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Über openthedoor

Geboren 1956 in Gernrode/Harz, wo ich bis heute zuhause bin. Ausbildung: Realschule, abgeschlossene Lehre als Werkzeugmacher und Flugzeugmechaniker, Studium der Ingenieurwissenschaften mit Diplomabschlüssen, Weiterbildung in Betriebswirtschaft und Publizistik. Berufliche Stationen: Manager in der Metallindustrie, Messgeräteindustrie, Holz- und Möbelindustrie, Fleisch- und Lebensmittelindustrie, Landwirtschaft, Unternehmensgründer, Geschäftsführer, Unternehmensberater, Erfinder, Patentinhaber, Publizist, Journalist, Buchautor, Herausgeber, Verleger, Radioredakteur und Moderator.

Von Kriminellen und Attentätern, von Wiedergutmachung und von Recht und Gerechtigkeit

Alle Täter genießen in Deutschland Schutz, alle Opfer krimineller Handlungen hingegen werden schlichtweg im Stich gelassen.

Die deutsche Politik beruft sich tagtäglich auf den Rechtsstaat und die Menschenrechte. Doch in der Rechtspraxis stellt sich die Frage, ob das Recht differenziert, zwischen Täten und Opfern. Zudem genießen die Opfer wenig Aufmerksamkeit, und dass sowohl im Handeln der staatlichen Institutionen wie auch in den Berichten der Medien.

Opfer wollen sicherlich keine öffentlichkeitswirksamen Auftritte und Berichterstattungen, sie brauchen jedoch Hilfe und Unterstützung vom Staat. Es ist eine prägnante Aufgabe des Staates für den Opfer- und Hinterbliebenenschutz zu sorgen.

Nun bin ich kein Freund pauschaler Verurteilungen, weswegen ich die vorherrschende Situation an zwei repräsentativen Beispielen aufzeigen möchte. Diese stehen keinesfalls mit Fremdenfeindlichkeit in Zusammenhang, jedoch muss eindeutig angemerkt werden, dass Flüchtlinge und Immigranten keinen Sonderstatus genießen können und dürfen. Jedoch begehen keinesfalls nur „Ausländer“ kriminelle Handlungen, die Mehrzahl wird von deutschen Staatsbürgern begangen.

Wie auch immer: Die Zahl der Geschädigten und Opfer, bei denen die Täter keine finanzielle Schadenswiedergutmachung leisten, steigt von Jahr zu Jahr. Wo nichts zu pfänden ist, findet auch keine Wiedergutmachung statt. Den gerichtlichen Titel, sofern es überhaupt einen gibt, kann sich das Opfer dann hinter den Spiegel stecken.

Diese Situation, die jährlich Hunderttausende heimsucht, ist deutsches Recht – doch gerecht ist sie nicht. Zwangsarbeit ist in Deutschland untersagt, diese ist menschenunwürdig heißt es. Ist es menschenwürdig, wenn ehrliche Bürger und Steuerzahler um ihr Eigentum gebracht werden, körperliche Schäden erleiden oder sogar ihr Leben verlieren ohne dass die Täter Schadenswiedergutmachung leisten müssen. Ich denke wir müssen dieses Thema diskutieren und neue zeitgemäße Lösungen finden.

Weitaus gravierender ist jedoch der Umgang mit ausländischen Straftätern, insbesondere mit Flüchtlingen und Immigranten. Besonders die Polizei in den Großstätten weiß davon ein Lied zu singen. Die Beamten, die ihren Dienst auf der Straße tun, sind zunehmend frustriert. Sie kontrollieren und nehmen vorrangig junge ausländische Männer fest, die Eigentums-, Drogen- und andere Delikte begehen. Dabei werden sie beschimpft, beleidigt, bedroht und angegriffen. Diese jungen ausländischen Straftäter werden verhaftet und sind in der Regel nach 24 Stunden wieder auf freiem Fuß. Das ist mehr als frustrierend für die Ermittlungsbeamten und auch für uns Bürger. Wenn diesen Straftätern der Boden zu heiß wird, dann wechseln sie einfach das Bundesland und alles beginnt von vorn. Ist das Gerechtigkeit? Wenn ein Temposünder gestoppt wird und einen Polizeibeamten beleidigt, so hat er mit drastischen Geldstrafen zu rechnen. Bei Angriffen auf einen Beamten hat der Bürger im Allgemeinen nichts mehr zu lachen, der Ausländer hingegen kommt vor Lachen über unsere Justiz wohl nicht in den Schlaf. Es haben sich kriminelle Strukturen in zahlreichen Großstädten und Ballungsgebieten etabliert, die durchaus in den Bereich der organisierten Kriminalität hineinreichen und die es durch unsere Justiz mit Nachdruck zu bekämpfen gilt.

Leider hat sich bei NGO’s, Medien und in der Politik eine Art Entschuldigungskultur sowohl für junge deutsche Straftäter, besonders aber für junge Immigranten etabliert. Diese Täter werden zunehmend „als Opfer der Verhältnisse“ exkulpiert. Damit versucht man die Täter von ihrer persönlichen Verantwortung zu entlasten und zudem werden andere Verantwortliche gesucht. Diese Exkulpierung können wir auch zunehmend bei islamistischen Attentätern feststellen. Ihre Lebensumstände, Krieg, Flucht usw. werden als Entlastungsargumente herangezogen. Sicherlich haben viele Flüchtlinge und Immigranten Schweres hinter sich. Nur dafür kann unsere Gesellschaft nichts. Hier hat jeder Flüchtling Sicherheit, eine Unterkunft, hat genug zu Essen und bekommt Geld für seinen Lebensunterhalt. Keine Entschuldigung kann daher dazu dienen unsere Gastfreundschaft durch kriminelle Handlungen oder staatsfeindliche und terroristische Taten zu diskreditieren. Wer sich gegen unsere Gesellschaft wendet, hat das Gastrecht verloren: ohne Wenn und Aber. Die Täter müssen von der Justiz für ihre Taten zur Verantwortung gezogen werden und zudem ist ihnen die Aufenthaltsgenehmigung für Deutschland zu entziehen.

Es gibt keine Gesellschaft auf unserer Erde, auf der Raub, Diebstahl, Betrug, Mord, Todschlag und weitere kriminelle Handlungen nicht unter Strafe stehen. Die Täter wissen demnach genau was sie tun, sie fürchten jedoch unsere lasche Justiz nicht.

Wenn ausländische Straftäter nicht entsprechend unserer Gesetze zur Verantwortung gezogen werden, wenn jede kleinere Straftat als Kavaliersdelikt behandelt wird und die Täter ungestraft (für viele sind Bewährungsstrafen unerheblich) davonkommen, so wird die Hilfsbereitschaft der Gesellschaft zunehmend kippen. Wenn das Recht juristisch und moralisch gebeugt wird und Wiedergutmachung nur noch auf jene zutrifft, die sie sich finanziell leisten können, so wird dies zunehmend zu Fremdenfeindlichkeit und auch zur weiteren Spaltung der Gesellschaft führen.

In den letzten Jahren hat es zahlreiche islamistische Attentate gegeben, bei denen deutsche Staatsbürger Opfer wurden: so in der Türkei, in Tunesien, in Ägypten und im eigenen Land. Über die Taten wird ausführlich berichtet. Die Täter erreichen durch die Medien das, was sie bezweckt haben: einen zweifelhaften Heldenstatus im extremistischen Zweig ihrer Religion.




Die Opfer hingegen sind schnell vergessen, sie tauchen nur noch als Zahlen auf. Ihre Namen und Geschichten erfahren wir fast nie. Die Hinterbliebenen werden in Stich gelassen. Informationen über den Tathergang werden ihnen vorenthalten, ihre Probleme interessieren keine Behörde, die Rechnungen jedoch erreichen sie schnell. Es sind nur bedingt die deutschen Behörden, die dafür Verantwortung tragen. Es ist die Gleichgültigkeit der Politik gegenüber dem Einzelnen, dem Betroffenen. Es ist für Politiker medienwirksam sich gegenseitige Schuld zu zuschreiben, Ausschüsse und Rücktritte zu fordern, populistische Forderungen und Vorschläge zur Verhinderung von zukünftigen Attentaten zu unterbreiten und letztlich sogar die Ursachen in einer verfehlten Integrationspolitik zu suchen. Da kommen so skurrile Forderungen wie elektronische Fußfesseln für Gefährder auf. Als wenn sich jemand, der sein Leben für seinen bizarren Glauben opfern will, sich von solch Hightech-Firlefanz abhalten lassen würde.

Die Wahrheit bekommen wir dabei selten zu hören: Islamistische Anschläge werden auch in Zukunft nicht zu verhindern sei. Auch die Ursachenforschung ist einfach: Die Attentäter sind Menschen, die unser gesellschaftliches Modell hassen und es mit allen Mitteln bekämpfen wollen. Der islamische Glaube, in seiner fundamentalistischen Auslegung, dient dabei als Argument, als Handlungsanweisung und als Rechtfertigung. Dem haben wir nichts bei Attentaten im Ausland entgegenzusetzen und nicht viel bei solchen in Deutschland. Hier müssen wir rigoroser gegen Kriminelle und Gefährder vorgehen, alle rechtlichen Möglichkeiten dazu ausschöpfen und notfalls auch Mal darüber hinausgehen. Bei der Abwägung von Entscheidungen und Rechten zu Gunsten von deutschen und anderen Bürgern oder von Gefährdern – auch wenn diese deutsche Staatsbürger sein sollten -, muss die Devise lauten: „citizen first“.

Dennoch wird es weitere Opfer geben! Dafür trägt unsere Politik die Verantwortung, auch wenn sie dagegen wenig tun kann. Die Fehler sind in der Vergangenheit begangen worden und Fehler sind menschlich. Die Politik jedoch muss daraus lernen und Wiedergutmachung leisten. Die steht Opfern und Hinterbliebenen zu, sie kann kein Wahlgeschenk sein, keine Wohltat der Politik, sie ist eine pflichtgemäße Leistung, die unsere Sozial- und Solidargesellschaft zu leisten hat. Hoffen wir auf die nächste Bundestagswahl!

Die Menschheitsgeschichte muss wohl neu geschrieben werden

Die bisherige Hypothese der Menschheitsgeschichte gerät im Jahr 2017 mächtig ins Wanken. Beteiligt an dieser anthropologischen Sensation sind vor allem deutsche Wissenschaftler. Jedoch kaum jemand hat davon Kenntnis. Wie so oft hält man wohl erstmal weiter an der alten Theorie fest.
Die Schimpansen gelten als die nächsten Verwandten des Menschen. Wann und wo sich die Evolutionslinien trennten, ist bis heute nur ansatzweise geklärt.
Bisher galt die sogenannte „Out-of-Africa-Hypothese: Ihr zufolge begann die Spaltung vor etwa fünf bis 7 Millionen Jahren im östlichen Afrika, südlich der Sahara. Die These beruht auf den ältesten bekannten Funden der Gattung Homo.
In Griechenland wurde zunächst ein Unterkiefer und viel später in Bulgarien ein Backenzahn gefunden. Nichts Besonderes, könnte man denken. Zumal der Unterkiefer bereits im Jahr 1944 nahe Athen entdeckt worden war. An der Fundstelle Pyrgos Vassilissis sollte ein Bunker für die Wehrmacht erbaut werden. Bei den entsprechenden Ausschachtungsarbeiten entdeckte Bruno von Freyberg den teilweise bezahnten Unterkiefer, gemeinsam mit weiteren Fossilien. Freyberg sicherte den Fund zusammen mit den Sedimenten in denen er eingeschlossen war. 1951 interpretierte er den Fund als Überrest des frühem Meerkatzenverwandten Mesopithecus.
21 Jahre später erkannte dann Gustav von Koenigswald, ein deutsch-niederländischer Paläoanthropologe, dass es sich bei diesem Unterkiefer um ein Fossil eines frühen Menschenaffen handelt, den er zugleich nach seinem Entdecker Freyberg, als neue Art Graecopithecus freybergi auswies.
Und erneut verschwand der Unterkiefer im Archiv. Im Jahr 2012 wurde dann in in einem der bulgarischen Grabungsorte in der Gemarkung Asmaka bei Tschirpan ein oberer Backenzahn entdeckt, dessen Alter zunächst nur anhand von Begleitfunden auf rund 7 Millionen Jahre datiert wurde.
Im Jahr 2017 nahm sich eine Forschergruppe um Madelaine Böhme der Datierung an. Grund war die Ähnlichkeit des in Bulgarien gefundenen Zahnes mit denen des griechischen Unterkiefers. Das Tübinger Senckenberg Centre for Human Evolution and Paleonvironment untersuchte diese beiden Hominiden-Funde. Zu den Hominiden gehört der Mensch, samt seiner ausgestorbenen Verwandten und die Menschenaffen.

Abstammungsdiagramm Hominini (Wikipedia)

Bei der Abstammungslinie der Menschenaffen liegen die Zahnwurzeln in der Regel getrennt, bei den Hominini hingegen sind sie eher verschmolzen. Die Zahnwurzeln der beiden Funde waren verschmolzen. Aus dieser Erkenntnis leiteten die Forscher ab, dass die Vormenschen auch auf dem Balkan gelebt haben. Die Altersbestimmung ergab für den Unterkiefer 7,175 Millionen Jahre und für den Backenzahn sogar 7,24 Millionen Jahre. Somit stammen die bisher ältesten Funden menschlicher Vorfahren vom Balkan, was die Frage nach der Entstehung der menschlichen Art in ein vollkommen neues Licht stellt.
Zudem lassen die Sedimente, in denen die Funde gemacht wurden, den Schluss zu, dass vor gut 7 Millionen Jahren auf dem Balkan eine ausgeprägte Savannenlandschaft vorherrschte, in der die Vorfahren heutiger Giraffen, Gazellen, Antilopen und Nashörner lebten. Auch ihre Fossilien wurden dort gefunden, wo einst Graecopithecus freybergi lebte.
Mit diesen Erkenntnissen verliert die Theorie „Out of Africa“ zunächst ihre Relevanz.
Diesem anthropologischen Paukenschlag folgt fast zeitgleich ein weiterer. Die derzeitige Lehrmeinung besagt, dass der moderne Mensch Homo sapiens etwa 200.000 Jahre alt ist. Es gilt als wissenschaftlicher Konsens, dass die Wiege der Menschheit in Ostafrika, in Oma Kibish im heutigen Äthiopien liegt.
Im Südwesten Marokkos, in einem Gesteinsmassiv etwa hundert Kilometer von Marrakesch entfernt, liegen die eingestürzten Höhlen von Jebel Irhoud. Dort befanden sich einstmals Schwermetallminen. Anfang der 1960er Jahre fanden Arbeiter im Schutt einen fast vollständig erhaltenen Schädel. Mit diesem Fund, Irhoud-1, begannen die Untersuchungen dieser Gegend. Zunächst wurden die gefundenen Fossilien auf 160.000 Jahre datiert. Eine genauere zeitliche Einordnung war damals nicht möglich, da keine DNA gefunden wurde.




Im Jahr 2004 entdeckte der Franzose Hublin bei Ausgrabungen in Jebel weitere Skeletreste von mindestens fünf Individuen. Hublin bat das Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig (EVA) um wissenschaftliche Unterstützung. Das Leipziger EVA ist das größte Institut für Anthropologie der Welt. Die Leipziger Wissenschaftler nahmen sich mit verschiedenen modernen Methoden der Altersbestimmung der Funde, sowie der Vervollständigung der Skelette, an.
Nach über zehnjähriger Forschungsarbeit wurden nun die Ergebnisse vorgestellt: Für die Skelett-Reste aus Marokko, sowie für die aufgefundenen Werkzeuge, wurden ein Alter von 300.000 Jahren ermittelt. Zur Altersermittlung wurden verschiedene neue Methoden angewandt: Thermolumineszenzmethode, Radioaktivitätsmessungen der Knochen, Computertomographie, 3-D-Druck und Computeranimationen zur Vervollständigung der Skelettreste usw.

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Die Skelettfunde aus Marokko sind die ältesten des Homo Sapiens. Nicht nur, dass diese etwa 100.000 Jahre älter sind als alle bisherigen und damit auch die Stammbaum-Entwicklungstheorie mächtig ins Wanken bringen, diese Funde sagen viel mehr aus. Unsere damaligen ersten Vorfahren waren hoch aufgeschossene Gestalten, von mehr als 1,80 m Körpergröße. Zudem waren sie gut ernährt; erst die späteren Menschen wurden, wohl wegen Mangelernährung nur noch 1,60 bis 1,70 m groß.
Dass es sich bei diesen Menschen um die Gattung Homo sapiens handelt und nicht um einen Neandertaler ist, an Hand der Schädelform, selbst für nicht Fachleute deutlich erkennbar.
Diese beiden neuen Erkenntnisse werden wohl Anlass geben, den Stammbaum des Menschen umzuschreiben und somit auch die Lehrbücher.

Der Sibirische Trapp

In der geologischen Geschichte unserer Erde gab es mehrere gewaltige Massenaussterbe-Ereignisse. Über eines davon – dass wohl schlimmste von allen – möchte ich heute berichten.

Dieses Massenaussterben fand vor ca. 252 Millionen Jahren, an der Perm-Trias-Grenze, statt. 96 Prozent aller Meeresbewohner und 70 Prozent aller Landlebewesen sollen ausgestorben sein. Das Ereignis gilt auf der Grundlage paläontologischer und paläoklimatologischer Befunde seit längerer Zeit als wissenschaftlich nachgewiesen. Auch die Wirkungen und Ergebnisse dieses Aussterbe-Ereignisses wurden von der Wissenschaft identifiziert. Nur deren Ursachen blieben lange wage und spekulativ. Dann jedoch wurde die Wissenschaft auf den ausgedehnten Flutbasalt in Sibirien aufmerksam.

Die dort aufgefunden basaltische Lava breitet sich über eine Fläche von etwa 2 Millionen Quadratkilometer aus. Das Gebiet, das Sibirischer Trapp genannt wird, liegt zwischen 50° und 75° Nord sowie 60° bis 120° Ost und umfasst das West- und Nordsibirische Tiefland, das Mittelsibirische Bergland sowie einen Teil der Mitteljakutischen Niederung samt dem Westhang des Ostsibirischen Berglands.

Schon bald machte die Wissenschaft diesen Sibirischen Trapp für das Aussterbe-Ereignis verantwortlich. Doch anfangs war das nur eine Theorie, es fehlten noch die wissenschaftlichen Methoden, die Beweise liefern konnte. Die in den vergangenen Jahrzehnten erzielten Fortschritte bei den radiometrischen Datierungs- und Nachweisverfahren führten zu einer erheblichen Zunahme der Messgenauigkeit, was eine genauere Datierung ermöglichte.

Sibirischer Trapp - Karte Wikipdia

Besonders Forscher des Massachusetts Institute of Technology (MIT) machten sich um die Datierung verdient. Dazu analysierten sie Gesteinsproben, Fossilien und Ascheablagerungen aus diesem Lavafeld und lieferten im Jahr 2011 erste Ergebnisse. Die erste Veröffentlichung ihrer Ergebnisse ließ auf ein Massenaussterben schließen, das etwa 200.000 Jahre andauerte.

Dennoch waren die Ursachen für diese Aussterbe-Katastrophe strittig. Neben Impact-Ereignissen, wie Vulkanismus oder Meteoriten-Ereignisse konnten auch Klimaveränderungen ursächlich sein.

Nun hat das MIT unter Leitung von Seth Burgess, und der Mitarbeit von Wissenschaftlern der Chinesischen Akademie der Wissenschaften, nachgelegt. Sie konnten in den letzten Jahren ihre Datierungstechniken verfeinern. Sie isolierten Zirkonkristalle aus dem Lavagestein und maßen darin das Verhältnis von Uran- zu Bleiisotopen.

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Das Ergebnis: Das Massenaussterben lief noch erheblich schneller ab, als bisher vermutet. Nur 60.000 Jahre dauerte es, bis von der zuvor reichen Tier- und Pflanzenwelt unseres Planeten nur noch spärliche Reste übrig waren. Das ist für geologische und erdgeschichtliche Maßstäben nur ein Augenblick. Dennoch: Dieser Zeitraum reicht wohl nicht für ein Massenaussterben auf Grund von Klimaveränderungen aus.

Es war ein recht schneller Tod – im übertragenen Sinne -, der weder der Fauna, noch der Flora die Change gab, sich an die neuen Bedingungen anzupassen, um zu überleben. Damit wächst die Erkenntnis, die immer wahrscheinlicher wird, dass anhaltende, unvorstellbar gewaltige Vulkanausbrüche im sogenannten Sibirischen Trapp für das Aussterbeereignis verantwortlich zeichnen. Es wäre auch eine Erklärung für den plötzlichen starken Anstieg von Kohlendioxid in den Weltmeeren. Eine Forschergruppe hat berechnet, dass die Eruptionen des Sibirischen Trapps mehr als 170 Billionen Tonnen CO2 freigesetzt haben könnten, weit mehr als zuvor angenommen. Dieser plötzliche, starke Anstieg von Kohlendioxid (Kohlensäure) machte die Ozeane und Meere sehr schnell sauer und hätte zudem zu einem Anstieg der Wassertemperatur bis zu 10 Grad Celsius und mehr führen können. Alles Bedingungen, denen die Meeresfauna nicht gewachsen waren. Ein folgender Klimawandel war wohl ein weiteres gravierendes Resultat dieser Vulkanausbrüche.




Als Quelle des Sibirischen Trapps wird eine riesige Mantel-Plume angesehen. Diese gewaltige Magma-Blase bildete sich unter der festen Erdkruste des sibirischen Kerngebietes. Über die Ursache des sibirischen Trapp-Vulkanismus wird jedoch in der Wissenschaft noch debattiert: Waren es die eigenen Kräfte der Plume, die den Vulkanismus auslösten, oder öffnete ein mächtiger Asteroideneinschlag das Tor zur Hölle? Die Wissenschaft hat darauf bisher keine eindeutige und belastbare Antwort.

Eines kann jedoch wohl mit Sicherheit gesagt werden: Hätte es dieses wohl größte Aussterbeereignis nicht gegeben, so wäre die Entwicklung von Flora und Fauna auf der Erde sicherlich ganz anders verlaufen. Und mit großer Wahrscheinlichkeit würde es den Menschen, in seiner heutigen Form, wohl dann auch nicht geben. Wir können also in den nächsten Jahren sicherlich mit spannenden neuen Erkenntnissen zum Sibirischen Trapp rechnen.