlerhaften Übersetzung beruhte seinen Lauf und fand Eingang in Wissenschaft und Lehre. In der Folge lernten Millionen Schüler in aller Welt: Die Varusschlacht fand im Jahr 9 n. Chr. im Teutoburger Wald statt – so auch ich.
Was ich mit dieser Ausführung verständlich machen will: Solch ein kleiner, simpel anmutender Übersetzungsfehler – ob aus Versehen oder mutwillig entstanden – kann die Geschichtsschreibung unabsehbar verfälschen, wenn die Wissenschaft nicht toleranter, offener, aufgeschlossener, gegenüber eigenen Fehlinterpretationen wird. Historiografische Schriften können ein Wissensquell sein, jedoch niemals allein einen wissenschaftlichen Beweis darstellen. Auf vielen dieser historiografischen Quellen sitzt die katholische Kirche, insbesondere der Vatikan, bis heute. Die christliche Kirche hat über das gesamte Mittelalter Schriften und Bücher verbrennen lassen, die ihren Glaubensgrundsätzen entgegenstanden. Es wäre nun für sie an der Zeit daraus Lehren zu ziehen und der unabhängigen Wissenschaft die Archive zu öffnen.




Der Tod Adolf Hitlers

Ohne große Vorrede. Im April 1945 war für die deutsche Wehrmacht der Zweite Weltkrieg verloren. Das war auch Adolf Hitler klar, denn bereits ab dem 16. Januar 1945 lebte Hitler meist in den Räumen des Bunkers im Garten der Alten Reichskanzlei in Berlin. Hitler machte diesen Bunker zum Führerhauptquartier. Nach dem Tod des US-Präsidenten Roosevelt am 12. April 1945 schöpfte Hitler nochmals kurz Hoffnung, dass die Anti-Hitler-Koalition doch noch brüchig werden könnte. Zunehmend jedoch verweigerten ihm selbst seine engsten Mitstreiter die Gefolgschaft. Als selbst SS-General Felix Steiner ablehnte, Hitler mit seiner SS-Armeegruppe bei der Verteidigung Berlins zu unterstützen, wurde diesem wohl klar, dass seine Zeit angelaufen war. Er beauftragte seinen Chefadjutanten, SS-Obergruppenführer Julius Schaub, alle Papiere und Dokumente aus seinen Privattresoren in Berlin, München und auf dem Berghof zu vernichten. Am 25. April wurde Hitler von dem Zusammentreffen der US-Armee mit Sowjetsoldaten in Torgau unterrichtet, die dort eine Siegesfeier abhielten. Auch über der Einkesselung Berlins wurde er ständig informiert. Er ließ sich laufend über deren Vorrücken des Feindes in das Stadtzentrum unterrichten. Hitler war sich seiner Schuld wohl bewusst, doch was kommen würde, wusste er nicht. Er wollte nicht in die Hände der Rotarmisten fallen. Am 28./29. April, gegen Mitternacht, heiratete er seine Lebensgefährtin Eva Braun. Zwischenzeitlich war auch Hitlers engster Vertrauter, Joseph Goebbels und dessen Frau und Magda, mit ihren sechs Kindern, in den Führerbunker eingezogen.
Hitler wusste, dass sich der feindliche Gürtel immer enger um Berlin zog. Am 30. April 1945 nahm er sich mit seiner Frau im Bunker das Leben, angenommen wird mit Gift. Die Leichen von Hitler und Braun sollen dann mit Benzin übergossen und vor dem Notausgang des Bunkers im Garten der Neuen Reichskanzlei verbrannt worden sein. Am Tag darauf nahm sich auch Joseph Goebbels mit Familie das Leben. In Folge gingen einige weitere hohe Hitlervertraute im Führerbunker in den Tod.
Soweit die allgemeine Geschichtsschreibung – zum Teil bis heute. Die Angst, selbst vor dem toten Adolf Hitler, war besonders bei den Sowjets riesengroß. Also wurde an der propagierten Legende vom Tode Hitlers und des mysteriösen Verschwindens seiner Leiche festgehalten und diese befeuert.
Dennoch kam niemals wirklich Ruhe in Hitlers Todesstory – er wurde gesucht, zahlreiche Mutmaßungen machten die Runde und immer wieder soll er auf allen fünf Erdteilen gesichtet worden sein. Selbst bei den amerikanischen Geheimdiensten gibt es angebliche Sichtungsunterlagen.
Was sich jedoch nach Hitlers Selbstmord ereignet hat, möchte ich im Folgenden berichten:
Adolf Hitler muss die Rotarmisten schon gehört und gespürt haben, als er sich mit seiner Frau tötete. Am 29. April waren die Sowjets nur noch etwa 500 m von der Reichskanzlei entfernt und es fand ein unaufhörlicher Schusswechsel statt. Am 30. April gegen 1 Uhr 30 Minuten beschloss das sowjetische Oberkommando das Feuer auf die Reichskanzlei zu konzentrieren. Nachdem das deutsche Gegenfeuer nachgelassen hatte, begann der Sturm auf die Reichskanzlei. Eine sowjetische Aufklärungstruppe, die zur angreifenden Abteilung unter General Kusnezow gehörte, erhielt den Auftrag Adolf Hitler und sein Oberkommando zu finden. Geleitet wurde die Operation der Aufklärungstruppe von Oberstleutnant Iwan Klimenko. Er wusste, dass Hitler und seine engsten Vertrauten sich im Führerbunker unter der Reichkanzlei befinden mussten.
Nachdem die Reichskanzlei eingenommen worden war, begann die Arbeit von Klimenkos Truppe. In den Führerbunker gelangte man nur durch ein Vestibül in der Reichskanzlei, von wo eine breite Treppe nach unten führte. Ein zweiter Eingang führte vom Hofinneren durch einen Eingang in der betonierten Wand. Der Führerbunker war ein höchst verworrenes unterirdisches Labyrinth, in dem sich Klimenkos Leute zunächst nicht zurechtfanden. In Hitlers Gemächern konnten die Aufklärer jedoch niemanden finden. Sie setzten ihrer Suche in allen Räumen der Reichskanzlei fort – vergebens! Im Bunker fanden Klimenkos Leute viele exklusive Lebensmittel, kostbare Weine und Kognaksorten; sogar eine Küche war eingerichtet. Einige hohe SS-Leute hatten sich wohl bis zur Bewusstlosigkeit besoffen, um sich anschließend eine Kugel in den Kopf zu jagen – überall war unerträglicher Leichengestank und Blutlachen.

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Die Suche nach Hitler und Goebbels blieb jedoch erfolglos. Dann wurden die Leichen von Goebbels und seiner Frau auf dem Hof gefunden: Beide waren stark durch Feuer in Mitleidenschaft gezogen, aber noch zweifelsfrei zu identifizieren. Tag und Nacht wurden gefangene deutsche Beamte und Wehrmachtsangehörige vernommen – ohne Erfolg! Dann wurde Klimenko ein Mann zugeführt, dessen Papiere ihn als Admiral Voß auswiesen. Voß, Bevollmächtigter von Großadmiral Dönitz, war die letzte Tage bei Hitler zu Gast gewesen. Er sagte aus, dass ihm von Hitler wichtige Dokumente für Dönitz übergeben worden waren, den er zu seinem Nachfolger ernannt hatte. Voß war auch Zeuge bei Hitlers Hochzeit und er sagte aus, dass Hitler und Braun sich am 30.April das Leben genommen hätten. Dann erklärte sich Voß bereit, die Aufklärer bei ihrer Suche nach Hitler zu unterstützen.
In einem betonierten Bassin im Außengelände, entdeckte Voß unter vielen Leichen eine, die er als Hitler ansah. Und die Leiche sah Hitler wirklich ähnlich, was die Version von einem Hitler-Doppelgänger aufkommen ließ. Etwa 10 Personen aus Hitlers direktem Umfeld wurden dann zur Identifizierung herangezogen, darunter der Hausmeister, der Garagenchef der Reichskanzlei, Karl Schneider und Hitlers Leibkoch, Wilhelm Lange, die alle übereinstimmend erklärten, dass der Leichnam nicht Adolf Hitler sei. Die Suche begann von neuem.
Zur gleichen Zeit fiel dem Soldaten Tschurakow ungefähr vier Meter vom hofseitigen Eingang des Führerbunkers ein Trichter im Boden auf, in dem eine Panzerfaust lag. Aus Sicherheitsgründen wurde angewiesen, die Panzerfaust zu bergen. Tschurakow kletterte in den Trichter um die Waffe zu fassen, als der Trichterboden etwas nachgab und der Soldat sah eine graue Decke, aus der Füße herausragten. Daraufhin wurde mit einer Grabung begonnen und es wurden die Leichen eines Mannes und einer fast nackten Frau geborgen. Zu diesem Zeitpunkt dachte Klimenko noch, die Leiche Hitlers gefunden zu haben – diese lag im blauen Speisesaal der Reichskanzlei zur Identifizierung. Daher gab Klimenko die Anweisung den Trichter mit den beiden Leichen auf dem Hof wieder zu zuschütten.
Als den Sowjets bewusst wurde, dass sie mit der angeblichen Leiche Hitlers einem Irrtum aufgesessen waren, ließ Klimenko den Trichter, in dem die Panzerfaust gefunden worden war, erneut öffnen. Hitlers Wachleuten und Bediensteten wurden dann die beiden Leichen sowie die zwei, bei den Leichen gefundene Hundekadaver, zur Identifizierung vorgezeigt. Alle waren sich einig, die gefundenen waren Hitler und Braun. Die Identifizierung wurde protokollarische aufgenommen und durch Zeichnungen ergänzt. Der eine Hund wurde zudem von Hitlers Hundewart, Paul Feni, eindeutig als Hitlers Hund „Blondi“ erkannt. Die SS-Leibwache Harri Mengeshausen gab weiterhin ein Geständnis ab, an der versuchten Verbrennung von Hitler und Braun sowie an der Vergrabung ihrer Leichname beteiligt gewesen zu sein. Mengeshausens Angaben wurden von einigen anderen Wachleuten und Bediensteten bestätigt. Als Protokollzeugen der sowjetischen Aufklärer unterzeichneten Oberstleutnant Klimenko, Soldat Oleinik und Soldat Tschurakow.
Die Leichen von Hitler und Braun wurden dann in zwei Holzkisten gepackt, in ein Auto verladen und zum Stab gebracht. Damit war die Arbeit der Aufklärungstruppe der Sowjetarmee unter Oberstleutnant Iwan Klimenko beendet. Dieser Sachstand wurde bereits 1965 vom Spiegelredakteur Erich Kuby recherchiert. Doch was geschah dann mit den Leichnamen von Hitler und Braun? Darüber gab es bisher keine weiterführenden Informationen.

Über die Jahrzehnte war Hitlers Tod Anlass zu Spekulationen und Gerüchten. War er wirklich tot? Oder hatte man ihn tatsächlich in Südamerika gesehen?
Bekannt ist, Stalin hatte Angst das Hitler nicht tot sein könnte. Er hätte Hitler gern lebend erwischt, dann hätte er sich seiner Sache sicher sein können. Aber das Leben ist kein Wunschkonzert, selbst Stalin musste die Tatsachen so hinnehmen wie sie waren.
Erst unter Staats- und Parteichef Leonid Breshnew wurde Hitlers Geschichte endgültig abgeschlossen. Aber der Reihe nach: Die Leichen von Hitler und Braun waren am 5. Mai 1945 in zwei Holzkisten in den sowjetischen Stab nach Berlin/Buch gebracht worden. Schon Tage später verlegt die 3. Stoßarmee von Buch nach Finow und die sterblichen Reste des Führers und seiner Frau wurden trophäengleich mitgeführt. Dort werden die Leichname erneut vergraben. Kurz darauf kommt der Befehl einer erneuten Identifizierung, die Leichen werden exhumiert und am 17. Mai wieder unter die Erde gebracht. Jedoch erneut nicht für lange. Bereits im Sommer 1945 kommt der Befehl nach Rathenow zu verlegen. Jedoch nicht ohne Hitler, lautet die Anweisung. Es folgt das Übliche: Ausgraben in Finow, vergraben in Rathenow. Es sollte nicht von Dauer sein. 8 Monate später, folgte eine Verlegung nach Magdeburg: ausgraben, vergraben. Dort in Magdeburg sollte Hitler die nächsten 24 Jahre verbringen.
Es kam die Wiedervereinigung und der Abzug der sowjetischen Streitkräfte aus dem Gebiet der ehemaligen DDR – auch aus Magdeburg. Die internationalen Medien fanden wieder Interesse am Thema Hitler und sie hatten viel recherchiert, was zu Sozialismuszeiten unmöglich war. Sie hatten herausbekommen, dass sich die Kommandantur der 3. Armeegruppe in Magdeburg im Haus Westendstraße 32 befand. Dort musste Hitler liegen, so ihre Annahme. Es wurde gefilmt und fotografiert, Wissenschaftler untersuchten Proben, die nicht von Hitler stammen konnten und Zeitzeugen machten Angaben, die so nie geschehen sein konnten. Warum? Zu DDR-Zeit hatte man den Straßennamen geändert: Heute heißt die Westendstraße Klausenerstraße und das Haus mit dem Hof hat die Nr. 23.
Auch konnten die damaligen Medien nichts von der Geheimaktion mit Namen „The Archives“ wissen, die das Ende Hitlers besiegelte.
Es war am 5. April 1970, als die Geheimaktion, die KGB-Chef Juri Andropow mit dem Segen von Breshnew anordnete, Hitlers Geschichte endgültig besiegelte. Als Sichtschutz wurde auf dem Hof des Hauses der Kommandantur ein Zelt aufgestellt und es wurde zu graben begonnen. Die sowjetische Sondereinheit förderte fünf Munitionskisten zu Tage. Darin die sterblichen Überreste von Adolf Hitler, Eva Braun und der Familie Goebbels. Die nach 25 Jahren halbzerfallenen Skelette wurden in andere, stabile Holzkisten umgepackt. Dann wurden die Kisten auf das Übungsgelände der sowjetischen Panzergruppe am Biederitzer Busch geschafft, und da tritt ein einziger Widerspruch auf, denn ein anderes Protokoll nennt „ein unbebautes Terrain in der Gegend der Stadt Schönebeck“. Um unauffällig agieren zu können, war offiziell ein Lagerfeuer entfacht worden. Die Kisten mit den sterblichen Überresten wurden mit 20 Liter Benzin übergossen und angezündet. Nichts soll bleiben von Hitler, war die Devise. Die Asche des Lagerfeuers wurde später sorgfältig in einen Sack abgefüllt. Dann fuhren Oberst Kowalenko, Major Schirokow und Oberleutnant Gumentjuk mit dem Asche-Sack in einem Geländewagen Typ GAZ-69 auf die Landstraße K1010. Bei Biederitz, in der Nähe von Magdeburg, fuhren sie auf einen Feldweg der sie zur Umflutehle brachte. Dieser kleine Wasserlauf wird von einer Bogenbrücke überspannt, die Schweinebrücke heißt. An dieser Brücke hält der GAZ-69, Wladimir Gumentjuk nahm den Sack und streute die Asche von Hitler, Braun und Familie Goebbels ins Wasser. Damit war die Geheimdienst-Aktion der Sowjets abgeschlossen. Mit dieser Maßnahme wollten man eine letzte Ruhestätte Hitlers verhindern, die zu einem Ort für Nazi-Pilger werden könnte, so der ehemalige Sowjet-General Khristoforov.
Man könnte also sagen, der Führer Adolf Hitler hat in der Magdeburger Ehle sein siebtes Grab gefunden. Ausgerechnet in Sachsen-Anhalt, in einem Land das er nicht mochte, zu Lebzeiten insgesamt nur achtmal besuchte und an das er nie gute Erinnerungen hatte.
Dabei hatte Hitler für seinen Tod ganz andere Vorstellungen. In Linz wollte er bestattet werden, mit SS-Parade, goldenem Sarg, besetzt mit prachtvollen Edelsteinen aus dem Ural. Seine letzte Ruhestätte wollte er dort in einem Mausoleum finden – stattdessen als letzte Akt der Sturz von der Schweinebrücke in der sachsen-anhaltinischen Provinz.




Die Luftschlacht von Oschersleben

Von 1939-1945 gab es unzählige Luftangriffe der Alliierten gegen deutsche Städte, Industrie – und Militäranlagen. Die deutsche Wehrmacht, und insbesondere die deutsche Luftwaffe, ergaben sich diesen bis heute umstrittenen Flächenbombardements jedoch nicht ohne erhebliche Gegenwehr. Insgesamt prasselten in diesem Zeitraum auf das Deutsche Reich sowie auf die von deutschen Truppen besetzten Gebiete die unglaubliche Masse von 2 770 540 Tonnen Bomben nieder.
Eine der größten Luftschlachten, vielleicht sogar die größte in Deutschland und Europa, fand am 7.Juli 1944 über Mitteldeutschland statt. Sie bekam den Namen „Luftschlacht von Oschersleben-Egelner Mulde“ und wurde von den Nationalsozialisten als „Blitzluftschlacht von Oschersleben“ propagiert. Heute ist von diesem Ereignis kaum noch etwas bekannt.
Am frühen Morgen des 7.Juli 1944 startete von Südengland aus die 8.US-Luftflotte einen Schwerpunktangriff auf Mitteldeutschland. 1 129 B-17 und B-24 Bomber waren gestartet, begleitet von 756 Begleitjägern. Ihre Ziele waren klar definiert: Hydrierwerke Lützkendorf, Böhlen und Merseburg, sowie Flugzeugwerke und Zulieferer in Aschersleben, Oschersleben, Halberstadt, Bernburg, Halle und Leipzig sowie die Flugplätze in Kölleda und Nordhausen. Zugleich griff die United States Army Air Forces (USAAF) von Italien aus die Treibstoffwerke in Oberschlesien an, damit die bereits stark geschwächten deutschen Abwehrkräfte auch noch aufgesplittert wurden.
Bomber über Nürnberg - WikipediaDie deutsche Luftabwehr hatte die aus England anfliegende 8. US-Luftflotte jedoch frühzeitig gesichtet und war in Bereitschaft. Viel hatten die Deutschen dennoch nicht aufzubieten: IV.Sturm/JG 3, gesamte JG 300, II./JG 5 sowie I. und II./ZG 26. Insgesamt standen den 1 885 US-Flugzeugen etwa 90 deutsche Jäger der Typen Me-109 und FW190 gegenüber. Die Amerikaner kamen mit drei getrennt angreifenden Divisionen. Etwa gegen 8.30 gab es bei den deutschen Abwehrkräften den Alarmstart – die Kräfte sollten sich über dem Brocken zu einem Kampfverband zusammenschließen. Doch wohl schon vor diesem Treffen bekamen die deutschen Jäger ersten Feindkontakt. Die Deutschen hatten somit die US-Bomber bis nach Mitteldeutschland eindringen lassen, bevor sie begannen diese zu attackieren. Diese Strategie war sicherlich dem Umstand geschuldet, dass ein Angriff weiter westlich keine Erfolgsaussichten gehabt hätte, denn den 756 Begleitjägern der Amerikaner hätten die 90 deutschen Jäger nichts entgegensetzen können. Der Treibstoff der Begleitjäger reichte jedoch nicht, um die Bomber bis zu ihren Zielen zu begleiten – sie mussten vorher abdrehen. Diesen Zeitpunkt nutzten die Deutschen Jäger um gegen die US-Bomber erhebliche Erfolge zu erzielen. Zwar konnte ein Großteil der Bombenabwürfe nicht verhindert werden – so wurde auch der Leipziger Hauptbahnhof zerstört -, dennoch erlitten die Amerikaner drastische Verluste. Allein über dem Harzgebiet sowie dem Harzumland konnte ich für diesen Tag 39 Abstürze von B-17 und B-24 Bombern recherchieren. Bei diesen Bomber-Abstürzen konnte ich 119 tote amerikanische Flieger sowie 117 in Kriegsgefangenschaft (P.O.W) geratene ermitteln. Hinzu kamen noch zahlreich Verluste von Begleitjägern sowie deren Piloten.
Offizielle Zahlen zu den US-amerikanischen Verlusten jenes 7. Julis 1944 liegen bis heute nicht vor. Die Mutmaßungen schwanken zwischen 4 und 30 Prozent Verlust der gestarteten Bomber. Dennoch war dieser Bombereinsatz für die Amerikaner ein Desaster und führte zu einem Strategiewechsel der jedoch einige Zeit in Anspruch nahm.
Doch wie konnte eine Anzahl von etwa 90 deutschen Jägern – auch die hatten einige Verluste zu beklagen – eine amerikanische Armada von insgesamt 1885 Flugzeugen derart zusetzen. Dazu gibt es von verschiedenen Autoren verschieden Thesen.
These 1: Die deutschen Jäger waren mit einer neuartigen Panzerung ausgestattet, die getestet wurde. Diese These schließe ich aus, es gibt keine Hinweise dafür und es ist technisch auch schwerlich machbar, ein Jagdflugzeug nachträglich zu panzern ohne seine Flugeigenschaften erheblich zu verschlechtern.

Halfsize Traumb. V1

Vermutung 2: Die deutschen Jäger haben erstmals Luft-Luft-Raketen als Bordwaffen gegen die „Fliegenden Festungen“ eingesetzt. Auch diese These lehne ich ab. Die einzige von deutscher Seite im 2. Weltkrieg eingesetzte Luft-Luft-Rakete war die ungelenkte R4/M „Okan“. Von ihr wurden bis zum Kriegsende 12.000 Stück produziert, sie konnten aber erst ab 1945 eingesetzt werden. Der Name Luft-Luft-Rakete besagt, dass sie in der Luft abgefeuert wird, um Ziele in der Luft zu treffen. Die beiden lenkbaren Luft-Luft-Raketentypen Henschel Hs 117H und Ruhrstahl X-4 befanden sich noch in der Entwicklung und kamen angeblich nicht mehr zum Einsatz.
Vermutung 3, meine These: Von militärischen Gesichtspunkten aus können also keine Luft-Luft-Raketen zum Einsatz gekommen sein. Wohl aber Raketenwerfer – sogenannte Nebelwerfer -, die von Dipl.-Ing. Rudolf Nebel bereits im ersten Weltkrieg entwickelt und getestet wurden. Die Weiterentwicklung im 2. Weltkrieg hieß Nebelwerfer 21-cm-Werfer-42. Dieser war ein Raketenwerfer mit fünf im Kreis angeordneten Rohren von 1.300 mm Länge, der eine Reichweite bis zu angeblich 7,8 km besaß.
Als sich 1943 herausstellte, dass sogar schwere Bordkanonen für die Bekämpfung der feindlichen Bomber nicht wirkungsvoll genug waren, wurde aus eigener Verantwortung von deutschen Fliegeroffizieren die Verwendbarkeit des Werfers auf seinen Einbau in Jagdflugzeugen untersucht. Ab Januar 1944 fanden entsprechende Tests statt, in denen die Jagdflugzeuge Me-109 und Fw-190 mit diesen Raketenwerfern ausgerüstet wurden. Schnell zeigte sich die Überlegenheit dieser Raketenwerfer – genannt Wgr 21 – gegenüber den üblichen Bordwaffen. Mit diesen neuen Bordwaffen und ihrer erheblichen größeren Reichweite konnten die Panzerungen der amerikanischen Bomber effizient durchbrochen werden. Allerdings gab es einen Wermutstropfen: Die Anzahl der mitzuführenden Raketen war auf fünf begrenzt.
So ausgestattet, neben den MGs, griffen die deutschen Jäger wohl die amerikanischen Bomber an. Diese waren den deutschen Jägern schutzlos ausgeliefert und sie versuchten Richtung Rhein zu fliehen. Viele schafften es jedoch nicht. Die es schafften, wurden dort von den zurückgebliebenen Begleitjägern in Empfang genommen, die die Deutschen Jäger abdrängten. Der Schwerpunkt dieser Luftschlacht lag jedoch über der Egelner Mulde – mitten in Deutschland.