Archiv für den Monat: August 2017

Können wir den Klimawandel stoppen?

In Garzweiler und an einigen anderen Standorten wurde gerade von sogenannten Aktivisten gegen den Klimawandel demonstriert.
Eine Demokratie lebt davon, dass Meinungen reflektiert und durch Demonstrationen und vergleichbare Aktionen der Öffentlichkeit publik gemacht werden. Jedoch dürfen bei diesen Meinungskundgebungen keine Gesetze gebrochen und vor allem keine Gewalt angewandt werden.
Wir leben in turbulenten Zeiten, doch wenn wir unsere Geschichte betrachten, hatten wir eigentlich immer solche Zeiten. Auch wenn derzeit in Syrien, Afghanistan der Ukraine und weiteren Ländern Krieg herrscht, war dennoch unsere Welt wohl noch nie so friedliche wie heute.
Es wird in Garzweiler demonstriert um den Klimawandel zu stoppen! Dazu sind „Aktivisten“ aus aller Herren Länder nach Deutschland angereist. Sie haben hehre Ziele, die durchaus verständlich sind. Sie wollen unseren Planeten retten. Doch so simpel, wie die Aktivisten propagieren, ist das nicht!
Auch haben diese Aktivisten wohl nicht so ganz den Überblick. Gut gemeint, ist noch lange nicht gut gemacht! Sobald selbsternannte Umweltschützer tausende von Kilometern per Flugzeug oder Auto zurücklegen, um an derartigen Demos teilzunehmen, haben sie bereits einen Teil ihrer Glaubwürdigkeit verspielt. Nicht, dass ich gegen Natur- und Umweltschutz wäre, ganz im Gegenteil. Ich versuche mit meinem Verhalten und dem meiner Familienmitglieder tagtäglich dazu beizutragen.
Hingegen verstoßen die selbsternannten Aktivisten gegen Gesetze und verursachen Schäden und Kosten in Millionenhöhe, die im Wesentlichen Steuerzahler zu bezahlen sind.
Es ist wohl unstrittig, dass der Kapitalismus wenig Rücksicht auf Natur, Umwelt, Frieden und Gerechtigkeit nimmt um den Profit zu erhöhen. In einer Demokratie rechtfertigt dies jedoch keine Gewaltanwendungen.
Besonders junge Menschen suchen nach dem Sinn des Lebens, nach Erklärungen, nach Perspektiven, sie sind gegen das „Etablissement“ und kämpfen um Veränderungen. Das war wohl schon immer so!
Doch früher waren das Wissen und die Möglichkeiten sich umfassend zu informieren sehr begrenzt. Heute hingegen kann man sich Wissen aneignen und sich umfassend informieren. Jedoch blenden die unterschiedlichen ideologischen Strömungen die Wahrheiten weitgehend aus.




Gut nun könnte man sagen, es gibt absolute und relative Wahrheiten und zudem objektive und subjektive Wahrheiten, wobei es eine reine absolute Wahrheit wohl nicht gibt. Nur es kann sich nicht jeder seine eigene Wahrheit basteln, wie es ihm gefällt.
So wird täglich über die Tragödien der Flüchtlinge im Mittelmeer berichtet. Es ist traurig und mir ist dieses Massensterben – durch das viele Profiteure reich werden – keinesfalls egal. Dennoch ist die Meinungsbildung zu diesem Thema in den Medien sehr einseitig. Die angebliche Betroffenheit vieler Menschen ist subjektiv und psychologisch fragwürdig. Psychologisch betrachtet, kann kein Mensch eine emotionale Beziehung zu einem ihm unbekannten Menschen aufbauen. Lesen wir die regionale Tageszeitung, so finden wir Traueranzeigen für zahlreiche Verstorbene: dabei sind junge Menschen, Menschen mittleren Alters und alte Menschen. Für Menschen, die wir kennengelernt haben können wir Emotionen entwickeln, für Fremde wohl kaum, obwohl ein gewisses Mitgefühl nicht ausbleibt. Was sollen wir also tun? Eine Frage, die momentan die politische Landschaft und auch die Bevölkerung entzweit. Ich werde demnächst dazu meine Vorstellungen äußern!
Mit der Umweltpolitik ist es nicht anders. Es gibt die „angeblichen Weltretter“, die überall als Aktivisten auftreten, und es gibt die Pragmatiker sowie viel Tendenzen und Strömungen dazwischen.
Unsere Erde hat schon kaum vorstellbare Naturkatastrophen und wohl auch kosmische Katastrophen durchmachen müssen und alle dies überstanden. Wir können mit großer Wahrscheinlichkeit sagen: Ohne diese Katastrophen würde es den Menschen wohl nicht geben.
Gerade höre ich in der Tagesschau vom 28.08.: „Wir schämen uns für die deutsche und die europäische Flüchtlingspolitik“. Deutschland und Europa kann jedoch nicht viele Millionen von Flüchtlingen aufnehmen, die zudem vorrangig Wirtschaftsflüchtlinge sind. Selbst unsere „Leitmedien“ verleugnen die Wahrheit: nur eine begrenzte Anzahl von Emigranten können die Europäischen Staaten aufnehmen und integrieren sowie auch finanzieren ohne den sozialen Frieden nachhaltig zu gefährden. Und wenn dieser gefährdet ist, so steht es auch um unsere Demokratie schlecht.
Auch bei unseren Umweltsünden sieht es vergleichbar aus. Wir begehen diese im großen Umfang: alle. Der technische und der zivilisatorische Fortschritt bringt es mit sich, dass wir den Umweltsünden immer nur hinterherhecheln. Viele Faktoren sind dafür verantwortlich, die hier nicht alle aufgezählt und erläutert werden können.
Doch wir erkennen diese Missstände und versuchen gegenzusteuern. Das geht nicht immer schnell und oftmals sind die Gegenmaßnahmen mit viel Streit verbunden.
Jedoch ist unsere Erde lange, unvorstellbar lange Entwicklungsprozesse gewohnt und selbst die größten geologischen Aussterbeereignisse, sowie die vermuteten kosmischen Einwirkungen konnten die Erde nicht zerstören. Die Ursachen für diese Ereignisse sind noch weitgehend ungeklärt.
mammuts zu Beginn der Eiszeit - Harz-Geschichte, Band 1 von Bernd SternalDie Erdgeschichte ist eine Geschichte von Klimawandel und Klimaveränderungen: Warmzeiten wechselten mit Kaltzeiten. Bis heute hat sich daran nichts geändert. Die letzte Eiszeit verließ Deutschland vor etwa 10.000 Jahren. Seitdem steuern wir, mit zahlreichen Klimaschwankungen, auf eine Warmzeit hin. Die Ursachen dafür sind bisher weitgehend unbekannt. Sicherlich jedoch sind sie sehr vielschichtig und vom Menschen kaum zu beeinflussen.
Ich streite also keineswegs einen Klimawandel ab. Auch zweifele ich nicht an, dass der Mensch mit seinen Umweltsünden den Klimawandel in geringem Maße forciert. Jedoch bin ich mir sicher, dass wir ihn mit keiner Maßnahme, die uns zur Verfügung steht, aufhalten können.
Daher ist Panikmache fehl am Platze. Natur- und Umweltschutz haben große Priorität, dennoch können sie nicht kosten was sie wollen. Und Natur- und Umweltschützer können und dürfen sich keinesfalls das Recht herausnehmen, gegen geltendes Recht zu verstoßen. Zudem ist zu resümieren, das Natur- und Umweltschutz kein Selbstzweck sind. Leider ist in diesem Sektor seit langem auch der Lobbyismus und die Geschäftemacherei allgegenwärtig.
Betrachten wir uns einmal den neuen e-Golf: äußerlich vom „Normalen Golf“ nicht zu unterscheiden. Auch das Fahrverhalten, der Komfort, der Platz, alles wie gehabt. Fast: Denn der Kofferraum ist 40 l kleiner. Der e-Golf hat 136 PS, was für einen Kompakten ausreichend sein kann um auch flott unterwegs zu sein. Dagegen sprechen eine Höchstgeschwindigkeit von 150 km/h. Und die Beschleunigung von 0 auf 100 in 12,7 s ist gelinde gesagt, für ein modernes Auto, unzumutbar. Gut ich fahre gern schnell, das braucht nicht ein Jeder. Jedoch bei dieser Beschleunigung ist ein Überholmanöver bereits eine Mutprobe. Der e-Golf hat nach VW-Angaben eine Reichweite bis zu 200 km, wenn man allerdings 150 fährt oder schnell beschleunigt sinkt die Reichweite enorm. Dennoch ein Auto, mit dem Mann oder Frau gut leben könnte, wenn: die Ladedauer nicht mindestens 45 Minuten dauern würde, überall reichlich Ladestationen vorhanden wären, diese Auto in Magerausstattung nicht 35.000 Euro kosten würde.
Niemand sagt, wie groß die Reichweite des e-Golfs ist, wenn das Auto voll beladen ist, Licht, Heizung oder Klima an sind. 100 km? Und das für mindestens 35.000 Euro. Der e-Golf ist in der Regel nur als Zweitauto zu gebrauchen. Und wer hat schon 35.000 Euro für einen Zweitwagen übrig?

Square Pop-Up (250x250)

Ich will hier keinesfalls nur VW kritisieren. Ich könnte wohl fast jedes E-Auto heranziehen und zu ähnlichen Ergebnissen kommen. Preise jenseits von Gut und Böse, obwohl die teuersten Bauteile eines herkömmlichen Autos fehlen: Motor, Getriebe, Einspritz- und Tankanlage, Abgasanlage.
Wir forcieren mit allen Mitteln die Installation von Solar- und Fotovoltaikanlagen, die oftmals noch keine lange Lebensdauer haben und zudem dem Brandschutz der Gebäude, auf denen sie errichtet sind, entgegenstehen. Übrigens ist der Brandschutz auch ein weitgehend ungelöstes Problem bei Elektroautos.
Wir fördern die Wärmedämmung von Gebäuden mit Verbundwerkstoffen, die keine lange Lebensdauer haben, und von denen noch keiner so recht weiß, wie sie einmal entsorgt werden sollen.
Aktivisten demonstrieren im Garzweiler-Tagebau und setzen sich dabei über Recht und Ordnung hinweg. Sie fühlen sich moralisch in einer Position, die dies rechtfertigt. Doch wir brauchen die Kohle noch ein Weilchen, auch die Verbrennungsmotoren. Die neuen Technologien müssen erst ausgereift sein und das dauert. Sonst lösen wir alte Umweltsünden durch neue ab. Auch die Umweltaktivisten brauchen da Geduld. Und Verständnis für die Menschen, die anders denken oder anders leben wollen und auch nicht das Geld haben, sich alle diese neuen umweltfreundlichen Technologien leisten zu können.
In diesem Sinne hoffe ich, dass auch Natur- und Umwelt- bzw. Klimaschützer sich den Argumenten Andersdenkender öffnen. Unsere Erde stirbt nicht an einigen Jahren oder Jahrzehnten. Sie hat eine unvorstellbare Regenerationskraft. Und Garzweiler wird vielleicht in hundert Jahren ein riesiger sauberer See sein, an dem sich die Menschen erfreuen und der sich selbst renaturieren wird. Ein gutes Beispiel dafür ist der Harz. Vor wenigen Jahrhunderten zerstört durch den Bergbau, heute überall Naturschutzgebiete, die künstlichen Seen und Teiche und ihre Verbindungskanäle sind Weltkulturerbe. Und auch die Lausitzer Seenlandschaft kann sich nach weniger als 20 Jahren schon durchaus sehen lassen.

Relativismus als ideologische Komponente der deutschen Demokratie

„Ein Verkehrsunfall mir drei Toten auf der B100 nahe Kemberg (Landkreis Wittenberg) bringt die Behörden in Erklärungsnot und wirft die Frage nach ihrer Mitverantwortung auf“, so die MZ am 22.08.2017.

Was war geschehen: Zwei PKW waren an einer Kreuzung der Bundesstraße zusammengeprallt. Die Unfallursachen sind bisher noch ungeklärt, es wird ermittelt.

Es war ein schlimmer Unfall und den Betroffenen und Angehörigen gilt mein tiefstes Mitgefühl. Doch der Unfall war kein unabwendbares Ereignis. Es war reiner Zufall, dass sich diese beiden Fahrzeug in jenem Moment dort trafen. Und wahrscheinlich war ein Fahrzeugführer oder sogar beide für einen kurzen Augenblick unaufmerksam, was wohl jedem schon passiert ist. Es kann natürlich auch ein technischer Defekt Ursache des Unfalls gewesen sein. Wir wissen es noch nicht. Hätte jedoch eines der Fahrzeuge eine nur geringe Verspätung gehabt, aus welchen Gründen auch immer, hätten sie sich an der Kreuzung nicht getroffen und es wäre zu keinem Unfall gekommen.

Nun taucht der Vorwurf der Mitschuld von Landesbehörden auf: Die Kreuzung sei als Unfallschwerpunkt bekannt und der Umbau der Kreuzung zum Kreisverkehr geplant gewesen. Doch die Behörden hätten die Planungen und Entscheidungen in einer langen Verfahrensdauer verzögert.

Wissen wir nicht alle, wie in deutschen Beamtenstuben gearbeitet wird? Kein direkter Vorwurf deswegen an die Beamten, die gehen nach Recht und Gesetz vor und das dauert in Deutschland oftmals Jahre.

Was will ich mit diesem Beispiel sagen? Politisch sind wir in Deutschland eng mit der Sozialdemokratie verwurzelt. Was jedoch der Partei, die Sozialdemokratie als Teil ihres Namens führt – die SPD -nicht mehr unbedingt hilft. Mittlerweile haben die meisten deutschen Parteien diesen politischen Kern als Programm: neben der SPD auch die Linke, die Grünen und auch Teile der CDU/CSU. Und alle diese Parteien, die seit Jahrzehnten unsere Politik dominieren, haben sich eine Denkrichtung zu eigen gemacht: den Relativismus.

Wikipedia erklärt diese philosophische Denkrichtung wie folgt: „Der Relativismus, gelegentlich auch Relationismus (entsprechend von lateinisch relatio, „Verhältnis“, „Beziehung“), ist eine philosophische Denkrichtung, welche die Wahrheit von Aussagen, Forderungen und Prinzipien als stets von etwas anderem bedingt ansieht und absolute Wahrheiten verneint – dass also jede Aussage auf Bedingungen aufbaut, deren Wahrheit jedoch wiederum auf Bedingungen fußt und so fort.“

Wir leben jedoch in einer Demokratie und dieses politische System beinhaltet als ein Wesensmerkmal die Eigenverantwortung des einzelnen Menschen. Indem die Ursachen eines jeden Geschehens hinterfragt werden und damit auch deren Wahrheit, wird zugleich versucht die Verantwortung des einzelnen Menschen unmittelbar zu teilen. Ein jugendlicher Straftäter ist Opfer seines familiären und gesellschaftlichen Umfeldes, ein ausländischer Straftäter ist geprägt durch Elend, Krieg und Flucht, ein Geringverdiener ist hat keine Bildungs- und Aufstiegschancen erhalten, ein Reicher ist ein Ausbeuter, ein Schul- und Ausbildungsabbrecher kann sein Versagen mit schlechtem Schul- und Bildungswesen begründen usw.

Ertrinken zwei Flüchtlinge, die nicht schwimmen können, beim Baden in einem tiefen Baggersee, so haben die nötigen Hinweisschilder gefehlt oder der See war nicht ausreichend gesichert. Geschieht etwas in diesem Land, so wird umgehend nach weiteren Schuldigen gesucht, die die Schuld des eigentlichen Verursachers minimieren helfen. Ein fataler Trend dieser Relativismus, der den Menschen die Eigenverantwortung für ihr Tun nimmt und zum Teil auch abspricht.

Der deutsche Relativismus ist zu einem Politikbestand mutiert, ohne den nichts mehr geht. Zum Teil hat dieses Relativieren bereits populistische Tendenzen erreicht. Täter und Verursacher werden so in einen gewissen Schutzstatus genommen, die Opfer hingegen bleiben unbekannt und werden schnell vergessen. Es ist inzwischen die Regel in der Politik, dass Mitverantwortliche gesucht werden. Dies ist zudem ein probates Mittel für die Politik von eigenem Versagen abzulenken.

Sicherlich gibt es auch in Deutschland vieles zu verbessern. Dennoch geht es uns besser als fast allen Menschen auf diesem Planeten.



Ständig wird lamentiert, dass es an Chancengleichheit fehlt. Natürlich haben Kinder von Wohlhabenden und Akademikern bessere Möglichkeiten, das ist unstrittig. Dennoch ist die Schule bis zum Abitur für alle frei zugänglich und zudem kostenlos, was auch für eine anschließende Ausbildung oder ein Studium gilt. Jeder hat also die Möglichkeit zu werden, was er möchte, sofern die Leistungen und der Wille vorhanden sind. Selbst Spätzündern, die nur einen Hauptschulabschluss geschafft haben, steht es jederzeit offen, höhere Schulabschlüsse nachzuholen und damit die Voraussetzungen für Ausbildung oder Studium zu erlangen.

Sozialdemokratisches Gedankengut ist in weiten Kreisen unserer deutschen Gesellschaft salonfähig und verbreitet. Die dahinterstehenden Ideen sind für breite Gesellschaftsschichten attraktiv. Wenn sie jedoch beginnen die Freiheit des Einzelnen zu beschneiden, um alle gleicher zu machen und die Verantwortung des einzelnen Bürgers für sein Handeln zu splitten, dann beginnt das System aus dem Lot zu geraten. In diesem Sinne wünsche ich mir, dass wieder Wahrheiten als solche anerkannt werden, der Mut gefunden wird, auch unangenehmen Wahrheiten auszusprechen. Auch darf nicht länger versucht wird, alle Prinzipien unseres Zusammenlebens stets zu hinterfragen und zudem durch etwas anderes bedingt angesehen werden. Denn Demokratie ist Freiheit und die bedingt Eigenverantwortung für das eigene Handeln.

Methadon – vielleicht ein Wundermittel gegen Krebs

Zunächst muss unmissverständlich gesagt werden: Es gibt kein Allheilmittel, für keine Krankheit.
Alle Arzneimittel können bei Patienten unterschiedlich wirken und sie können auch mehr oder weniger Nebenwirkungen hervorrufen.
Bei wem jedoch Krebs diagnostiziert wurde, die wohl gefürchtetste Krankheit unserer Zeit, der greift nach jedem Strohhalm. Nun gibt es die verschiedensten Ausbildungen dieser bösartigen Gewebeneubildungen und Tumore und einige Formen davon sind sogar bereits mit Therapien der modernen Schulmedizin recht erfolgreich zu behandeln. Für andere Formen hingegen sind die Therapiemöglichkeiten nicht so erfolgreich. Die betroffenen Menschen jedoch suchen nach Mitteln die ihnen helfen können, was wohl für jeden verständlich ist.
Nun ist ein Medikament in die Schlagzeilen gekommen: Methadon. In der Regel kennen wir es nur als Drogenersatzmittel. Jedoch gibt es auch das sogenannte D, L-Methadon, welches als Schmerzmittel zugelassen ist. Die Verantwortung für die Hype um dieses Methadon wurde von der Chemikerin Dr. Claudia Friesen ausgelöst, die am Institut für Rechtsmedizin der Ulmer Universitätsklinik forscht. Sie hatte festgestellt, dass Tumorzellen bei einer Chemotherapie offenbar deutlich stärker zurückgehen, wenn die Patienten während der Behandlung Methadon einnehmen.
Struktur von Methadon ohne Stereochemie, Wikipedia

 

 

Struktur von Methadon ohne Stereochemie
(Quelle: Wikipedia, Methadon)

 

Das ARD-Magazin Plusminus hatte dieses Thema in einer April-Sendung aufgegriffen. Dazu wurden umfangreiche Recherchen angestellt, Ärzte, Chemiker, Apotheker und natürlich Patienten wurden befragt.
Die Resonanz auf diese Sendung war gewaltig. Überall in den Medien wurde das Thema aufgegriffen: Patienten, Angehörige und Ärzte äußerten sich und nahmen Stellung. Letztlich kann man sagen, es bauten sich zwei Fronten auf, die der Patienten und die der Pharmaindustrie und Mediziner. Um die Forschungsergebnisse der Ulmer Chemikerin zu bestätigen müssten umfangreiche klinische Studien durchgeführt werden und die sind sehr teuer. Dagegen ist das Mittel Methadon zu einem Spottpreis zu haben. Daher sind solche Studien wohl für die Pharmaunternehmen, die Krebsmittel entwickeln und produzieren die fünfstellige Euro-Beträge kosten, nicht attraktiv.
Frau Dr. Friesen wird von den Pharmaherstellern und auch von zahlreichen Medizinern hart angegangen. Doch auch der Palliativmediziner Dr. Hans-Jörg Hilscher springt der Chemikerin bei, denn er setzt Methadon seit über 20 Jahren als starkes Schmerzmittel in dem von ihm geleiteten Hospiz ein und weiß von der Wirkung des Mittels bei seinen Patienten zu berichten.

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Dr. Friesen hatte ihre Erkenntnisse zu Methadon bereits 2014 der Fachwelt mitgeteilt, nachdem sie diesbezüglich seit 2007 forscht, stieß jedoch auf Ignoranz und Ablehnung. Dennoch hat sich Methadon als Hoffnungsmittel für sterbenskranke Patienten langsam herumgesprochen.
Die Chemikerin, die von vielen Krebspatienten und deren Ärzten kontaktiert wird, kennt rund 750 Fälle und weiß von hundert Patienten, die „drastisch von D,L-Methadon profitiert“ haben, obwohl sie nach der Schulmedizin schon längst tot sein müssten – darunter viele mit dem bösartigen Hirntumor Gliobastom.
In seinem Bericht stellte „Plusminus“ zwei Tumor-Patientinnen vor, die sich in einer aussichtslosen Situation befanden und während der Chemotherapie Methadon eingenommen hatten. Bei beiden waren der Tumor bzw. die Metastasen nach der zusätzlichen Einnahme von Methadon zurückgegangen, sodass sie wieder neue Hoffnung schöpfen konnten. Doch solche angeblichen Einzelfälle – die es jedoch mittlerweile bei weitem nicht mehr sind – werden von der Schulmedizin nicht anerkannt. Sie gelten als Einzelfälle, da keine wissenschaftlichen Beweise in Form klinischer Studien vorliegen.
Besonders die Einstellung von Ärzten, die sich weigern Methadon an Todkranke zu verschreiben, beinhaltet schon eine gewisse Schizophrenie. Methadon ist ein zugelassenes Schmerzmittel und kann von jedem Arzt problemlos verschrieben werden. Die Argumentation, dass ein Schwerstkranker nach der Einnahme von Methadon müde und desorientiert wäre, im schwersten Fall ins Delirium verfällt, ist hanebüchen. Genauso gut könnte man dem Todkranken vom Rauchen, Alkoholtrinken oder ungesundem Essen abraten, weil dies seiner Gesundheit schadet.
Im Jahr 2012 erkrankten 477.950 Menschen in Deutschland an Krebs. Etwa 1,6 Millionen Menschen in unserem Land leben derzeit mit Krebs. Mit etwa 25 Prozent aller Todesfälle ist Krebs die gefährlichste Krankheit. Da sind die eingesetzten Behandlungen in Form von Chemotherapien für die Pharmakonzerne und auch für die Medizinischen Fachabteilungen ein Milliardengeschäft.




Die Methadon-Unterstützung der Chemotherapie hingegen kostet nur wenige Euro. Sicherlich hilft die Unterstützungstherapie nicht jedem Krebskranken. Doch gemäß Frau Dr. Friesen schützt Methadon das gesunde Gewebe und hilft beim Abtöten des bösartigen Gewebes. Auch wenn diese Therapie nur einem kleinen Teil von Patienten hilft, ist die Anwendung – auf eigenen Wunsch – ein erheblicher Therapiefortschritt.
Dennoch haben die Patienten wohl allen Grund hoffnungsvoll zu sein. Methadon ist ein in Europa zugelassenes Medikament. Somit kann sich jeder Patient das Mittel verschreiben lassen. Und wer nichts mehr zu verlieren hat, der muss sich notfalls andere Ärzte suchen – wenn erforderlich auch im europäischen Ausland – wenn seine behandelnden Ärzte dem Krebspatienten Methadon verweigert.
Ich weiß nicht ob Methadon bei Krebserkrankungen hilfreich sein kann. Doch auch der Pharmaindustrie und der Medizin fehlen die wissenschaftlichen Gegenargumente: Die Zukunft wird sicherlich Licht ins Dunkel bringen. Bis dahin ist Methadon jedoch für angeblich unheilbare Krebspatienten ein Hoffnungsträger. Und wer wollte sich anmaßen, den Krebspatienten diese letzte Hoffnung zu nehmen?
Um keine falschen Hoffnungen zu wecken, wurden nun von der Klinikleitung in Ulm die Forschungsergebnisse von Frau Dr. Friesen von der Homepage genommen. Als Problemlösung kann man dieses Vorgehen nun wirklich nicht ansehen.
Vielleicht wäre es ja auch hilfreich, wenn auf dieser Seite betroffene Mediziner genannt würden, die kooperativ sind! Das könnte sicherlich für viele Betroffene hilfreich sein.