Archiv für den Monat: Mai 2017

Große Entdecker und Erfinder – Franz Carl Achard, der Erfinder der Zuckerraffination

Zucker ist ein Lebensmittel, das heute allgegenwärtig ist und von dem jede Person in Deutschland um die 30 kg pro Jahr verbraucht. Es ist ein süß schmeckendes, kristallines Granulat, das aus Pflanzen gewonnen wird und hauptsächlich aus Saccharose besteht.
Doch Zucker stand nicht immer in unbegrenzter Menge und zudem preisgünstig zur Verfügung. Die Wissenschaft geht davon aus, das Zucker bereits vor 10.000 Jahren bekannt war, wie archäologische Funde untermauern. Über die Jahrtausende hinweg war Zucker ein Luxusgut und Arzneimittel. In der Antike war Zucker im Römischen Reich, in Persien und Indien bekannt.
Für die Zeit um 600 n. Chr. ist nachgewiesen, das in Persien in Holz- oder Tonkegel gefüllter Zuckerrohrsaft mit speziellen Klärmitteln behandelt wurde. In der Kegelspitze kristallisierte so Zucker aus, ein teures und rares Gut. Die Zuckerknappheit sollte noch weitere tausend Jahre andauern. Einzig Rohrzucker wurde im Mittelalter und der frühen Neuzeit importiert, war jedoch nur den Reichen und Wohlhabenden vorbehalten. Das Volk süßte weiterhin mit Honig.
Der deutsche Chemiker Andreas Sigismund Marggraf (* 3. März 1709 in Berlin; † 7. August 1782 in Berlin) begann sich ab etwa 1750 für den Zuckergehalt in heimischen Pflanzen zu interessieren. So entdeckte er auch den hohen Zuckergehalt in der Runkelrübe, die wir heute Zuckerrübe nennen.
Doch diese Erkenntnis brachte zunächst noch keinen nennenswerten Nutzen. Erst der deutsche Naturwissenschaftler und Erfinder Franz Carl Achard schaffte es, Zucker zum Allgemeingut werden zu lassen.
Franz Carl Achard - Erfinder der Zuckerraffination (Quelle: Wikipedia)Achard wurde am 28. April 1753 in Berlin geboren und war ein Nachkomme französischer Glaubensflüchtlinge. Er entstammte einer sehr angesehenen und wohlhabenden Hugenotten-Familie, sein Vater war Theologe in der französischen Kolonie in Berlin.
Über die Kindheit und Jugend von Achard ist sehr wenig bekannt. Es wird angenommen, dass er sich seine naturwissenschaftlichen Kenntnisse auf autodidaktische Weise angeeignet hat, was für die damalige Zeit nicht unüblich war. 1774, mit 21 Jahren, wurde er in die „Gesellschaft Naturforschender Freunde“ in Berlin aufgenommen. Die Akten der Gesellschaft vermerken, „dass dieser Herr bloß von seinem Gelde leben und lediglich nach seinem Geschmack arbeiten kann“. 1775 schickte Achard Beispiele seiner wissenschaftlichen Untersuchungen an König Friedrich II. und erhielt mit dessen wohlwollender Unterstützung 1776 eine Stelle im Chemielabor von Andreas Sigismund Marggraf, als Mitarbeiter an der Berliner Akademie der Wissenschaften. Ein Gehalt allerdings wurde ihm erst, nach wiederholten eigenen Bitten und Fürsprache von Kollegen, 1778 bewilligt.
1776 heiratete Achard unstandesgemäß und überwarf sich mit Teilen seiner Großfamilie. Die Ehe hielt jedoch nicht lange. Achard hatte dennoch keine finanzielle Unterstützung durch die Familie mehr zu erwarten.
Achard arbeitete interdisziplinär als Physiker, Chemiker und Biologe an einer Vielzahl höchst unterschiedlicher Probleme. Derartiges war im damaligen Wissenschaftsbetrieb noch möglich und daher prinzipiell nicht ungewöhnlich, auch die Preußische Akademie der Wissenschaften war noch interdisziplinär strukturiert. Achard wurde dort 1782 als Nachfolger Marggrafs Abteilungsleiter.
Zunächst erforschte Achard die Elektrizität und suchte entsprechende Anwendungen. Dann untersuchte er verschiedene Gase, entwickelte Sauerstoffgebläse, um damit die Hüttentechnologien zu revolutionieren. Er erforschte Mineralien und Metalle und war der Erste, der Platin zum Schmelzen brachte.
Später arbeitete er auf Wunsch des Königs daran einheimische Pflanzen auf ihre Brauchbarkeit zum Färben von Textilien zu untersuchen. Zudem erhielt er den königlichen Auftrag fremde Tabaksorten in Preußen anzubauen und einheimische Sorten zu veredeln.
1795 konstruierte Achard einen transportablen Feldtelegrafen und testete ihn zwischen Spandau und Berlin, ein nachhaltiger Erfolg war ihm jedoch nicht beschieden. Zudem baute er Blitzableiter und ließ Ballons in Berlin aufsteigen. Doch alle seine experimentellen Arbeiten waren nur sehr begrenzt erfolgreich.




Durch seinen Lehrer und vormaligen Chef Marggraf war er auch mit dessen Runkelrüben-Forschungen vertraut. Er wusste von dem hohen Zuckergehalt der Rübe und kannte Marggrafs Forschungsergebnisse. 1782 griff er das Thema auf und kaufte das kleine Gut Kaulsdorf im Nordosten Berlins. Zurückgreifend auf seine landwirtschaftlichen Erfahrungen beim Tabakanbau, testete er verschiedene einheimische Pflanzen auf ihren Anbau und ihren Zuckergehalt hin, sowie dessen Extrahierung. Dann erlitt er einen schweren Rückschlag: 1786 brannte sein Kaulsdorfer Gut ab.
Nach einigen Jahren Pause setzte Achard seine Versuche 1792 fort, nun auf seinem Anwesen in Französisch Buchholz in der Nähe Berlins. 1799 informierte er den König über seine Ergebnisse und bat um finanzielle Unterstützung. Zuvor hatte er in einer Berliner Zuckersiederei Raffinade gewinnen können, von der er dem König eine Probe übersandte.
König Friedrich Wilhelm und seine Berater erkannten das Potential dieses Projektes und genehmigten nur vier Tage später die beträchtliche Summe von 50.000 Talern. Achard erwarb daraufhin von Graf Maximilian von Pückler das Gut Kunern nahe der Oder gelegen und bereitete die Produktion vor. 1801 wurden dort 250 Tonnen Rüben geerntet. Zugleich entwickelte und baute Achard Anlagen um die Rüben zu verarbeiten und daraus Zucker zu gewinnen. Es war 1802 die erste vorindustrielle Anlage, mit welcher Zucker aus Zuckerrüben gewonnen werden konnte.
Die Zuckerrübe (Quelle: Wikipedia)Dieses Verfahren zur Herstellung von Zucker aus einheimischen Rohstoffen war zur damaligen Zeit von großer Bedeutung, insbesondere auch für das Königreich Preußen. Durch die Kontinentalsperre von Napoleon Anfang des 19. Jahrhunderts wurde der Import von Zucker nach West- und Mitteleuropa unterbunden. Die industrielle Herstellung von Zucker aus Zuckerrüben war deshalb von großer Wichtigkeit, insbesondere auch für Preußen, um diesen Ausfall der Importe auszugleichen. Hierdurch wurde die Einführung dieses neuen Verfahrens in die Praxis stark beschleunigt.
Im Jahr 1807 fielen während des Krieges mit Frankreich die Fabrik und einige Gebäude des Gutes einem Brand zum Opfer. Achard war ruiniert und musste sich hoch verschulden. Der König übernahm 1810 seine Verbindlichkeiten und ließ bis 1812 die Produktionsanlagen unter der Bedingung wiederaufbauen, sie für längere Zeit zur Lehranstalt für die Herstellung von Rübenzucker zu machen. Achards Gesundheit war jedoch inzwischen stark angegriffen. Bereits 1814 musste die Lehranstalt, an der auch ausländische Schüler unterrichtet wurden, geschlossen werden. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er unter bedrückenden Bedingungen. Er starb am 20. April 1821, verarmt und weitgehend vergessen. Kein Nachruf erinnerte an sein Leben und seine Verdienste. Beerdigt wurde Achard in Herrnmotschelnitz, seit 1945 poln. Moczydlnica Dworska und gegenwärtig ein Stadtteil von Wołów. Die Fabrik und das Gutshaus in Kunern hatte die Rote Armee im Januar 1945 niedergebrannt. Auf ihren Grundmauern errichtete die polnische Regierung um 1960 einen Gedenkstein für Achard und im Berliner Zuckermuseum erinnert eine Büste im Eingangsportal an das Wirken des Erfinders der Technologie, aus Zuckerrüben Zucker herzustellen.

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Franz Carl Achard war jedoch nicht nur der Technologiegeber für die industrielle Zuckerherstellung. Die in seinen Verfahren erdachten Maschinen und Ausrüstungen zur Extraktion, Filtration, Verdampfung, Kristallisation und Stofftrennung mittels Zentrifugalkraft wurden auch bald in anderen Industriezweigen eingesetzt und waren damit Beschleuniger der beginnenden Industriellen Revolution.

 

(Fotos – Quelle Wikipedia – siehe Bildadressen)

Bundeskriminalitätsstatistik 2016

Ich habe soeben ein Buch geschrieben: Mordgeschichten – die blutige Seite des Harzes. Ich schildere dort Mordfälle aus 1.000 Jahren Harzgeschichte. Meine diesbezüglichen Recherchen haben zweifelsfrei gezeigt, dass es Mord- und Totschlag zu allen Zeiten und in allen denkbaren Varianten gab und auch die Motive haben sich bis heute nicht geändert.
Früher wurden keine Kriminalstatistiken erstellt, die Werkzeuge und Möglichkeiten dazu waren noch nicht erfunden und benötigt wurden diese mathematischen Modelle auch nicht. Dennoch kann ich mit großer Sicherheit sagen: Auch in vergangenen Jahrhunderten variierten die Zahlen der Verbrechen stark. In friedlichen Zeiten und bei starken staatlichen Strukturen blieben die Verbrechen in einem gewissen Rahmen. In kriegerischen, wirtschaftliche schwierigen oder politisch instabilen Zeiten stiegen die Verbrechen stark an. Auch die drastischen Strafen bis hin zu Folter und Todesurteil schreckten die Täter dann kaum noch ab. Zudem war die Aufklärungsrate in jenen schwierigen Zeiten sehr gering. Dennoch ist es erstaunlich wie hoch dagegen die Aufklärungsraten, insbesondere bei Kapitalverbrechen, in früheren, etwas ruhigeren Zeiten waren. Ein Grund dafür ist offensichtlich: Die Menschen pflegten engere Kontakte untereinander, wodurch gewisse Tatabläufe besser rekonstruiert werden konnten. Auch waren die Menschen in ihrem Aktionsradius eingeschränkt. Man kannte sich, man nahm Veränderungen im Umfeld war – dass beispielsweise jemand plötzlich zu Geld gekommen war -, Fremde fielen sofort auf, Raubgut war einfacher zu identifizieren, denn es gab keine Massenartikel und vieles mehr.
Heute ist die Polizei beim Aufklären von Verbrechen mit modernsten Techniken, Methoden und Instrumenten ausgestattet. Dennoch liegt die Aufklärungsrate nur bei knapp über 56 Prozent. Kein besonders gutes Resultat, oder?
Nun wurde am 24.April 2017 die Kriminalstatistik für das Jahr 2016 vorgestellt. Kein Ruhmesblatt für unsere Gesellschaft und schon gar nicht für die Ermittlungs- und Justizorgane. 6,37 Millionen Straftaten wurden gezählt, was einen Zuwachs von etwa 40.000 gegenüber 2015 entspricht. Dazu heißt es lapidar: nahezu unverändert. Stiftschloss, Foto: El DirkoDennoch sind diese Zahlen, im Detail betrachtet sehr beunruhigend. Zwar sank die Anzahl von Wohnungseinbrüchen um 9,5 Prozent, was sehr positiv zu bewerten und der verstärkten Ermittlungsarbeit der Polizei zu zuschreiben ist, doch die Zahl der Gewaltverbrechen nahm sehr stark zu. Ein Plus von 14,3 Prozent bei Mord und Totschlag ist mehr als ein Alarmsignal. Hinzu kommt ein Anstieg von 12,8 Prozent bei Vergewaltigung und sexueller Nötigung und auch die Drogenkriminalität ist um beachtliche 7,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr angestiegen. Die Zahl der politisch motivierten Gewalttaten hält sich zwischen rechtsextremen und linksextremen Straftaten die Waage. Hört man jedoch die mediale Berichterstattung, so sollte man denken, die rechtsmotivierte Gewalt sei absolut dominierend. Dennoch ist auch im politisch motivierten Bereich ein Anstieg der Straftaten um 6,6 Prozent zu verzeichnen, in absoluten Zahlen sind das 41.500 Fälle. Einen drastischen Anstieg gab es bei der politisch motivierten Ausländerkriminalität, sie nahm um 66,5 Prozent auf 3372 Fälle zu. Auch hierbei ist ein gesellschaftliches Problem deutlich zu erkennen, denn Straftaten zu begehen, nur weil einem die politische Meinung oder die Herkunft eines anderen Menschen nicht gefällt, das sind bösartige Auswucherungen unserer modernen liberalen Gesellschaft, der gewisse Werte verloren zu gehen scheinen.
Was bei der Jahresstatistik jedoch besonders beachtlich ist, sind die Zahlen von tatverdächtigen Zuwanderern, die um gewaltige 52,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf knappe 175.000 Tatverdächtige Ausländer anstieg, die sagenhafte 293.467 Straftaten verübten. In diesen Zahlen sind jedoch nur Asylbewerber, Menschen mit Duldung, Kontingent- und Bürgerkriegsflüchtlinge sowie Personen mit unerlaubtem Aufenthalt erfasst. Anerkannte Flüchtlinge sowie Menschen mit mehreren Staatsbürgerschaften oder aus anderen EU-Ländern sind in diesen Zahlen nicht erfasst. Wie in den Jahren zuvor wird zudem in der Kriminalstatistik nicht mehr zwischen Deutschen und sogenannten Nichtdeutschen unterschieden. Wer also die deutsche Staatsbürgerschaft erst kurze Zeit oder wenige Jahre hat, und als Tatverdächtiger angesehen wird, geht in der neuen Statistik unter.




Die Zahlen werden jedoch sowohl von zahlreichen Politikern, allen voran Grüne und Sozialdemokraten, sofort relativiert und kritisiert. Unter anderem heißt es, dass die Kriminalstatistik nur Tatverdächtige erfasst und keine Täter und nicht alle Tatverdächtigen seinen auch Täter. Diese Auslegung ist sicher richtig, andere Zahlen kann die Polizei jedoch nicht liefern, dass müsste die Justiz tun. Zudem: Es geht bei solchen Statistiken nicht um individuelle Fälle, sondern um Trends und Entwicklungen, denn Tatverdächtige sind mitunter auch Täter, die jedoch auch aus Mangel an Beweisen nicht juristisch belangt werden können.
Aber zurück zu den tatverdächtigen Zuwanderern: Es wird davon ausgegangen, dass aus dieser Gruppe der Tatverdächtigen etwa 60.000 multi-kriminell sind. Dies sind vor allem junge Männer aus aller Herren Länder, die sich wenig um Recht und Gesetz scheren. Immer aufs Neue wird uns zu vermitteln versucht, dass insbesondere die syrischen Kriegsflüchtlinge unser Hilfe benötigen. Jedoch stammen im Jahr 2016 etwa 35 Prozent aller tatverdächtigen Zuwanderer aus den Hauptherkunftsländern Syrien, Afghanistan und Irak (63% der Asylsuchenden). Allein im letzten Jahr wurden 30.699 Syrer straffällig. Damit stehen syrische Flüchtlinge auf Platz 1 der Hitliste krimineller Einwanderer.
Wir Deutschen sind in der Regel hilfsbereit und solidarisch. Doch dass die Zuwanderer auf Grund ihrer Alters- und Sozialstruktur – in der Regel junge alleinstehende Männer, ohne Familie, schlecht integriert, mit mangelnden oder ganz ohne deutsche Sprachkenntnisse, mit geringer beruflicher und teilweise auch Bleibe-Perspektive – anfällig für Straftaten sind, kann keine wirkliche Entschuldigung sein. Gewaltverbrechen, Sexualverbrechen und auch Eigentumsverbrechen sind in allen Ländern dieser Welt strafbar. Dafür gibt es keine Entschuldigung und es darf auch keine geben.
Besonders wenn man Hilfe in Anspruch nehmen will und muss, ist ein tadelloses Sozialverhalten ein Selbstverständnis: Ohne Wenn und Aber. Wer in unser Land kommt, unseren Schutz in Anspruch nimmt und unsere Solidarität – auch die materielle und finanzielle – und dennoch gegen alle Regeln des gesellschaftlichen Zusammenlebens verstößt hat sein Bleiberecht unwiderruflich verloren.
Letztlich muss auch die organisierte Kriminalität – also Banden- und Syndikat-Kriminalität – erwähnt werden. Die taucht jedoch in der Bundesstatistik nur ganz am Rande auf. Dennoch gibt es zahlreiche Experten, die Deutschland als Paradies des Organisierten Verbrechens sehen: Wohl nicht zu unrecht. Und diese organisierten Strukturen stammen zu einem Großteil nicht aus Deutschland und die Kriminellen sind überwiegend Ausländer.
Unser Staat muss auf diese alarmierenden Zahlen schnell reagieren, will er nicht die Kontrolle aus der Hand geben. Neue Gesetze sind dazu nicht erforderlich. Es müssen die vorhandenen Gesetzte nur in aller Härte angewandt werden. Es kann nicht sein, dass bei Zuwandererkriminalität großzügig und zum Teil großzügiger als bei Deutschen behandelt wird. Zudem muss die Polizei personell verstärkt und auch besser ausgerüstet werden.
Bundesinnenminister Thomas de Maizière sieht das wohl auch so. Nun hat er seine Thesen zur deutschen Leitkultur formuliert und die Aufregung ist groß. Ich kann jeder Zeile seiner Thesen zustimmen und halte diese Diskussion für äußerst wichtig. Denn wenn wir uns die Kriminalstatistik 2016 ansehen und die weitere Zuwanderung im Blick haben, so ist es unabdingbar zu formulieren: Wer sich unserer Leitkultur nicht fügen will, ist in Deutschland im falschen Land!