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Flüchtlingsursachen und Ethnosoziologie

Die derzeitigen Vorgänge in Chemnitz, denen ein Mord an einem Deutschen vorausging, ist durch die Medien allgemein bekannt.

Täglich geschehen jedoch Zwischenfälle zwischen Flüchtlingen und Deutschen die wenig oder keine Erwähnung in den Medien finden. So geschehen auch am 27.08. in der Zast in Halberstadt. Durch einen Feueralarm in dieser Flüchtlingsanlaufstelle musste diese gesperrt werden. Ein 25-jähriger Asylbewerber hatte dafür kein Verständnis, er wollte in seine Unterkunft. Als zwei Zast-Mitarbeiter ihn daran hindern wollten, griff der Flüchtling diese an und verletzte beide mit einem Messer schwer. Der eigentlich grundlos aufgebrachte Flüchtling konnte überwältigt und festgenommen werden.

Diese Einführung soll keinesfalls fremdenfeindliche oder gar rassistische Akzente setzen, jedoch soll sie für die folgenden Ausführungen von Anfang an zum Nachdenken anregen. Auch wenn solche gewalttätigen Auseinandersetzungen genauso unter Deutschen hätten stattfinden können.

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Dennoch ist anzumerken: Die Tötung eines Menschen ist ein Sachverhalt, die Demonstrationen dazu, ob aus dem „rechten, dem bürgerlichen oder linken“ ideologischen Spektrum ein anderer. Denn: Bei der Messerstecherei wurde ein Mensch getötet und zwei verletzt. Bei den folgenden Demonstrationen, die leider in eine Ausländerjagd ausuferten, gab es wohl nur „Leichtverletzte“. Die unsägliche „Ausländerjagd“ erobert jedoch in allen Medien die Poolposition. Die wirklichen Opfer werden schnell vergessen und ihre Angehörigen allein gelassen. Das muss abgestellt werden! Täter haben leider in unserem Land noch immer mehr Lobby als Opfer! Das ist eine Frage der Gerechtigkeit – egal aus welchem gesellschaftlichen Spektrum Opfer und Täter kommen -, die sich viele Parteien gern auf die eigene Fahne schreiben.

Wir hatten in diesem Jahr zweitheißesten und vor allem trockensten Sommer seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Und es wird diesbezüglich wohl zukünftig nicht anders werden. Wir haben einen Klimawandel in Richtung Warmzeit, was wohl niemand bestreiten kann. Aufhalten werden wir diesen sicherlich nicht können, höchstens etwas abmildern. Aber was hat das für Folgen?

Wenn der Meeresspiegel um einige Zentimeter oder einige Dezimeter ansteigt, weil der Nordpol und die Gletscher abschmelzen, so trifft das sicherlich einige Länder hart. Unsere europäischen Küsten können wir schützen, indem wir die Schutzdämme erhöhen. Einige Länder insbesondere Inselstaaten auf Meeresniveau haben da schon erheblich größere Probleme, zum Teil schon heute. Ändern werden wir diese Situation aber wohl kaum. Ein dramatischer Meeresanstieg ist derzeit nicht absehbar, jedoch wohl auch nicht auszuschließen.

Der Klimawandel bringt jedoch ganz andere Probleme mit globalen Auswirkungen mit sich. Zum einen wird es verstärkt Wetterextreme geben, also Starkregen, Überschwemmungen, Hagel, Stürme usw. Zudem wird es wohl zunehmend auch Regionen geben in denen es sich auf Dauer auf Grund von Hitze, Regen- und Wassermangel nicht mehr leben lässt.

Viele Experten vertreten heute die Auffassung das dieser Klimawandel große Gebiete in Afrika und Asien treffen könnte und auch der Mittelmeerraum davon nicht ausgespart bleiben würde. Wenn Wasser fehlt, fehlt auch Nahrung und dieser Umstand führt dazu, dass Menschen aus ihrer angestammten Heimat abwandern um neue Lebensräume zu finden.

Solche klimatischen Umstände, hinzu kamen früher noch Krieg und Seuchen, verursachten schon zu allen Zeiten der menschlichen Geschichte Abwanderungen, Auswanderungen oder sogar ganze Völkerwanderungen.

Wir kämpfen heute bereits mit den Problemen einer weltweiten Flüchtlingsbewegung: Wirtschaftsflüchtlinge, Kriegsflüchtlinge und Asylsuchende prägen diese Situation. Und es ist abzusehen, dass diese Situation in den nächsten Jahrzehnten nicht besser werden wird.

Wir werden also in den Ländern, die wirtschaftlich gut aufgestellt und zudem erheblich weniger vom Klimawandel betroffen sind, auf eine dramatische Zuwanderungswelle zusteuern. Diese klimabedingte Konstellation lässt sich auch mit allem guten Willen und mit allem Geld dieser Welt wohl nicht verhindern, höchstens etwas eindämmen.

Aber welche Schlussfolgerungen müssen wir daraus ziehen? Die Lösung dieses Problems liegt wohl in entscheidendem Maße in der Ethnosoziologie. Diese junge Wissenschaft untersucht als ethnologisches Fachgebiet das gesellschaftliche Zusammenleben der Menschen bei ethnischen Gruppen und indigenen Völkern weltweit, vor allem ihre Verwandtschaftsbeziehungen, Heiratsregeln und soziale Organisation.

Und darin liegen wohl auch die derzeitigen Probleme im Zusammenleben von Europäern mit Einwanderern aus anderen Ethnien. Es ist schwer Erziehung, Bildung und Kultur, die man von Kindesbeinen an vermittelt bekommen hat, einfach aufzugeben und sich eine völlig neue Kultur anzunehmen.

Leider ist die Kultur oftmals leichter zu überbrücken, als die jeweilige Weltanschauung, die geprägt ist von Glaube und Religion oder Ideologie. Wir müssen diese erheblichen Hürden jedoch überspringen, um zu einer Lösung zu gelangen. Eine Schwemme von Menschen mit anderer Ethnosoziologie kann unseren gesellschaftlichen Zusammenhang durchaus sprengen und unser freiheitlich, demokratische Grundordnung ins Wanken bringen.

Wenn Menschen, die zu uns gekommen, nicht unsere Sprache sprechen, die Form unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens nicht akzeptieren und ihren Glauben als Schutzschild vor sich hertragen, dann wird Integration und Akzeptanz schwer bis unmöglich.

Wie die Lösungen dafür aussehen sollen, da möchte ich mich zurückhalten, das Bedarf einer breiten demokratischen Diskussion ohne jede Einschränkungen und auch ohne Maulkörbe. Diese Diskussion ist leider derzeit kaum zu führen, ohne sofort in die rechte Ecke gestellt oder als Rassist bezeichnet zu werden. Wir müssen sie jedoch führen!

Lösungen müssen gefunden werden um diese ethnosozialen Unterschiede nicht eskalieren zu lassen, und die können nicht nur „fremdenfreundlich“ sein, denn wer unsere Gesetze und die Form unseres Zusammenlebens nicht akzeptieren will, der kann auch nicht auf unsere Solidarität hoffen.

Mit allen anderen, die kommen, unsere Gesellschaft achten, unser Grundgesetz akzeptieren, Bereitschaft zur Integration zeigen, müssen wir uns auseinandersetzen.

Um Zugang zu unserer Gesellschaft zu finden, ist die deutsche Sprache Grundvoraussetzung. Zudem müssen Immigranten einen gewissen Bildungsstand erlangen sowie eine berufliche Ausbildung. Eine dauerhafte Einwanderung in unsere Sozialsysteme von großen Flüchtlingsströmen wird unsere Gesellschaft nicht hinnehmen und auch nicht auf Dauer verkraften.

Bereits heute sind viele Millionen Menschen auf der Flucht. Die Mehrzahl von ihnen sucht ein besseres Leben. Das ist zwar menschlich gesehen legitim, kann jedoch von unserer Gesellschaft nicht geleistet werden.




Schauen wir dazu auf den neuesten deutschen Mikrozensus (2017): In Deutschland hat mittlerweile fast jeder Vierte (23,6 Prozent) ausländische Wurzeln. Mit rund 19,3 Millionen Menschen hat der Anteil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund im letzten Jahr einen neuen Höchststand erreicht. Zudem wuchs die Zahl der Menschen mit ausländischen Wurzeln von 2016 zu 2017 um satte 4,4 Prozent. Keine Frage, Deutschland braucht angesichts des demografischen Wandels auch Einwanderung. Jedoch kann unser Land einen solchen Zuwachs auf Dauer nicht verkraften.

Besonders kritisch dabei: Von den 24 Millionen Mehrpersonenhaushalten in Deutschland wird in 2,5 Millionen überwiegend nicht Deutsch gesprochen.

Mehr zur Ethnosoziologie demnächst in Teil 2

Können wir den Klimawandel stoppen?

In Garzweiler und an einigen anderen Standorten wurde gerade von sogenannten Aktivisten gegen den Klimawandel demonstriert.
Eine Demokratie lebt davon, dass Meinungen reflektiert und durch Demonstrationen und vergleichbare Aktionen der Öffentlichkeit publik gemacht werden. Jedoch dürfen bei diesen Meinungskundgebungen keine Gesetze gebrochen und vor allem keine Gewalt angewandt werden.
Wir leben in turbulenten Zeiten, doch wenn wir unsere Geschichte betrachten, hatten wir eigentlich immer solche Zeiten. Auch wenn derzeit in Syrien, Afghanistan der Ukraine und weiteren Ländern Krieg herrscht, war dennoch unsere Welt wohl noch nie so friedliche wie heute.
Es wird in Garzweiler demonstriert um den Klimawandel zu stoppen! Dazu sind „Aktivisten“ aus aller Herren Länder nach Deutschland angereist. Sie haben hehre Ziele, die durchaus verständlich sind. Sie wollen unseren Planeten retten. Doch so simpel, wie die Aktivisten propagieren, ist das nicht!
Auch haben diese Aktivisten wohl nicht so ganz den Überblick. Gut gemeint, ist noch lange nicht gut gemacht! Sobald selbsternannte Umweltschützer tausende von Kilometern per Flugzeug oder Auto zurücklegen, um an derartigen Demos teilzunehmen, haben sie bereits einen Teil ihrer Glaubwürdigkeit verspielt. Nicht, dass ich gegen Natur- und Umweltschutz wäre, ganz im Gegenteil. Ich versuche mit meinem Verhalten und dem meiner Familienmitglieder tagtäglich dazu beizutragen.
Hingegen verstoßen die selbsternannten Aktivisten gegen Gesetze und verursachen Schäden und Kosten in Millionenhöhe, die im Wesentlichen Steuerzahler zu bezahlen sind.
Es ist wohl unstrittig, dass der Kapitalismus wenig Rücksicht auf Natur, Umwelt, Frieden und Gerechtigkeit nimmt um den Profit zu erhöhen. In einer Demokratie rechtfertigt dies jedoch keine Gewaltanwendungen.
Besonders junge Menschen suchen nach dem Sinn des Lebens, nach Erklärungen, nach Perspektiven, sie sind gegen das „Etablissement“ und kämpfen um Veränderungen. Das war wohl schon immer so!
Doch früher waren das Wissen und die Möglichkeiten sich umfassend zu informieren sehr begrenzt. Heute hingegen kann man sich Wissen aneignen und sich umfassend informieren. Jedoch blenden die unterschiedlichen ideologischen Strömungen die Wahrheiten weitgehend aus.




Gut nun könnte man sagen, es gibt absolute und relative Wahrheiten und zudem objektive und subjektive Wahrheiten, wobei es eine reine absolute Wahrheit wohl nicht gibt. Nur es kann sich nicht jeder seine eigene Wahrheit basteln, wie es ihm gefällt.
So wird täglich über die Tragödien der Flüchtlinge im Mittelmeer berichtet. Es ist traurig und mir ist dieses Massensterben – durch das viele Profiteure reich werden – keinesfalls egal. Dennoch ist die Meinungsbildung zu diesem Thema in den Medien sehr einseitig. Die angebliche Betroffenheit vieler Menschen ist subjektiv und psychologisch fragwürdig. Psychologisch betrachtet, kann kein Mensch eine emotionale Beziehung zu einem ihm unbekannten Menschen aufbauen. Lesen wir die regionale Tageszeitung, so finden wir Traueranzeigen für zahlreiche Verstorbene: dabei sind junge Menschen, Menschen mittleren Alters und alte Menschen. Für Menschen, die wir kennengelernt haben können wir Emotionen entwickeln, für Fremde wohl kaum, obwohl ein gewisses Mitgefühl nicht ausbleibt. Was sollen wir also tun? Eine Frage, die momentan die politische Landschaft und auch die Bevölkerung entzweit. Ich werde demnächst dazu meine Vorstellungen äußern!
Mit der Umweltpolitik ist es nicht anders. Es gibt die „angeblichen Weltretter“, die überall als Aktivisten auftreten, und es gibt die Pragmatiker sowie viel Tendenzen und Strömungen dazwischen.
Unsere Erde hat schon kaum vorstellbare Naturkatastrophen und wohl auch kosmische Katastrophen durchmachen müssen und alle dies überstanden. Wir können mit großer Wahrscheinlichkeit sagen: Ohne diese Katastrophen würde es den Menschen wohl nicht geben.
Gerade höre ich in der Tagesschau vom 28.08.: „Wir schämen uns für die deutsche und die europäische Flüchtlingspolitik“. Deutschland und Europa kann jedoch nicht viele Millionen von Flüchtlingen aufnehmen, die zudem vorrangig Wirtschaftsflüchtlinge sind. Selbst unsere „Leitmedien“ verleugnen die Wahrheit: nur eine begrenzte Anzahl von Emigranten können die Europäischen Staaten aufnehmen und integrieren sowie auch finanzieren ohne den sozialen Frieden nachhaltig zu gefährden. Und wenn dieser gefährdet ist, so steht es auch um unsere Demokratie schlecht.
Auch bei unseren Umweltsünden sieht es vergleichbar aus. Wir begehen diese im großen Umfang: alle. Der technische und der zivilisatorische Fortschritt bringt es mit sich, dass wir den Umweltsünden immer nur hinterherhecheln. Viele Faktoren sind dafür verantwortlich, die hier nicht alle aufgezählt und erläutert werden können.
Doch wir erkennen diese Missstände und versuchen gegenzusteuern. Das geht nicht immer schnell und oftmals sind die Gegenmaßnahmen mit viel Streit verbunden.
Jedoch ist unsere Erde lange, unvorstellbar lange Entwicklungsprozesse gewohnt und selbst die größten geologischen Aussterbeereignisse, sowie die vermuteten kosmischen Einwirkungen konnten die Erde nicht zerstören. Die Ursachen für diese Ereignisse sind noch weitgehend ungeklärt.
mammuts zu Beginn der Eiszeit - Harz-Geschichte, Band 1 von Bernd SternalDie Erdgeschichte ist eine Geschichte von Klimawandel und Klimaveränderungen: Warmzeiten wechselten mit Kaltzeiten. Bis heute hat sich daran nichts geändert. Die letzte Eiszeit verließ Deutschland vor etwa 10.000 Jahren. Seitdem steuern wir, mit zahlreichen Klimaschwankungen, auf eine Warmzeit hin. Die Ursachen dafür sind bisher weitgehend unbekannt. Sicherlich jedoch sind sie sehr vielschichtig und vom Menschen kaum zu beeinflussen.
Ich streite also keineswegs einen Klimawandel ab. Auch zweifele ich nicht an, dass der Mensch mit seinen Umweltsünden den Klimawandel in geringem Maße forciert. Jedoch bin ich mir sicher, dass wir ihn mit keiner Maßnahme, die uns zur Verfügung steht, aufhalten können.
Daher ist Panikmache fehl am Platze. Natur- und Umweltschutz haben große Priorität, dennoch können sie nicht kosten was sie wollen. Und Natur- und Umweltschützer können und dürfen sich keinesfalls das Recht herausnehmen, gegen geltendes Recht zu verstoßen. Zudem ist zu resümieren, das Natur- und Umweltschutz kein Selbstzweck sind. Leider ist in diesem Sektor seit langem auch der Lobbyismus und die Geschäftemacherei allgegenwärtig.
Betrachten wir uns einmal den neuen e-Golf: äußerlich vom „Normalen Golf“ nicht zu unterscheiden. Auch das Fahrverhalten, der Komfort, der Platz, alles wie gehabt. Fast: Denn der Kofferraum ist 40 l kleiner. Der e-Golf hat 136 PS, was für einen Kompakten ausreichend sein kann um auch flott unterwegs zu sein. Dagegen sprechen eine Höchstgeschwindigkeit von 150 km/h. Und die Beschleunigung von 0 auf 100 in 12,7 s ist gelinde gesagt, für ein modernes Auto, unzumutbar. Gut ich fahre gern schnell, das braucht nicht ein Jeder. Jedoch bei dieser Beschleunigung ist ein Überholmanöver bereits eine Mutprobe. Der e-Golf hat nach VW-Angaben eine Reichweite bis zu 200 km, wenn man allerdings 150 fährt oder schnell beschleunigt sinkt die Reichweite enorm. Dennoch ein Auto, mit dem Mann oder Frau gut leben könnte, wenn: die Ladedauer nicht mindestens 45 Minuten dauern würde, überall reichlich Ladestationen vorhanden wären, diese Auto in Magerausstattung nicht 35.000 Euro kosten würde.
Niemand sagt, wie groß die Reichweite des e-Golfs ist, wenn das Auto voll beladen ist, Licht, Heizung oder Klima an sind. 100 km? Und das für mindestens 35.000 Euro. Der e-Golf ist in der Regel nur als Zweitauto zu gebrauchen. Und wer hat schon 35.000 Euro für einen Zweitwagen übrig?

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Ich will hier keinesfalls nur VW kritisieren. Ich könnte wohl fast jedes E-Auto heranziehen und zu ähnlichen Ergebnissen kommen. Preise jenseits von Gut und Böse, obwohl die teuersten Bauteile eines herkömmlichen Autos fehlen: Motor, Getriebe, Einspritz- und Tankanlage, Abgasanlage.
Wir forcieren mit allen Mitteln die Installation von Solar- und Fotovoltaikanlagen, die oftmals noch keine lange Lebensdauer haben und zudem dem Brandschutz der Gebäude, auf denen sie errichtet sind, entgegenstehen. Übrigens ist der Brandschutz auch ein weitgehend ungelöstes Problem bei Elektroautos.
Wir fördern die Wärmedämmung von Gebäuden mit Verbundwerkstoffen, die keine lange Lebensdauer haben, und von denen noch keiner so recht weiß, wie sie einmal entsorgt werden sollen.
Aktivisten demonstrieren im Garzweiler-Tagebau und setzen sich dabei über Recht und Ordnung hinweg. Sie fühlen sich moralisch in einer Position, die dies rechtfertigt. Doch wir brauchen die Kohle noch ein Weilchen, auch die Verbrennungsmotoren. Die neuen Technologien müssen erst ausgereift sein und das dauert. Sonst lösen wir alte Umweltsünden durch neue ab. Auch die Umweltaktivisten brauchen da Geduld. Und Verständnis für die Menschen, die anders denken oder anders leben wollen und auch nicht das Geld haben, sich alle diese neuen umweltfreundlichen Technologien leisten zu können.
In diesem Sinne hoffe ich, dass auch Natur- und Umwelt- bzw. Klimaschützer sich den Argumenten Andersdenkender öffnen. Unsere Erde stirbt nicht an einigen Jahren oder Jahrzehnten. Sie hat eine unvorstellbare Regenerationskraft. Und Garzweiler wird vielleicht in hundert Jahren ein riesiger sauberer See sein, an dem sich die Menschen erfreuen und der sich selbst renaturieren wird. Ein gutes Beispiel dafür ist der Harz. Vor wenigen Jahrhunderten zerstört durch den Bergbau, heute überall Naturschutzgebiete, die künstlichen Seen und Teiche und ihre Verbindungskanäle sind Weltkulturerbe. Und auch die Lausitzer Seenlandschaft kann sich nach weniger als 20 Jahren schon durchaus sehen lassen.

Wärmedämmung – ein Mittel zum Klimaschutz? Teil 1

Wir müssen unsere Umwelt und Natur schützen und dem Klimawandel nach Möglichkeiten entgegenwirken. An dieser Aussage sind keine Zweifel zu hegen. Doch leider sind die Mittel die zum Erreichen dieser hehren Ziele führen sollen nicht immer probat.
Ein Beispiel dafür ist zweifellos die Bautechnik der Wärmedämmung. Mit Energie muss man sparsam umgehen, ohne Frage. Das trifft insbesondere auch auf Heizwärme zu. Noch vor wenigen Jahrzehnten waren in unseren Wohnhäusern nur ausgewählte Räume beheizt; die Küche wurde durch den Kochprozess automatisch erwärmt. Türen und Fenster wurden in der kalten Jahreszeit geschlossen gehalten, um die Wärme nicht ins Freie entkommen zu lassen. Gebaut wurde mit unterschiedlichen Materialien, die jedoch alle eines Gemein hatten: Sie waren natürlichen Ursprungs.
Diese alten Bautechniken, Türen und Fester aus Holz, Fachwerk, 240 mm Ziegelsteinwände, Decken aus Holz, Stroh, Lehm und so weiter, waren schlecht geeignet um die Wärme in den Gebäuden zu halten. Zugluft und Wärmebrücken sorgten unstrittig für nicht geringe Wärmeverluste.
Dann kam die Bauforschung in Zusammenarbeit mit der Bauwirtschaft auf die Idee der Wärmedämmung im industriellen Stil. Die Wärme in den Gebäuden halten, dadurch Energiekosten und natürlich Energieträger sparen, was letztlich Geldbeutel und Umwelt schont. Grundsätzlich eine gute, eine sehr gute Idee. Aber nicht immer wird eine gute Idee auch gut umgesetzt – besonders, wenn man zu viel des Guten will.
Man entwickelte Türen und Fenster aus PVC, Aluminium und Holz sowie Verbundstoffen, die keinen Luftzug mehr durchlassen und deren Scheibensysteme mehrfach isoliert sind. Weiterhin wurden Bau- und Isolierstoffe für Innen- und Außenisolierungen sowie Dachisolierung entwickelt. Toll: Können so doch auch Häuser älterer Bauart auf modernen Isolationsstandard gebracht werden. Das kostet zwar einiges Geld, amortisiert sich jedoch nach einem berechenbaren Zeitraum und dann spart man Geld und tut zudem was Gutes für die Umwelt und das Klima.
So dachte wohl, inspiriert von der Bauwirtschaft, auch die Politik. Allen voran sprangen die Grünen auf den schon fahrenden Zug der Wärmedämmungseuphorie auf. Und da unsere Politiker immer bemüht sind uns Bürgern mittels unserer Steuern Wohltaten zukommen zu lassen, wurden gewaltige Förderprogramme aufgelegt. Zudem wurde, wie in Deutschland üblich, alles in Gesetze gegossen, in diesem Fall in die En-EV. Bürokratisch kann nicht einfach und verständlich sein, daher heißt dieses Gesetz „Verordnung über energiesparenden Wärmeschutz und energiesparende Anlagetechnik bei Gebäuden – Energiesparverordnung“.
Wir Deutschen haben eine seltsame Mentalität entwickelt: Alles was es an Förderungen vom Staat gibt, muss mitgenommen werden – koste es was es wolle. Dazu werden sogar teure Kredite aufgenommen.
Jedoch wie sieht die Realität aus? Halten die vollmundigen Wärmeisolierungs-Versprechen das, was sie versprechen.

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Ein Gebäude ist in gewisser Weise eine Art lebender Organismus. Es muss atmen können, Wärme und Kälte aufnehmen und abgeben, Feuchtigkeit aufnehmen und abgeben. Es folgt physikalischen und chemischen Gesetzmäßigkeiten, die wir Menschen nicht unbegrenzt außer Kraft setzen können. Nie zuvor waren Gebäude so auf unser Wohlgefühl konzipiert wie heute. In den kalten Monaten werden alle Räume wohl temperiert, in den warmen Monaten hingegen klimatisiert, also gekühlt. Die Folgen dieser teilweise erheblichen Temperaturdifferenzen sind Spannungen in den Gebäuden, die durch die verschiedenen Ausdehnungskoeffizienten der unterschiedlichen verbauten Materialien entstehen. Können diese Spannungen nicht ausgeglichen werden oder abfließen, so kommt es zu Gebäudeschäden, die sich insbesondere durch Risse darstellen.
Zudem herrschte nie zuvor in den Räumen von Gebäuden eine Luftfeuchtigkeit wie in unseren Tagen. Es wird geduscht, gebadet, gewaschen, getrocknet, gespült, gekocht, gekühlt, wir haben Haustiere, Aquarien, Zimmerpflanzen, Luftbefeuchter und vieles mehr. Alles das gibt Feuchtigkeit in den Räumen ab, die irgendwo hin muss.
Eine der Folgen ist Schimmelbildung, die häufig den Wohnungsinhabern angelastet wird. Es wird dann offeriert, dass ein verändertes Heiz- und Lüftungsverhalten Abhilfe bringen könnte. Das mag in Einzelfällen zutreffen, in der Regel jedoch basiert die Schimmelbildung auf baulichen Mängeln, insbesondere bei der Innenraumisolierung.
Weitaus problematischer ist wohl die Außenfassadenisolierung zu sehen. Und sie gerät immer wieder erneut in den Fokus der Kritik. In der Regel werden heute sogenannte Wärmedämmverbundsysteme (WDVS) eingesetzt. Diese sind vergleichsweise preisgünstig und stellen eine einfache Lösung dar Energieverluste durch die Gebäudehülle zu senken und dass, ohne sich allzu sehr Gedanken über die bauphysikalischen Zusammenhänge im Gebäude machen zu müssen. So jedenfalls argumentiert die Bauwirtschaft und auch die Politik.
Nach neuesten Schätzungen wurden deutschlandweit bisher etwa 900 Millionen Quadratmeter dieser Verbundisolationen auf Fassaden verklebt. WDVS bestehen aus einem schwer zu trennenden Materialmix: Polystyrol- Dämmschicht, Kunststoffarmierungsgewebe, kunststoffmodifizierte Zementkleber sowie Fassadenfarben. Letztere werden stark mit Algiziden und Fungiziden angereichert, damit die Fassaden länger wie neu aussehen. Ständig kommen weitere chemische Substanzen hinzu, um die Verbundstoffe zu verbessern. Über deren Wirkung auf die Umwelt sowie auch den menschlichen Körper sind kaum Aussagen zu treffen.
Nachfolgend möchte ich auf die Umweltfreundlichkeit von WDVS eingehen, wirtschaftliche Betrachtungen folgen in einem weiteren Beitrag. Über die Lebensdauer der WDVS lässt sich bisher noch nichts Abschließendes aussagen, denn sie werden erst seit Ende der 1980er Jahre verbaut. Experten schätzen jedoch eine Lebensdauer von etwa 30 Jahren. Mehr als dreiviertel unserer Gebäude wurden vor 1980 gebaut. Wären durch den Krieg nicht so viele Gebäude zerstört worden, wäre die Anzahl alter Gebäude noch weitaus höher. Gebäude können also bei sachgemäßer Pflege technisch durchaus eine Lebenserwartung von mehreren Hundert Jahren haben. Von diesem Blickwinkel aus, ist es von wenig Bedeutung, ob eine Wärmedämmung 25 oder 35 Jahre hält. Die Lebensdauer ist von Umweltgesichtspunkten aus einfach zu kurz, gegenüber konventionellen Baustoffen, wie Mauerwerk.
Wir können also davon ausgehen, dass die ersten Dämmsysteme bald entsorgt werden müssen und in der Folgezeit werden es immer mehr. Demnach müssen in den nächsten 30-40 Jahren alle geschätzten 900 Millionen Quadratmeter entsorgt werden und es kommen immer neue Massen davon hinzu.
Im Herbst 2015 wurde zur Entsorgung von WDVS eine kleine Anfrage vom Hessischen Landtag beantwortet. Demnach gibt es eine verlässliche Zahlenbasis für das zu erwartende Rückbauvolumen in den kommenden Jahren bislang nicht. Auf die Frage „Welche Recyclingtechnologien sind erprobt?“ gab es diese Antwort: Technologien zum Recycling, also zur stofflichen Verwertung von Polystyrol aus WDVS, sind aktuell nicht verfügbar.
Weiter Fakten erspare ich Ihnen. Sieht jedoch so Umwelt- und Klimaschutz aus? Etwas Energie einsparen – dazu demnächst mehr – und dafür hunderte Kubikmeter Sondermüll fabrizieren?
Der Architekt Christoph Mäckler, ehemaliger Vorsitzender des Bundes Deutscher Architekten, plädiert dafür nachhaltig und klimagerecht zu bauen, anstatt Gebäude in Kunststoff zu verpacken. Eine weiche Dämmschicht aus geschäumtem Kunststoff habe nicht die gleiche Lebensdauer wie eine gemauerte Wand – meint Mäckler. „Nachhaltig bauen bedeutet, ein Gebäude so zu errichten, dass es auch noch in hundertfünfzig Jahren genutzt werden kann und nicht nach 30 Jahren wieder abgerissen oder erneuert werden muss.“ Dies müsse bei der Energiedebatte berücksichtigt werden, meint Mäckler. Er fordert auch von Gesetzgeber für Neubauten Wärmeverbundsysteme zu untersagen. Stattdessen sollte so geplant und konstruiert werden, das durch entsprechende Wanddicken Dämmstoffe überhaupt nicht erst nötig werden.
Demnächst Wirtschaftlichkeit von WDVS