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Über openthedoor

Geboren 1956 in Gernrode/Harz, wo ich bis heute zuhause bin. Ausbildung: Realschule, abgeschlossene Lehre als Werkzeugmacher und Flugzeugmechaniker, Studium der Ingenieurwissenschaften mit Diplomabschlüssen, Weiterbildung in Betriebswirtschaft und Publizistik. Berufliche Stationen: Manager in der Metallindustrie, Messgeräteindustrie, Holz- und Möbelindustrie, Fleisch- und Lebensmittelindustrie, Landwirtschaft, Unternehmensgründer, Geschäftsführer, Unternehmensberater, Erfinder, Patentinhaber, Publizist, Journalist, Buchautor, Herausgeber, Verleger, Radioredakteur und Moderator.

Die Suche nach dem Garten Eden, dem Paradies: Teil 3

In Genesis 3,17 steht geschrieben: Zur Frau sprach Gott: „Zahlreich will ich deine Beschwerden machen und deine Schwangerschaften. Unter Schmerzen sollst du Kinder gebären. Und doch steht dein Begehren nach deinem Manne, er aber soll herrschen über dich.“

Vertreibung aus dem Paradies
Vertreibung aus dem Paradies, Gemälde von Giovanni di Paolo di Grazia, 1445

Bei der Rolle der Frau in der Gesellschaft und Familie hat sich das Christentum wohl am Judentum orientiert. Auch in der jüdischen Religion spielt die Frau eine untergeordnete Rolle.

Jedoch ist die Rolle der Frau in allen monotheistischen Religionen untergeordnet oder sogar unterdrückt und das seit etwa 3500 Jahren. Genauso alt ist jedoch auch die Gewaltverherrlichung von Mord und Totschlag, so wie es sie in keiner polytheistischen Religion gibt.

Im Alten und neuen Testament gibt es zahlreiche Bibelstellen mit frauenfeindlichen Aussagen aber auch mit gewaltverherrlichenden Schilderungen. Der Islam basiert teilweise auf den Lehren und Schriften aus Judentum und Christentum. Im Koran werden Mann und Frau gleichgestellt, doch weil Mann und Frau verschieden sind hat Gott beiden auch verschiedene Aufgaben zugeteilt. Traditionell wurde daraus dann eine Unterordnung der Frau unter den Mann.

Jedoch möchte ich mich hier nur auf die Rolle der Frau im Christentum einlassen: Der Erbsündefall wurde vom aufstrebenden Christentum rigoros genutzt, um die Vorherrschaft des Mannes zu zementieren.

Das Christentum, das seinen Ursprung im Römischen Reich hatte, begann mit dem römischen Kaiser Konstantin dem Großen im Jahr 313 n. Chr. seinen religiösen Siegeszug, nachdem der Kaiser selber zum Christentum übertrat.

Die Franken, als kulturelle Nachfolger der Römer, machten die Kirche zur Staatsreligion in ihrem Einflussgebiet. Jedoch gab es damals, als im 5. Jahrhundert das Fränkische Reich sich anschickte Europa zu dominieren, auch noch andere Völker: so die germanischen Stämme. Diese hatten keine einheitliche Religion, jedoch waren alle ihre religiösen Riten und Kulte polytheistischer Natur. Von der christlichen Kirche wurden dieser Naturglaube als Heidentum bezeichnet, unterdrückt und unter Strafandrohung verboten.

Bereits die römischen Schriftsteller beschrieben die Stellung der germanischen Frau: „Die Frauen betrachtet ein jeder als die heiligsten Zeugen, und auf ihre Anerkennung legt er den höchsten Wert. Zur Mutter, zur Gattin kommen sie mit ihren Wunden, und ohne Zagen zählen und untersuchen diese Schläge und Stiche; auch bringen sie den Kämpfenden Speise und feuern sie an.“ (Tacitus, Germania). Und weiter formulierte Tacitus: „Manche Schlachtreihe, die schon ins Wanken geraten war und zurückflutete, brachten die Frauen … wieder zum Stehen: Sie bestürmten die Krieger unablässig mit Bitten, hielten ihnen ihre entblößte Brust entgegen und wiesen auf die unmittelbar drohende Gefangenschaft hin, die die Germanen viel leidenschaftlicher für ihre Frauen fürchten. … Den Frauen ist sogar … eine gewisse Heiligkeit und Sehergabe eigen, und deshalb achten die Männer ihren Rat und hören auf ihren Bescheid.“

Gegen diese romantisierende, schriftstellerische, tacitäische Beschreibung sprechen die Ehe und Scheidungsnormen der Leges Alamannorum. Zwar datieren sie deutlich später, dennoch können auch aus ihnen Rückschlüsse auf frühere Rechtsauffassungen gezogen werden. Pactus Alamannorum und Lex Alamannorum sind Bezeichnungen für die alemannischen Rechtsaufzeichnungen des Frühmittelalters. Sie zeigen, besonders im Vergleich des älteren Pactus mit dem jüngeren Lex klar auf, dass Ehescheidung incl. Güterstandsregelungen wahrscheinlich gängig waren. Erst mit der zunehmenden Christianisierung traten sie im Eherecht in den Hintergrund, und das Ehestrafrecht in den Vordergrund.





Dennoch wollen wir nicht von einer Gleichberechtigung reden, die bei den germanischen Stämmen zwischen Mann und Frau herrschte, zumindest nicht nach heutigen europäischen Vorstellungen. Dazu waren zum einen die körperlichen Unterschiede zwischen Mann und Frau zu groß. Zudem waren die gesellschaftlichen Normative andere: Es wurde auf Nachkommen, auf Erben gesetzt, und diese zu bekommen, zu versorgen, zu erziehen war Aufgabe der Frauen.

Mit Karl dem Großen wurde auch der letzte germanische Stamm – die Sachsen – unterworfen und die christliche Kirche wurde als Staatsreligion verordnet. Lange Zeit pflegten die Sachsen ihren Naturglauben jedoch weiter, die christliche Kirche war allein Machtinstrument des Königshauses und seiner Vasallen. Dennoch setzte sich der christliche Glaube – erzwungener Maßen – endgültig durch.

Die katholischen Lehren, die auf Altem und Neuen Testament aufbauten, bestimmten im Mittelalter das kulturelle und gesellschaftliche Leben und sie unterstellten die Frau – in besonderer Härte – der Herrschaft des Mannes.

Auch Luthers Reformation brachte diesbezüglich keine Änderung oder Besserung. Im Gegenteil: In den folgenden zwei Jahrhunderten wurden zahlreiche Frauen – vor allem alleinstehende -, als Hexen angeklagt und bestialisch hingerichtet. Gleichberechtigung für Frauen war in einer männerdominierten Gesellschaft kein Thema. Frauen, die im 19. Jahrhundert für ihre Rechte kämpften, wurden zumeist von der Gesellschaft geächtet.

Die protestantische Kirche hat seit einigen Jahrzehnten schrittweise ihre Einstellung geändert, die katholische Kirche jedoch bis heute nicht.

Es ist daher für mich immer wieder erstaunlich, wie angeblich christlich geprägte Politikerinnen in der Öffentlichkeit für Feminismus eintreten, ohne die Rolle ihrer Kirche auch nur ansatzweise in Frage zu stellen. Dennoch haben wir in der Bunderepublik in den letzten Jahrzehnten mächtige Fortschritte in dieser Sache gemacht, obwohl wir noch lange nicht auf der Ziellinie sind. Die Kirche jedoch hat in Sachen Gleichberechtigung noch einen weiten Weg zu absolvieren.

Was die Erbsünde betrifft und deren christliche Auslegung, da war Deutschland vor ca. 100 Jahren schon einmal auf einem guten Weg; doch revanchistische und katholische Kräfte haben letztlich über den Fortschritt den Sieg davon getragen.

Darüber aber demnächst mehr.

 

Die Suche nach dem Garten Eden, dem Paradies: Teil 2

Adam und Eva von Lucas Cranach d. Ä. 1526
Adam und Eva von Lucas Cranach d. Ä. 1526

Die Geschichte vom Garten Eden sowie die Schöpfungsgeschichte sind erwiesenermaßen nicht christlichen und wohl auch nicht jüdischen Ursprungs. Bereits in der babylonischen Mythologie wird von der Erschaffung des Menschen berichtet. Jedoch wurde dort als Hauptgrund des menschlichen Daseins der Anbau von Nahrung für die Götter angegeben. Die Bibel kehrte alles um: Gott schuf die Pflanzen als Nahrung für Menschen und Tiere, die Tiere sollten Gefährten des Menschen sein.

Das Christentum hat die Schöpfungsgeschichte vom Judentum übernommen und kreativ, zum eigenen Vorteil, bearbeitet.

Das Judentum kennt keine Sünden, die vererbt werden können. Deshalb gehen die Sünden von Adam und Eva, die mit ihren Handlungen gegen die Gebote Gottes verstoßen haben, nicht auf die nachfolgenden Menschen über. Im jüdischen Glauben ist der Mensch nur für seine eigenen Sünden verantwortlich.

In den Formulierungen im Buch Mose hingegen wird aus den verbotenen Handlungen von Adam und Eva eine Erbsünde konstruiert. Der ApostelPaulus schrieb in Römer 5,12+18: „Durch einen einzigen Menschen kam die Sünde in die Welt…“ und „…durch die Übertretung eines Einzelnen kam es für alle Menschen zur Verurteilung.“ Daraus entwickelte man die Lehre von der Erbsünde, die es in allen westlichen christlichen Traditionen gibt.

In der Spätantike (zu Beginn des 5. Jahrhunderts) entwickelte der einflussreiche Augustinus von Hippo die Lehre der Erbsünde, die im Wesentlichen auf der Interpretation des Apostels Paulus fußte.

Als Bischof und einer der einflussreichsten Kirchenmänner seiner Zeit, lehrte er, dass von der Minderheit, die der Hölle entgehen, nur wenige einer schmerzlichen Läuterung nach dem Tod entrinnen würden. Die Lehre von der Erbsünde wurde in der Folge Bestandteil aller westlichen christlichen Kirchen.

Nachdem sich in der Spätantike sowie im frühen Mittelalter die christliche Kirche über große Teile Europas ausgebreitet hatte, wurde sie zunehmend auch politisch instrumentalisiert. In den folgenden Jahrhunderten vertiefte sich in der Reichskirche die Entfremdung zwischen der östlichen und westlichen Tradition bis zum Bruch.

Die westliche Tradition entwickelte sich in der Spätantike und im frühen Mittelalter im weströmischen Reich, während die östliche Tradition in Konstantinopel, Kleinasien, Syrien und Ägypten entstand (Byzantinisches Reich). Die eigentlich dogmatischen Unterschiede bleiben zwar gering, aber die lateinische Kirche hatte in dieser Zeit Lehren entwickelt, die nicht von ökumenischen Konzilien abgesegnet worden waren (z. B. Erbsündenlehre, Fegefeuer, Filioque, päpstlicher Primat des Papstes). Weitere Unterschiede bestanden seit langem bezüglich politischer Umgebung, Sprache und Fragen des Ritus und der Liturgie. Die Situation spitzte sich im 11. Jahrhundert zu, so dass es 1054 zu einer gegenseitigen Exkommunikation zwischen dem Papst und dem Patriarchen von Konstantinopel kam. Dieses Datum gilt üblicherweise als Beginn des morgenländischen Schismas.

Diese christliche Spaltung setzte mit dem Untergang des römischen Reiches ein. Das neu entstandene weströmische Reich bekannte sich zum Christentum als Staatsreligion. Das daraus hervorgehende Fränkische Reich setzte auf Erbe und Tradition des römischen Reiches.

Das Reich der Franken ging auf mehrere westgermanische Kriegerverbände der Völkerwanderungszeit zurück. Nach dem Untergang Westroms stieg es unter den Dynastien der Merowinger und der Karolinger in drei Jahrhunderten zu einer Großmacht auf, die weite Teile West-, Mittel- und Südeuropas beherrschte. Den Höhepunkt seiner Macht und Ausdehnung erreichte das Frankenreich unter der Herrschaft Karls des Großen (768–814). Nachdem es im 9. Jahrhundert geteilt worden war, entwickelten sich aus der östlichen Reichshälfte das mittelalterliche deutsche Reich, aus der westlichen das spätere Königreich Frankreich.

Mit dem Machtantritt Karls des Großen bekam die Christianisierung eine neue Qualität. Schon zuvor spielte die Kirche bei der Ordnung und Festigung des Reiches eine herausragende Rolle, denn sie verfügte über eine Infrastruktur, die sich über das gesamte Reich erstreckte. Karl gab dem Zusammenspiel zwischen Königtum und Kirche eine neue Qualität. Er forcierte den Prozess der Einbeziehung der Kirche in sein Herrschaftskonzept durch einen massiven Ausbau der klerikalen Infrastruktur im ganzen Reich. Er gründete Klöster, richtete Bistümer ein und verfügte christlichen Religionszwang. Dabei behielt er sich das Rechte vor, alle Bischöfe selbst zu ernennen. Zudem ließ Karl der Kirche die bis dahin umfangreichsten Schenkungen und Vergünstigungen zukommen, die den Reichtum der Kirche wesentlich mitbegründeten.

Unter den Karolingern war aller Grund und Boden im Besitz des Königs. Dieser verlieh ihn in Form von Lehen an Grafen, Fürsten und Herzöge. Diese Lehen waren ursprünglich an die Lebenszeit des Lehensmannes gebunden und endeten mit dessen Tod. Nur das Eigentum der Kirche hatte Bestand.




Es war eine Form der Versorgung adliger Familien, Stifte und Klöster gründeten. Sie sicherten sich die Macht und den Einfluss über diese kirchlichen Güter und konnten damit Familienangehörige versorgen. Es ist also nicht verwunderlich, dass besonders im 9., 10. und 11. Jahrhundert Stifte und Klöster wie Pilze aus dem Boden schossen.

Nachdem sich das Erblehen im 11. Jahrhundert durchzusetzen begann, ließen die Stiftungen und Schenkungen erheblich nach.

Doch zuvor gab es ein Ereignis, dass bis heute von Mythen umwoben und in der Wissenschaft stark umstritten ist: Das Ende des ersten Jahrtausends unserer Zeitrechnung. Weil sich zu dieser Zeit die Geburt von Jesus Christus zum tausendsten Mal jährte, gab es die Prophezeiung des Weltunterganges zum Jahreswechsel 999/1000. Der burgundische Mönch Rodulfus Glaber wusste vom Jahr 999 Schreckliches zu berichten: „Die Angst der Menschen war so groß wie nie zuvor. Blutrote Kometen drohten am Himmel … Manch einer glaubte, Heere von Teufeln in den Wolken zu erspähen. Alle außergewöhnlichen Erscheinungen wurden als Zeichen für den nahen Untergang der Welt wahrgenommen. Überall füllten verstörte Christen die Kirchen, verkauften ihr Hab und Gut, bereuten ihre Sünden.“ Und sie spendeten und schenkten angeblich massenhaft der Kirche.

Ob all das wahr ist, lässt sich bis heute schwer beurteilen. Zu spärlich sind die Überlieferungen aus dieser Zeit. Dem Christentum nahestehende Wissenschaftler argumentieren damit, dass damals verschiede Zeitrechnungen verwendet wurden und zudem, dass die einfache Bevölkerung nicht von diesem Jahrtausendwechsel wußten. Andere Wissenschaftler vertreten die These, dass es für die Kirche ein Einfaches war, den angeblichen Weltuntergang zu propagieren und die Menschen für ihre angeblichen Sünden zahlen zu lassen.

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Auf dem Sündenfall, der inhaltlich auf der Erbsünde beruhte gründete sich im Mittelalter die Lehre vom Ablass. Es war ein Konzept der katholischen Theologie, das eng mit den Konzepten von Sünde, Buße, Reue und Vergebung verknüpft und bestens geeignet war, die Kassen der Kirche immer aufs Neue zu füllen. Durch die Praxis der Ablassbriefe sollten den Gläubigen, durch die Zahlung eines Geldbetrag oder von Naturalien, Sündenstrafen im Fegefeuer für sie oder für bereits verstorbene Angehörige erlassen werden.

Dieser immer reger werdenden Ablasshandel, der das einfache Volk ausblutete, war ein Hauptärgernis für Martin Luther und ein wesentlicher Grund für dessen reformatisches Wirken.

 

Mehr demnächst!

Die Suche nach dem Garten Eden, dem Paradies: Teil 1

Menschen mit christlicher Glaubenstradition kennen den Garten Eden aus dem 1. Buch Mose (Genesis) des Alten Testaments. Das Buch Mose ist der erste und damit wichtigste Teil des Bibelkanons, denn es beinhaltet die Schöpfer-Erzählung und begründet damit zugleich das 1. Gebot der Christenheit: Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.

Im Buch Genesis wird im 2. Kapitel der Garten Eden beschrieben, in der Folge wird von der Schöpfung, dem Sündenfall und der Vertreibung aus dem Garten erzählt.

Jedoch ist das Buch Genesis – wie auch alle anderen Bücher des Alten Testaments – keine Überlieferung aus dem Christentum, sondern alle Bücher wurden vom jüdischen Tanach und der Tora übernommen, schriftstellerisch bearbeitet und in einer etwas anderen Anordnung kanonisiert.

Der Tanach als Sammlung jüdischer Schriften entstand vor etwa 1200 Jahren. Dabei gehen die ältesten erhaltenen Texte des Tanach auf die Silberrollen von Ketef Hinnom zurück, die aus dem 7. Jahrhundert v. Chr. stammen. Mit der griechischen Übersetzung des Tanach kam der Begriff „Paradies“ auf (griech. paradeisos = Garten).

Garten Eden von Hieronimus Bosch
Garten Eden von Hieronimus Bosch

Die Verschriftlichung der Tora, dem ersten Teil der Tanach, erfolgte in einem langen Überlieferungsprozess, in dem unterschiedliche Quellen und verschiedene redaktionelle Bearbeitungen Eingang gefunden haben. Der Pentateuch wurde spätestens etwa 440 v. Chr. zur Zeit Esras fertiggestellt und ab etwa 250 v. Chr. aus dem Althebräischen in die griechische Septuaginta und in aramäische Targume übersetzt.

Betrachten wir uns die christliche Schöpfungsgeschichte einmal genauer. Im Buch Genesis steht geschrieben:

1,1 Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde;

1,2 Die Erde aber war wüst und leer, Finsternis lag über der Urflut und Gottes Geist schwebte über dem Wasser.

1,3 Da sprach Gott: Es werde Licht. Und es wurde Licht.

1,4 Gott sah, dass das Licht gut war. Da trennte Gott Licht von Finsternis.

1,5 Gott nannte das Licht Tag, die Finsternis aber Nacht. Es ward Abend und es ward Morgen: ein Tag.

Die gesamte Schöpfung Gottes erfolgte in 6 Tagen und ist in Genesis 1,6 – 1,25 beschrieben:

Am 1. Tag schuf er Urflut und das Licht.
Am 2. Tag schied er das Wassers in oberhalb und unterhalb des Himmelsgewölbes.
Am 3. Tag schuf er Land, Meer und Pflanzen.
Am 4. Tag schuf er Sonne, Mond und Sterne.
Am 5. Tag: schuf er die Tiere des Wassers und Vögel
Am 6. Tag: schuf er Landtiere.

Noch am 6. Tag sprach Gott – Genesis 1,26: „Lasset uns Menschen machen, nach unserem Abbild, uns ähnlich; sie sollen herrschen über des Meeres Fische, über die Vögel des Himmels, über das Vieh, über alle Landtiere und über alle Kriechtiere am Boden!“

1,27 So schuf Gott den Menschen nach seinem Abbild, nach Gottes Bild schuf er ihn, als Mann und Frau erschuf er sie.

1,28 Gott segnete sie und sprach zu ihnen: „Seid fruchtbar und mehret euch, füllet die Erde und machet sie untertan und herrschet über des Meeres Fische, die Vögel des Himmels und über alles Getier, das sich auf Erden regt!“

Im Kapitel 2 Genesis 2,4 – 2,9 wird beschrieben, wie und warum Gott den Garten Eden schuf. Und in 2,8 wird explizit ausgeführt: Darauf pflanzte Gott, der Herr, einen Garten in Eden gegen Osten und er versetzte dorthin den Menschen den er gebildet hatte.

In 2,10 – 2,14 wird folgend die Lage des Garten Edens beschrieben: Ein Strom entsprang in Eden zur Bewässerung des Gartens. Von da an teilt er sich in vier Arme. Der eine heißt Pischon: Er umfließt ganz Schawila, das Goldland. Das Gold jenes Landes ist kostbar; auch Balsamharz und Karneolsteine sind dort vorhanden. Der zweite Strom heißt Gichon; er umfließt ganz Kusch. Der dritte Strom, der Tigris fließt östlich von Assur, und der vierte Strom trägt den Namen Euphrat.

Man könnte nun denken, die geographische Lage des Gartens Eden ist klar beschrieben und kann zweifellos lokalisiert werden. Das ist jedoch eine Fehleinschätzung! Generationen von Forschern haben sich der Lokalisierung des Paradieses angenommen und kommen alle zu unterschiedlichen Ergebnissen, denn die Identifikation der Flüsse ist stark umstritten. Die Ursachen sind im Wesentlichen damit zu begründen, dass die jüdischen Überlieferungen älter sind als die christlichen und dort andere Namen Verwendung fanden, die bisher nicht in Einklang zu bringen waren. So kann auf der christlichen Seite auch vermutet werden, dass sich die Flussnamen erst abhängig von der Schöpfungsgeschichte entwickelt haben.




Auf die Lokalisierung des Paradieses komme ich später nochmals zurück!

Nun erfolgt eine Einlassung auf den „Sündenfall“: Nachdem Gott Mann und „Männin“ geschaffen hatte, verpflanzte er sie nackt in den Garten Eden. Genesis 2,25 sagt dazu: Beide aber, der Mann und seine Frau, waren nackt; aber sie schämten sich nicht voreinander.

Dann folgten Versuchung und Fall, die in Genesis Kapitel 3 wie folgt erzählt werden: 3,1 Die Schlange aber war listiger als alle anderen Tiere des Feldes, die Gott, der Herr, gebildet hatte. Sie sprach zur Frau: „Hat Gott wirklich gesagt, ihr dürft von keinem Baum des Gartens essen?“ 3,2 Da sprach die Frau zur Schlange: „Von den Früchten der Gartenbäume dürfen wir essen.“ 3,3 Nur von den Früchten des Baumes in der Mitte des Gartens hat Gott gesagt: „Esset nicht davon, ja rührt sie nicht an, sonst müsst ihr sterben!“ 3,4 Die Schlange sprach zur Frau: „O nein, auf keinen Fall werdet ihr sterben!“ 3,5 Vielmehr weiß Gott, dass euch, sobald ihr davon essed, die Augen aufgehen, und ihr wie Gott sein werdet, indem ihr Gutes und Böses erkennt.“

3,6 Da sah die Frau, dass der Baum gut sei zum Essen und eine Lust zum Anschauen und begehrenswert, um weise zu werden. Sie nahm von seinen Früchten, aß und gab auch ihrem Mann neben ihr, und auch er aß. 3,7 Da gingen beiden die Augen auf, und sie erkannten, dass sie nackt waren. Sie hefteten Feigenlaub zusammen und machten sich eine Schürze daraus.

Das war der Sündenfall der Menschen, der Sündenfall des Christentums. Er wurde umgehend von Gott entdeckt und er leitete Maßnahmen und Bestrafungen ein, die in Genesis 3,8 – 3,20 geschildert werden.

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Als Strafe für die Frau versprach Gott der Frau viele Beschwerden bei der Schwangerschaft und Schmerzen bei der Geburt und dennoch ein Verlangen nach dem Manne. Zudem unterstellte er die Frau der Herrschaft des Mannes. Dem Mann erlegte er auf, sich und die seinen im Schweiße seines Angesichts zu ernähren. Mühsam soll er sein Brot auf dem Ackerboden verdienen, der verflucht sein sollte.

In 3,20 nannte Adam seine Frau Eva, denn sie ward zur Mutter aller Lebendigen. Dann vertrieb Gott Adam und Eva aus dem Garten Eden, was in 3,21 – 3, 24 Genesis beschrieben wird. Sie lebten fortan auf kargem Ackerboden östlich vom Garten Eden.

Soweit in Auszügen die entsprechenden Passagen des Alten Testaments zur Schöpfungsgeschichte und zum Sündenfall. Beides sollte die christliche Kultur über zwei Jahrtausende grundlegend prägen.

Dazu aber demnächst mehr!